Programm zur Stärkung von drei Kaffee-Kleinbauernkooperativen in Honduras

Laufzeit: Oktober 2018 – September 2021

Erwartete Wirkung

In Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Kaffee-Wertschöpfungskette soll das Projekt einen Beitrag zu höheren Einkommen und besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen in drei Fairtrade-zertifizierten Kaffee-Kooperativen in Honduras leisten und damit die wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit des kleinbäuerlichen Kaffeeanbaus in diesen Kooperativen langfristig sichern.

Partner vor Ort

Die Partner vor Ort sind drei Fairtrade-zertifizierte Kleinbauernkooperativen in den westlichen Departments Ocotepeque und Copan an der Grenze zu Guatemala und El Salvador. Die Kooperativen haben rund 260 Kleinbauernfamilien als Mitglieder und pro Saison rund 1.000 Erntehelfer*innen. Mit den jeweiligen Familienmitgliedern soll das Projekt rund 4.000 Menschen direkt erreichen. Die Umsetzung des Projekts erfolgt gemeinsam mit dem Fairtrade-Produzentennetzwerk in Lateinamerika (Coordinadora Latinoamericana y del Caribe de Pequeños Productores y Trabajadores de Comercio Justo – CLAC), dem Exporteur Hawit Caffex und dem Tchibo-Team in Hamburg.

Projektziele

  1. Verbesserung der Kaffeequalität unter Anwendung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken
  2. Bewusstseinsbildung und Erarbeitung konkreter Maßnahmen zu Menschenrechten, Arbeiterrechten, Geschlechtergleichstellung, Teilhabe von Jugendlichen, Kindesschutz
  3. Schaffung von zusätzlichen Einkommen-schaffenden Maßnahmen insbesondere für Frauen und junge Nachwuchsbäuerinnen und -bauern durch Diversifizierung

Projektmaßnahmen

  1. Schulungen und Ausstattung der Kooperativen zum Thema Kaffeequalität und nachhaltige Anbaupraktiken
  2. Schulungen von Führungskräften und Kooperativenmitgliedern zu Menschenrechten, Arbeiterrechten, Geschlechtergleichstellung, Teilhabe von Jugendlichen, Kindesschutz und Erarbeitung von Umsetzungsplänen
  3. Maßnahmen für eine bessere Versorgung und Bildungschancen der Kinder der Mitglieder und von Erntehelfer*innen während der Erntesaison durch Kindergärten/Kindertagesstätten in den Kooperativen (viele Kinder haben in Honduras während der Haupterntezeit Dezember und Januar traditionell schulfrei und nicht alle sind gut versorgt, wenn die Eltern auf den Feldern sind)
  4. Schulungen und Erarbeitung von Umsetzungsplänen zur Diversifizierung der Einkommen mit einem besonderen Fokus auf Frauen und jungen Erwachsenen

Projekthintergrund

Nach einer erfolgreichen Kooperation zur Stärkung des Fairtrade-zertifizierten Kaffeeanbaus in Brasilien, haben Tchibo und Fairtrade ein zweites Kooperationsprojekt in Honduras gestartet. Honduras ist das wichtigste Ursprungsland für Fairtrade-zertifizierten Kaffee in Deutschland. Die Situation für die Kaffeekleinbauernfamilien ist jedoch prekär, wie nicht zuletzt die dramatischen Bilder des Flüchtlingstrecks Richtung USA im Herbst/Winter 2018 gezeigt haben. Armut, Perspektivlosigkeit und die Angst vor Gewalt treiben auch weiterhin viele Menschen aus dem Land. Im Kaffeeanbau haben die Kleinbäuerinnen und -bauern zudem mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen, der 2016 Dürre, 2017 dramatische Überschwemmungen, neue Schädlinge und Pflanzenkrankheiten brachte. Schwankende Weltmarktpreise und unsichere Zukunftsperspektiven sind weitere Aspekte, die Fairtrade durch die Zertifizierung und Unterstützung der kleinbäuerlichen Kooperativen mit Mindestpreisen, Prämien, Beratung und zusätzlichen Projektaktivitäten versucht aufzufangen. Hier setzt auch das vorliegende Kooperationsprojekt an.

Tchibo und Fairtrade teilen sich die Kosten der Projektumsetzung vor Ort. Hierfür wurde eine zunächst dreijährige Projektkooperation vereinbart.