Kosmetik

Pflegeprodukte mit Fairtrade-Rohstoffen

Egal ob Seife, Duschgel oder Bodylotion, Kosmetikprodukte sind ständige Begleiter unseres Alltags. Fairtrade-zertifizierte Rohstoffe in Kosmetik- und Pflegeprodukten zu verwenden bedeutet eine neue Chance für Produzenten, ihre Fairtrade-Absätze zu steigern und neue Märkte zu erschließen. Ein großer Teil der bereits existierenden Fairtrade-Rohstoffe kann auch in Kosmetikartikeln verarbeitet werden: zum Beispiel Shea-Butter, Honig oder Zucker. Auch neue Produktgruppen, die bisher nicht in Fairtrade-Produkten vorkamen, können nun als Fairtrade-zertifiziert verkauft werden – zum Beispiel Kokosnussöl, Bienenwachs oder andere Nebenprodukte wie Kakaobutter und Nussöl.

Warum Fairtrade den Unterschied macht

  • Fairtrade-Produzenten in Entwicklungs- und Schwellenländern verfügen über stabilere Einkommen. Durch höheres Einkommen können die entsprechenden Haushalte besser sparen und letztlich mehr investieren.
  • Die Produktivität von Fairtrade Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ist meistens höher als die von nicht Fairtrade-zertifizierten Bauern.
  • Die Arbeitsbedingungen, insbesondere im Bereich des Gesundheitsschutzes sind auf Fairtrade-zertifizieren Plantagen deutlich besser als auf nicht Fairtrade-zertifizieren Betrieben.
  • Die Fairtrade-Prämie kann in gemeinnützige Projekte, beispielsweise in die Bereiche Bildung, Gesundheitsversorgung und Gender, investiert werden.

Regeln für Fairtrade-Kosmetikprodukte

Ziel ist es, dass für die Produkte so viele Fairtrade-Inhaltsstoffe wie möglich verwendet werden. Generell müssen in Fairtrade-Kosmetik- und -Pflegeprodukten alle Inhaltsstoffe, die es als Fairtrade-Rohstoffe gibt, auch Fairtrade-zertifiziert sein. Kosmetik- und Pflegeprodukte bestehen jedoch für gewöhnlich zu einem großen Teil aus Wasser. Nur ein sehr kleiner Anteil besteht aus natürlichen oder synthetischen Inhaltsstoffen. Das heißt, dass von vornherein nur die natürlichen Inhaltsstoffe Fairtrade-zertifiziert sein können. Aus diesem Grund wurden die Richtlinien für diese Produktgruppe so gestaltet, dass die Produzenten von den Verkäufen der Produkte in angemessener Weise profitieren

  • Für auf der Haut bleibende Produkte (z.B. Cremes, Körperlotionen, Lippenstifte – „leave on“):
    Mindestens fünf Prozent der Inhaltsstoffe müssen Fairtrade-zertifizierte Rohstoffe sein. Berechnung auf Basis aller Inhaltsstoffe inklusive Wasseranteil.
  • Für Produkte, die abgewaschen werden und bei denen der Wasseranteil sehr groß ist (z.B. Seife, Shampoos oder Duschgels, die auf Wasser basieren – „wash off“): Mindestens zwei Prozent der Inhaltsstoffe müssen Fairtrade-zertifizierte Rohstoffe sein. Berechnung auf Basis aller Inhaltsstoffe inklusive Wasseranteil.
  • Durch diese Regel könnten rund 50 Prozent der existierenden Kosmetik-Produkte ein Fairtrade-Siegel tragen. So wird den  Produzenten eine große Bandbreite an neuen Absatzmöglichkeiten eröffnet.

Um die Transparenz für die Verbraucher zu gewährleisten, darf das Fairtrade-Siegel auf Kosmetik- und Pflegeprodukten nur in Kombination mit dem Hinweis “mit Fairtrade-Zutaten” erscheinen. Auf der Rückseite des Produkts muss außerdem angegeben werden, wie viel Prozent der Inhaltsstoffe Fairtrade-zertifiziert sind und welche dieses sind.

Wie bei allen Fairtrade-Produkten bekommen die Produzenten beim Verkauf ihrer Rohstoffe einen Fairtrade-Mindestpreis und eine Fairtrade-Prämie, mit der sie Gemeinschaftsprojekte umsetzen oder in Produktivität und Qualität investieren können. Die Produzenten können durch Fairtrade nachhaltige und langfristige Handelsbeziehungen mit den Unternehmen aufbauen, die ihre Rohstoffe kaufen.