Zukunftssicherung für kleinbäuerliche Imkerinnen und Imker in Lateinamerika

Laufzeit: August 2017 - Dezember 2017

Erwartete Wirkung

Das Projekt soll knapp 4.800 kleinbäuerlichen Imkerinnen und Imkern in sieben Ländern Lateinamerikas helfen, sich an den Klimawandel anzupassen, durch gute Imkerpraxis Bienenvölker gesund zu erhalten und qualitativ hochwertigen Honig zu ernten.

Partner vor Ort

Das Projekt wird vor Ort vom Fairtrade-Produzentennetzwerk für Lateinamerika und Karibik (CLAC) geleitet. Unterstützung erhält die CLAC bei der Entwicklung der Materialien durch Fachkräfte des Bienenzucht Programms der INTA (Argentinien) und ECOSUR, einem Forschungszentrum in Mexiko.

Ziele der Zusammenarbeit

  1. Erhöhtes Wissen über gute Imkerpraxis und Qualitätssicherung in der Ernte und Verarbeitung bei den Imkergruppen.
  2. Weiterbildung über die Auswirkungen des Klimawandels und mögliche Anpassungsmaßnahmen.

Projektbeschreibung

Lateinamerika ist der wichtigste Ursprung für Fairtrade-Honig weltweit. Gleichzeitig ist Honig ein wichtiges Produkt für viele Kleinbauernfamilien – zum einen als überlebensnotwendiger Zusatzerwerb, zum anderen erfüllen die Bienen wichtige Funktionen bei der Bestäubung der anderen landwirtschaftlichen Produkte.

Seit einigen Jahren sind Imker und Imkerinnen jedoch von vermehrten Herausforderungen betroffen: Das weltweite Bienensterben, das nicht nur die Honigernte, sondern auch die landwirtschaftliche Produktion betrifft, macht sich auch in Lateinamerika bemerkbar. Die immer stärkere Fragmentierung des ländlichen Raums durch große Monokulturen der agroindustriellen Landwirtschaft mit einem verringerten Nahrungsangebot und Probleme durch Pestizide und Herbizide setzt den Bienen zu. Nicht zuletzt sind die Folgen des Klimawandels deutlich spürbar, der zu veränderten Temperatur- und Regenmustern führt und bereits deutliche Auswirkungen zeigt. In einigen Regionen führen Hitze und Dürre zu kürzen Blütezeiten und damit zu geringerem Nektarangebot; in anderen verhindern Starkregen oder Niedrigtemperaturen die Nektarsammlung, da Bienen nicht ausfliegen; Pflanzen reagieren teilweise mit geringerer oder niedrig-wertigerer Pollen- und Nektarproduktion. Höhere Luftfeuchtigkeit z.B. bei Überflutungen wirkt sich auf die Honigqualität aus.

Hinzu kommt, dass viele Produzentengruppen in sehr abgelegenen Gegenden mit wenig Zugang zu Informationen leben. Insbesondere mangelt es an Wissen über Regularien wie z.B. Importbestimmungen der EU mit Gesundheits- und Qualitätsvorgaben, die häufig zu einer Handelsbarriere werden.

Das Projekt soll einen Anstoß für weitere Arbeiten zum Thema Honig und Klimawandel geben und fokussiert auf dem Aufbau von Partnerschaften, Grundlagenrecherchen und Kapazitätsaufbau für die Produzentengruppen. Für letzteres sollen lokal angepasste Schulungsmaterialien zu guter Imkerpraxis und Klimawandel entwickelt und Online-Schulungen für MultiplikatorInnen in den Produzentengruppen angeboten werden.