Kaffee aus der Wiege des Arabicas
Die Kafa Forest Coffee Farmers Cooperative Union

Arabica-Kaffee ist nicht nur sprichwörtlich in aller Munde. Die Arabica-Bohne ist von allen Kaffeebohnen am weitesten verbreitet und Arabica-Kaffee wird weltweit am häufigsten getrunken. Sein Ursprung liegt in der Kafa-Zone (ehemals Kaffa-Zone) im südwestlichen Äthiopien. Der Legende nach soll ein äthiopischer Hirte die belebende Wirkung des Kaffees an einer Ziege beobachtet haben, die sich an den Bohnen bediente. Mönche sollen daraufhin ebenfalls den Kaffee genutzt haben, um ihr Nachtgebet zu verlängern. Ob dem nun so war oder nicht sei dahingestellt, der Siegeszug der Arabica-Bohne nahm jedenfalls seinen Lauf. Wo immer möglich, wird heutzutage Arabica angebaut und verarbeitet. Nach wie vor wächst er auch in seiner Ursprungsregion: der Kafa-Zone.
Die Mitglieder der Kafa Forest Coffee Farmers Cooperative Union – kurz KFCFCU – bauen seit Generationen Kaffee im Herzen der Region an. 2004 fanden sich 17 bereits tätige Kooperativen zur Gründung der gemeinsamen Union zusammen, die seitdem stetig wächst und den Kaffeeanbau weiterführt. 2006 folgte die Zertifizierung durch Fairtrade. Heute gehören 43 Kooperativen und knapp 10.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zur Union. Die hohen Mitglieds- und Produktionszahlen haben es KFCFCU erlaubt, ihren Kaffee marktwirksam zu exportieren und dadurch Einkommensquellen zu sichern. Da die Arabicapflanze in der Region so natürlich und wild wächst wie nirgendwo sonst, stehen zwei Aspekte besonders im Vordergrund: Zum einen der schonende Umgang mit der natürlichen Umgebung, zum anderen die Sicherung der seit jeher hohen Qualität des Kaffees.
Produktivität und Umweltschutz schließen sich nicht aus
Beide sind untrennbar miteinander verbunden. Denn die Qualität des Kaffees wurzelt in der einzigartigen Natur des äthiopischen Hochland-Regenwalds. Anstatt neue Anbaugebiete zu erschließen, wird der Kaffee in den natürlichen Wachstumszonen zwischen 1500 und 2300 Höhenmetern geerntet. Die intensive Sonne des Gebirges und die hohe Luftfeuchtigkeit des Regenwalds sorgen für optimale Bedingungen und auch die Behandlung durch Düngemittel oder Pestizide erübrigt sich dank eines selbsterhaltenden Biosystems. Der Kaffee wächst wild und wird schonend geerntet, sodass sich auch geschmacklich keinerlei Stoffe in die Bohne mischen. Nirgendwo auf der Welt schmeckt Arabica-Kaffee so ursprünglich und rein wie im Kafa-Wald.
Damit diese ursprüngliche Finesse erhalten bleibt, setzt sich KFCFCU aktiv für Umweltschutz ein und arbeitet ständig an der Verbesserung und Einhaltung von klimaschonenden Prozessen. Die Zertifizierung als Bio-Kooperative ergab sich durch das natürliche Wachstum quasi von selbst, dazu kommt eine Reihe von nachhaltigen Projekten aus den Mitteln der Fairtrade-Prämie. Unter anderem wurden Pufferzonen um Wasserquellen herum geschaffen und der Erneuerungsprozess alter Kaffeepflanzen optimiert.
Blaupause für den Fairen Handel
Damit ist KFCFCU ein Paradebeispiel für die Arbeitsweise von Fairtrade-Kooperativen. Während auf der einen Seite ein Zusammenschluss verschiedener Betriebe die Vermarktungschancen verbessert, wird auf der anderen Seite ein hochqualitatives Produkt bei gleichzeitiger Umweltschonung hergestellt. Die Einhaltung der Fairtrade- und Bio-Standards sowie die demokratische Verwendung der Prämie für nachhaltige Projekte und der hervorragende Geschmack des Kaffees ergeben am Ende die Grundlage für jede Kaufentscheidung: Der Kaffee kostet etwas mehr als herkömmlicher Arabica, kann allerdings mit höchster Qualität, der Zahlung eines Mindestpreises an Produzent*innen und einer klimafreundlichen Produktion punkten.