Ihr Weg zum Fairtrade-Siegel
Wir begleiten Sie!
Mit Fairtrade kann Ihr Unternehmen unter Fairtrade-Bedingungen handeln und dies mit dem Fairtrade-Siegel auf Ihrem Produkt sichtbar zu machen.
Den Weg zum Siegel werden Sie mit uns gemeinsam gehen. Dabei besprechen wir die verschiedenen Optionen, das Produkt- und das Rohstoffsiegel sowie die Rolle der unabhängigen Zertifizierungsgesellschaft FLOCERT. Für uns zählt eine Verbesserung für die Kleinbäuer*innen und Arbeiter*innen und eine faire Lieferkette Ihrer Produkte.
Umsatzstark mit Fairtrade-Siegel
Fast jeder kennt's!
Neuer Rekord: 92% der deutschen Verbraucher*innen kennen das Fairtrade-Siegel.*
Junge Verbraucher*innen
95% der 18 bis 24-Jährigen, die das Fairtrade-Siegel kennen, kaufen gelegentlich oder regelmäßig Fairtrade-Produkte.*
*Daten aus der Globe-Scan Studie 2023
Wachstum
Im Jahr 2022 ist der Umsatz von Fairtrade-Produkten trotz turbulenter Zeiten um 11 Prozent gestiegen.
Sprechen Sie uns an!
Sie haben Fragen rund um die Zertifizierung Ihrer Produkte? Die Fairtrade-Mitarbeiter*innen in unserem Kölner Büro sind für Sie da.
Das ist Fairtrade Deutschland
Über uns, unsere Vision und die Organisation des Vereins
Seit dem Jahr 1992 arbeiten wir mit unseren Partner*innen daran, faire Handelsbeziehungen weltweit zu fördern. Zusammen mit anderen nationalen Fairtrade-Organisationen und den Produzentennetzwerken sind wir Teil von Fairtrade International. Hier werden die weltweit gültigen Fairtrade-Standards entwickelt, Dienstleistungen für Produzentinnen und Produzenten koordiniert und internationale strategische Netzwerke geknüpft.
Als Fairtrade Deutschland e.V. vergeben wir das Fairtrade-Siegel für deutsche Produkte und machen Themen rund um den fairen Handel in der Zivilgesellschaft, Politik und der breiten Öffentlichkeit bekannt, stehen im Austausch mit Fachleuten in Ministerien, Handels- und Wirtschaftsverbänden, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Umweltvereinigungen, und halten Kontakt zu UN-Organisationen. Wir fördern den Austausch zwischen allen direkt beteiligten Interessengruppen. Wir bringen verschiedene Gruppen der Gesellschaft zusammen: Konsument*innen und Unternehmen, Händler und NGOs für mehr Fairness und Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit unseren Partner*innen im Globalen Süden setzen sich unsere Mitarbeiter*innen dafür ein, die Lebensperspektiven von Kleinbäuer*innen und Arbeiter*innen in den Produktionsländern zu verbessern.
Unsere Vereinsmitglieder wählen den siebenköpfigen Aufsichtsrat des Fairtrade Deutschland e.V. für eine Amtszeit von drei Jahren. Dieser berät den geschäftsführenden Vorstand, der dann für die Umsetzung der politischen und strategischen Leitlinien verantwortlich ist. Der Vorstand wird ebenfalls von der Mitgliederversammlung gewählt.
Private Label: Das Produktsiegel verwenden
Zertifizierung, Lizenzvertrag, Delegieren
Hersteller*innen von Handelsmarken benötigen ein Zertifikat der unabhängigen Zertifizierungsstelle FLOCERT GmbH. Zusätzlich braucht es einen Lizenzvertrag, den entweder Sie als Hersteller*in oder Ihre Kund*innen abschließen.
Option 1: Die Markeninhaber*innen zahlen die Lizenzgebühren
Ihre Kund*innen sind in der Regel auch die Markeninhaber*innen. Wenn die einen Lizenzvertrag mit Fairtrade Deutschland abschließen, zahlen sie die Lizenzgebühren an Fairtrade Deutschland selbst – und delegieren gegebenenfalls andere Pflichten wie das Melden von Verkaufsmengen oder die Artikelanlage und -Pflege in der Freigabeplattform Connect an Sie.
Option 2: Sie zahlen die Lizenzgebühren
In diesem Fall müssen Sie einen Lizenzvertrag mit Fairtrade Deutschland für die Nutzung des Produktsiegels abschließen. Der Vertrag ist die rechtliche Grundlage dafür, dass wir Ihnen Lizenzgebühren in Rechnung stellen können. Ihre Kund*innen beziehungsweise die Markeninhaber*innen benötigen einen Kooperationsvertrag mit Fairtrade Deutschland. Sämtliche Pflichten – inklusive der Zahlung der Lizenzgebühren – können an Sie als Hersteller*in delegiert werden.
Private Label: Das Rohstoffsiegel verwenden
Zertifizierung, Lizenzvertrag, Delegieren
Wer das Fairtrade-Rohstoffsiegel verwenden möchte, benötig einen Lizenzvertrag.
Ausschließlich die Markeninhaber*innen können den Lizenzvertrag zur Nutzung des Fairtrade-Rohstoff-Siegels mit Fairtrade Deutschland abschließen.
Eine Delegation der Zahlungspflicht der Lizenzgebühren an Sie als Hersteller*in ist ausgeschlossen. Andere Pflichten wie das Melden von Verkaufsmengen oder die Artikelanlage und -Pflege in der Freigabeplattform Connect können an Sie delegiert werden.
Kurz erklärt: Die verschiedenen Fairtrade-Siegel im Überblick
Farbe, Pfeil und Kennzeichnung
Die Siegel im Fairtrade-Kosmos tragen verschiedene Farben und Elemente.
Die Siegel im Fairtrade-Kosmos tragen verschiedene Farben und Elemente. Schwarze Siegel stehen für zertifizierte Produkte, weiße für zertifizierte Rohstoffe. Der Pfeil kennzeichnet Mischprodukte oder Produkte, bei denen ein Mengenausgleich möglich ist.
Das schwarze Produktsiegel
Dieses Siegel tragen Produkte wie Kaffee oder Bananen, bei denen alle Zutaten unter Fairtrade-Bedingungen angebaut und gehandelt wurden. Zudem sind sie physisch rückverfolgbar.
Das schwarze Produktsiegel mit Pfeil
Dieses Siegel steht für ein Mischprodukt. Alle Zutaten, die als Fairtrade-Rohstoffe verfügbar sind, müssen Fairtrade-zertifiziert sein. Die Bestandteile, die nicht Fairtrade-zertifiziert erhältlich sind, dürfen auch konventionell hergestellt sein. Genauere Informationen dazu werden auf der Rückseite des Siegels aufgeführt.
Der Pfeil markiert außerdem Produkte, bei denen eine physische Rückverfolgung nicht möglich ist. Dann findet stattdessen ein Mengenausgleich statt: Fairtrade-Rohstoffe werden zwar zusammen mit konventionellen verarbeitet, die Händler*innen müssen aber darauf achten, dass sie die gleiche Menge an Fairtrade-Rohstoffen einkaufen, die sie auch verkaufen. Ein Mengenausgleich ist möglich bei Kakao, Zucker, Fruchtsaft und Tee.
Das weiße Rohstoffsiegel
Das weiße Fairtrade-Rohstoffsiegel legt den Fokus auf den Rohstoffeinkauf. Statt ein Endprodukt mit dem klassischen Fairtrade-Produktsiegel anzubieten, kaufen Sie Ihre Rohware unter Fairtrade-Bedingungen ein und verarbeiten diese dann weiter. Welche Rohware Fairtrade-zertifiziert ist, zeigt ein Zusatz auf dem Siegel. Mit einem Rohstoffsiegel können alle Rohstoffe zertifiziert werden, die es im Fairtrade-Standard gibt, ausgenommen Bananen.
Wie beim Produktsiegel steht der Pfeil dafür, dass ein Rohstoff mit Mengenausgleich verarbeitet wurde. Das ist möglich bei Kakao, Zucker, Fruchtsaft, Tee und Baumwolle.
Das Baumwoll-Siegel
Das Fairtrade-Produktsiegel für Baumwolle steht für fair angebaute und gehandelte Rohbaumwolle, die über alle Produktionsschritte direkt rückverfolgbar ist. Sie wird getrennt von Nicht-Fairtrade-Baumwolle weiterverarbeitet. Die Baumwolle in Textilien, die dieses Siegel tragen, ist zu 100 Prozent Fairtrade-zertifiziert.
Das Gold-Siegel
Das Fairtrade-Produktsiegel für Gold stellt sicher, dass das Gold fair abgebaut und gehandelt wurde und in allen Produktionsschritten direkt rückverfolgbar ist.
Das Kosmetik-Siegel
Kosmetikprodukte mit Fairtrade-Inhaltsstoffen werden mit dem Fairtrade-Produktsiegel in Kombination mit dem Zusatz „contains Fairtrade ingredients“ (enthält Fairtrade-Bestandteile) gekennzeichnet. Wie beim Fairtrade-Produktsiegel auf Lebensmitteln gilt auch hier: Alle Inhaltsstoffe, die als Fairtrade-Rohstoffe verfügbar sind, müssen Fairtrade-zertifiziert sein.
Das Textil-Produktionssiegel
Das Fairtrade-Produktsiegel für Textilproduktion kennzeichnet Produkte, bei denen die gesamte Textillieferkette nach dem Fairtrade-Textilstandard zertifiziert ist.
Stecklingssiegel (Pilotprojekt)
Um die positive Wirkung von Fairtrade auf den Stecklingsfarmen zu erhöhen, müssen mehr Pflanzen mit dem Fairtrade-Siegel verkauft werden. Mit diesem Ziel hat Fairtrade Deutschland gemeinsam mit toom Baumarkt ein Pilotprojekt gestartet: Fairtrade-Prämieneinnahmen der Arbeiter*innen im Süden sollen erhöht und Kosten im Norden verringert werden. Im Pilotprojekt werden Prozesse vereinfacht und trotzdem die Fairtrade-Grundsätze (im globalen Süden) eingehalten. Gärtnereien im globalen Norden müssen dabei nicht mehr Fairtrade-zertifiziert sein. Daher kann es auf dieser Stufe zu einer Vermischung mit konventionellen Pflanzen kommen. Es ist aber sichergestellt, dass nur die Menge an Pflanzen als Fairtrade-zertifiziert verkauft wird, die auch unter entsprechenden Bedingungen eingekauft wurden.
So zertifizieren Sie Ihre Produktion
Wer Fairtrade-Rohwaren ein- und verkauft, braucht ein Zertifikat der unabhängigen Zertifizierungsstelle FLOCERT GmbH. Dies gilt bis zu dem Punkt in der Lieferkette, an dem die Produkte für die Endkund*innen fertig verpackt sind.
Zertifizierung für Rohstoffeinkauf und Produktherstellung
Wer Fairtrade-Rohstoffe einkauft oder weiterverarbeitet, muss die Fairtrade-Standards einhalten. Das kontrolliert die Zertifizierungsstelle FLOCERT, die sowohl die Erstüberprüfung als auch regelmäßige Kontrollen durchführt. Einkäufer*innen können ihre Fairtrade-zertifizierten Rohstoffe ausschließlich bei FLOCERT-zertifizierten Händler*innen und Lieferant*innen beziehen. Im Preis ist dann schon der Fairtrade-Mindestpreis sowie die Fairtrade-Prämie für die Produzent*innen enthalten. Beim Direktimport zahlt der *die Importeur*in Preis und Prämie.
Freigabe von Produkt und Design
Bevor Sie das Siegel verwenden oder Fairtrade für Kommunikation nutzen können, muss Fairtrade Deutschland die Materialien freigeben. Unsere Partner*innen haben zwei Wege, um mit Fairtrade zu werben: Klassisch „On-Pack“, indem sie das Siegel auf ihrem Produkt platzieren, das aus Fairtrade-Rohstoffen besteht. Oder (beim Rohstoff-Siegel möglich) „Off-Pack“: Das ist der Fall, wenn Unternehmen einzelne Fairtrade-Rohstoffe für ihre gesamte Produktpalette nutzen. Dann können sie Fairtrade zur Kommunikation einsetzen.
Lizenzgebühr beim Rohstoffsiegel
Fairtrade berechnet eine Lizenzgebühr, die von der verarbeiteten Menge der Rohstoffe abhängt. In der Regel wird die Gebühr zwischen Markeninhaber*in und Fairtrade Deutschland halbjährlich abgerechnet.
- Lizenzgebühr beim Produktsiegel
Fairtrade berechnet eine Lizenzgebühr, die auf Basis der verkauften Endprodukte berechnet wird. In der Regel wird die Gebühr zwischen Markeninhaber*in und Fairtrade Deutschland vierteljährlich abgerechnet.
- Ausnahmen für Früchte, Blumen und Baumwolle
Alle Unternehmen, die mit frischen Früchten, Bananen oder Blumen handeln, müssen bis einschließlich des Importeurs bei FLOCERT zertifiziert sein. Darüber hinaus muss jedes Unternehmen nach dem Importeur, das das Produkt verpackt oder die Verpackung ändert, zertifiziert sein. Ausgenommen sind hier Florist*innen und Einzelhändler*innen.
Im Fall von Fairtrade-Baumwollprodukten müssen alle Unternehmen, die Fairtrade-Baumwolle verarbeiten, zusätzlich zur Fairtrade-Zertifizierung ein spezielles Sozialzertifikat besitzen .