6 gute Gründe für faire Schokolade

Der World Chocolate Day feiert Schokolade - wir feiern faire Schokolade!

© Fairtrade/Christop Köstlin

© Fairtrade/Christop Köstlin

Schokolade begleitet uns seit fast 3.500 Jahren. Solange ist es her, dass die Kakaobohne zum Nahrungsmittel wurde. Bereits für 600 vor Christus lässt sich der gezielte Kakaoanbau der Maya nachweisen, die Azteken schließlich gaben dem Getränk aus Kakaobohnen und Wasser den Namen xocolatl. Aus dem Getränk wurde eine Festspeise, aus bitter wurde süß und aus xocolatl die wohl beliebteste Süßigkeit der Welt. Was viele Verbraucher*innen allerdings vergessen, sind die Bedingungen, unter denen Kakao angebaut. Kakaobauernfamilien kämpfen mit ausbeuterischen Verhältnissen, wachsendem Wettbewerbsdruck und einer großen Abhängigkeit von Verbrauchermärkten. Wer die Situation von Kakaobäuerinnen und -bauern verbessern möchte, sollte zu fair gehandelter Schokolade greifen. Gründe dafür gibt es genug:

1.  Fairtrade stärkt Kleinbäuerinnen und Kleinbauern

Die Organisation in Kooperativen ist für den fairen Handel von zentraler Bedeutung. Mit dem Zusammenschluss verbessern Produzent*innen ihre Verhandlungsposition entschieden. Sie können größere Rohstoffmengen anbieten und werden dadurch zu wichtigen Handelspartner*innen.

Über das Fairtrade-Produzentennetzwerk Fairtrade Africa erhalten die Kooperativen eine Reihe von Schulungen zu Themen wie Betriebsführung, Finanzmanagement, landwirtschaftlichen Praktiken, Arbeitssicherheit und Geschlechtergerechtigkeit.

2. Der Mindestpreis schützt Produzent*innen vor Preiseinbrüchen

Fairtrade ist das einzige Zertifizierungssystem, das Produzent*innen einen vom Weltmarkt unabhängigen <link https: www.fairtrade-deutschland.de was-ist-fairtrade fairtrade-standards mindestpreis-und-praemie.html _blank external-link-new-window internal link in current>Mindestpreis für ihre Produkte zahlt, der die Kosten einer nachhaltigen Produktion deckt. Erst vor Kurzem wurde der Mindestpreis für Kakao um 20 Prozent erhöht. Die festen Preise geben den Kooperativen Planungssicherheit und stärken ihre Verhandlungsposition am Markt.

3. Die Fairtrade-Prämie ermöglicht Gemeinschaftsprojekte

Auch die Fairtrade-Prämie für Kakao stieg im vergangenen Jahr um 20 Prozent. Die Prämie ist ein finanzieller Aufschlag für Gemeinschaftsprojekte, den die Kooperativen zusätzlich zu den Rohstoffpreisen erhalten. In welche Projekte das Geld fließen soll, entscheiden sie selbst: Vom Bau neuer Straßen oder Schulen bis hin zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung.

Im Jahr 2018 erhielten Fairtrade-Kakaokooperativen weltweit mehr als 44 Millionen Euro Prämiengelder. <link https: www.fairtrade-deutschland.de service team-fairtrade-together-faires-handeln-in-zeiten-von-corona.html _blank external-link-new-window internal link in current>Aktuell werden mithilfe der Prämie zahlreiche Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie ergriffen.

4. Fairtrade-Schokolade fördert Gleichberechtigung

Die Gleichbehandlung aller Geschlechter ist ein zentraler Punkt der Fairtrade-Standards. Benachteiligte Gruppen werden mithilfe spezieller Gremien wie beispielsweise Frauenausschüssen gezielt gefördert. „Frauen nehmen mittlerweile Führungsrollen ein und haben Schlüsselverantwortung. Das war früher undenkbar“, erklärt Lucia Mansaray, Mitglied der Kakao-Kooperative Ngoleagorbu in Sierra Leone. Sie selbst ist die Vorsitzende des Fairtrade-Prämienausschusses ihrer Kooperative.

Eine konkrete Maßnahme, um Frauen in Leitungspositionen zu bringen, ist die <link https: www.fairtrade-deutschland.de aktiv-werden aktuelle-aktionen frauen-staerken-gender-special-2019 womens-school-of-leadership.html _blank external-link-new-window internal link in current>Fairtrade Women's School of Leadership. Das einjährige Weiterbildungsprogramm bietet Frauen – und Männern – eine praktische Ausbildung in den Bereichen Finanzen, Verhandlung und Entscheidungsfindung, damit sie sich zu Führungspersönlichkeiten innerhalb ihrer Organisationen entwickeln können.

5. Produzent*innen können ein existenzsicherndes Einkommen erzielen

In Westafrika lebt die Mehrheit der Kakaobäuerinnen und Kakaobauern noch immer in Armut. Das liegt vor allem an zu kleinen Anbauflächen, der damit verbundenen geringen Produktivität und niedrigen Weltmarktpreisen. Weil die Nachfrage zu gering ist, verkaufen Kooperativen oft nur einen Teil ihrer Ernten zu Fairtrade-Bedingungen. Aus diesem Grund erhalten selbst Fairtrade-Produzent*innen häufig kein existenzsicherndes Einkommen. Um das zu ändern, hat Fairtrade Referenzpreise für existenzsichernde Einkommen in der Elfenbeinküste und Ghana errechnet und gemeinsam mit engagierten Unternehmen erste Einkommensprojekte gestartet. Außerdem setzt sich Fairtrade dafür ein, <link https: www.fairtrade-deutschland.de service ueber-transfair-ev was-wir-tun politische-forderungen.html _blank external-link-new-window internal link in current>dass Regierungen Druck auf Unternehmen ausüben, damit diese höhere Preise für Kakaoprodukte zahlen.

6. Die Auswahl an fairer Schokolade ist riesig

Fairtrade-zertifizierte Kakaokooperativen gibt es in über 20 Ländern. Der Großteil des Fairtrade-Kakaos (ca. 80 Prozent) stammt allerdings aus Westafrika, genauer gesagt aus der Elfenbeinküste. Dort werden unzählige verschiedene Kakaosorten angebaut, die dann in die ganze Welt exportiert und verarbeitet werden.

Von süßer Trinkschokolade am Morgen, intensiver Zartbitterschokolade oder diversen Schokoriegeln – die Auswahl fairer Schokoladenprodukte ist riesig. Viele der Produkte tragen zusätzlich ein Bio-Siegel, einige sind sogar vegan. Einen Überblick gibt es im <link https: www.fairtrade-deutschland.de einkaufen produktfinder.html _blank external-link-new-window internal link in current>Fairtrade-Produktfinder.