Fairtrade-Bananen

So funktioniert der faire Handel mit Bananen

Die Banane ist das meistkonsumierte Frischobst der Erde, doch ungerechte Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen prägen den Alltag von Beschäftigen auf Plantagen. Kleinbäuerinnen und -bauern leiden unter dem Preisdruck, der von Exporteuren, Importeuren und Supermärkten weiter gereicht wird. Fairtrade unterstützt die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Bananenplantagen und setzt sich gleichzeitig auch für Bananen-Kleinbauernfamilien ein.

Herausforderungen

  • Auf Bananenplantagen herrschen zum Teil katastrophale Arbeitsbedingungen mit Arbeitszeiten von bis zu 15 Stunden und willkürlichen Gehaltszahlungen, die meist weit unter dem Mindestlohn liegen.
  • Es fehlt an gewerkschaftlichen Rechten: Die katastrophalen Arbeitsbedingungen sind das Resultat fehlender unabhängiger Gewerkschaften, die auf vielen Bananenplantagen verboten sind.
  • Bananen sind "Pestizid-Weltmeister": In der Bananenindustrie werden Pestizide großzügig und unkontrolliert eingesetzt. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln birgt große Risiken für Mensch und Natur, wie zum Beispiel gesundheitliche Schäden oder Verlust der Biodiversität.
  • Kleinbauernfamilien fürchten um ihre Existenz, da sie dem Preisdruck, der von Exporteuren, Importeuren und Supermärkten ausgeht, nicht standhalten können. Das Überleben der Kleinbauernfamilien, die in Konkurrenz mit riesigen Bananenplantagen stehen, ist nicht gesichert.
  • Klimawandel: Überschwemmungen wie etwa durch El Niño führen zu Ernteverlusten und Qualitätseinbußen

Warum FAIRTRADE den Unterschied macht

Der faire Handel unterstützt die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Bananenplantagen und setzt sich gleichzeitig auch für die Bananen-Kleinbauernfamilien ein.

Die Arbeitsbedingungen sind im Standard für lohnabhängig Beschäftigte genau definiert. Die vorgeschriebenen Sozialanforderungen basieren auf den Richtlinien der International Labor Organization (ILO) und beinhalten Vorgaben wie das Verbot von Zwangs- und ausbeuterischer Kinderarbeit, die Zulassung einer eigenständigen und unabhängigien Vertretung der Beschäftigten und ein Diskriminierungsverbot. Um Verletzungen zu vermeiden, müssen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Sicherheit der Arbeiterinnen und Arbeiter getroffen werden.

Arbeiterinnen und Arbeiter auf Fairtrade-Bananenplantagen haben das Recht, sich zu organisieren und gewerkschaftlich tätig zu werden.

Auf Bananenplantagen wird ein "Fairtrade-Prämienkomitee" von der Arbeiterschaft demokratisch gewählt. Es besteht aus Arbeitervertretern sowie ernannten Beratern und Beraterinnen aus der Unternehmensleitung. Das Management hat nur eine beratende Funktion und kann ein gewünschtes Projekt nur ablehnen, wenn es nachweislich nachteilig für das Unternehmen ist. Mit der Fairtrade-Prämie werden zum Beispiel Mikrokreditprojekte ermöglicht, Schulbildung von Kindern finanziert oder Pensionsversicherungen abgeschlossen. Es profitiert die ganze Gemeinschaft.

In den Fairtrade-Standards ist genau geregelt, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, damit die Umwelt geschützt wird, und damit die Gesundheit der Produzentinnen und Produzenten nicht geschädigt wird. Eine detaillierte Auflistung von Sicherheitsvorschriften schränkt den Gebrauch von Agro-Chemikalien ein und untersagt den Einsatz verbotener Pestizide.

Fairtrade-Bananenkooperativen sind demokratisch organisiert. Dies bringt viele Vorteile: höhere Verhandlungsmacht, die Möglichkeit Anschaffungen gemeinschaftlich zu tätigen, einen vereinfachten Zugang zu Finanzierung und gegenseitiges Lernen und Austausch.

In den Anbauländern bieten Beraterinnen und Berater der Fairtrade-Produzentennetzwerke Trainings und Beratung an. Ziel ist es, neue Produzentinnen und Produzenten über Fairtrade zu informieren und bestehende Produzentengruppen bei der Einhaltung der Standards und beim Aufbau von Managementkapazitäten zu unterstützen. Auch Kontakte zu lokalen NGOs werden aufgebaut. 

Die Fairtrade-Prämie, über dessen Verwendung demokratisch abgestimmt werden muss, stärkt Kleinbauernkooperativen und dessen Mitglieder. Die Prämie kann in soziale, ökologische oder ökonomische Projekte investiert werden. Immer öfter entschließen sich die Bananenbauernfamilien dazu, die Fairtrade-Prämie in Maßnahmen zu investieren, die deren Produktivität und die Qualität der Bananen erhöht. So haben die Bananenbäuerinnen und Bananenbauern eine Chance, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Aktuelles: Fairtrade-Bananen in Deutschland

Absatzentwicklung von Details über Fairtrade-Bananen in Deutschland

Externer Inhalt

Dieser Inhalt von

datawrapper.dwcdn.net

wird aus Datenschutzgründen erst nach expliziter Zustimmung angezeigt.

Details

Markteinführung: 1997
Herkunft: Peru, Dominikanische Republik, Ecuador und Kolumbien
Bioanteil: 71%
Marktanteil: 14%

News zum Thema

Risk Map von Fairtrade visualisiert wichtigste Menschenrechts- und Umweltrisiken

Neue Risk Map visualisiert größte Menschenrechts- und Umweltrisiken

Die Identifizierung von Risiken ist der erste Schritt zu deren Bewältigung. Deshalb führt Fairtrade eine neue Risk Map ein, die die größten Menschenrechts- und Umweltrisiken der Länder und Sektoren zeigt, in denen Fairtrade tätig ist. Sie soll Unternehmen dabei helfen, diese Risiken zu verstehen, vorzubeugen und anzugehen.

Lesen
Das Rezeptheft der FairActivists ist ab sofort kostenlos in der Mediathek verfügbar. Foto: Fairtrade Deutschland / Katharina Kulakow

Neues Rezeptheft der FairActivists

Fruchtiger Quinoa-Salat, grünes Thai-Curry oder süßes Tiramisu – die Rezepte für diese und weitere faire Gerichte gibt‘s im neuen kostenlosen Rezeptheft der FairActivists.

Lesen
Eine Arbeiterin klebt Sticker auf die Bananen, die exportiert werden sollen.

Lidl führt „Living Wage“-Banane für existenzsichernde Löhne ein

Lidl will mit der Unterstützung von Fairtrade künftig einen Preisaufschlag für Bananen von Plantagen zahlen und einen Beitrag leisten, damit Beschäftigte im Bananensektor langfristig einen existenzsichernden Lohn erhalten.

Lesen