Welttag gegen Kinderarbeit

Der 12. Juni ist der Welttag gegen Kinderarbeit. Weltweit führen Armut, Kriege und Hunger dazu, dass Millionen Kinder arbeiten müssen, statt zur Schule zu gehen oder mit ihren Freund*innen unbeschwert zu spielen. Die Pandemie hat die Situation weiter verschärft. Eine aktuelle Studie zeigt: Fairtrade führt zu besserer Resilienz gegen Krisen. Die FairActivists informieren am 13. Juni in Berlin über die Arbeit von Fairtrade zu Kinderrechten.

Aufnahme aus einer Schulstunde in Nicaragua. © Sean Hawkey

Aufnahme aus einer Schulstunde in Nicaragua. © Sean Hawkey

Das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes, eine der Mitgliedsorganisationen von Fairtrade Deutschland, veröffentlichte jüngst den Kinderarbeitsreport 2022. Demnach hat die Pandemie die Gefahr von Kinderarbeit verschärft: Für Millionen Kinder bedeute Covid-19 Hunger, Armut und das Ende von Bildungschancen. Die globalen Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und ihre Familien seien in vielen Lebensbereichen spürbar, so der Report.

So mussten pandemiebedingt mehr Kinder arbeiten, um das Überleben ihrer Familien zu sichern oder um Einkommensausfälle zu kompensieren.

Die einhellige Meinung der Kinder bezüglich ihrer Wünsche für die Erwachsenen, so terre des hommes:„Die Kinder und ihre Familien [fordern] menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Erwachsene. Gerechte Löhne sind notwendig, um die Grundversorgung der Familie, einschließlich der Ausbildung der Kinder, zu sichern.“

Fairtrade führt zu besserer Resilienz von kleinbäuerlichen Familien

Eine jüngst veröffentlichte Studie ergab, dass die Fairtrade-Mechanismen - stabile Mindestpreise und die zusätzliche Fairtrade-Prämie - nachweislich zur Resilienz und sozialem Wohlergehen der Bäuerinnen und Bauern beitragen, die Mitglieder in Fairtrade-Organisationen sind. „Armut ist eine Kernursache von Kinderarbeit“, erläuterte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland. „Nachhaltige Preise sind deshalb ein Muss. Hier sind alle Akteure entlang globaler Lieferketten gefragt Verantwortung zu übernehmen.“

Fairtrade: Aktiv gegen Kinderarbeit

Ausbeuterische Kinderarbeit ist gemäß der Fairtrade-Standards verboten. Neben der externen Kontrolle durch die Zertifizierungsorganisation Flocert setzt Fairtrade zudem auf die interne Kontrolle der kleinbäuerlichen Organisationen und ihrer Gemeinden. Verbote allein helfen aber nicht. Fairtrade legt den Schwerpunkt auf Prävention – Kinderarbeit soll verhindert werden, bevor sie entsteht. Dazu gehören Maßnahmen wie beispielsweise ein internes Kontrollsystem, um Risiken für Kinder frühzeitig zu erkennen und proaktiv tätig zu werden sowie Unterstützungsprogramme vor Ort. Die Fairtrade-Netzwerke in den Anbauländern arbeiten dafür mit Kinderrechtsorganisationen wie Unicef oder Save the Children zusammen, die auf Projekte zur Vorbeugung ausbeuterischer Kinderarbeit spezialisiert sind.

FairActivists mit Infostand und Versammlung in Berlin

Anlässlich des 20. Welttages gegen Kinderarbeit werden die FairActivists mit einem Infostand und einer Versammlung in Berlin am 13. von 10 bis 12:30 Uhr am Brandenburger Tor über die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen für Millionen Kinder weltweit informieren. 2002 wurde der Welttag gegen Kinderarbeit von der Internationalen Arbeitsorganisation erstmals ins Leben gerufen und findet seitdem jährlich im Juni statt. Die FairActivists möchten mit ihrer Aktion auf die aktuellen Entwicklungen aufmerksam machen und in den belebten Straßen Berlins mit der interessierten Öffentlichkeit in Dialog treten. Im Fokus steht zudem, wie die Standards des fairen Handels Kinder vor ausbeuterischer Kinderarbeit schützen und der faire Handel eine Alternative zu konventionellen Produkten bietet.