Nothilfe für Kaffeefarmer*innen: Fairtrade-Hilfsfonds ermöglicht Klimaanpassungen

Wetterextreme wie Dürre, Starkregen oder Stürme setzen vielen Kaffeeproduzent*innen immer mehr zu. Oft fehlen ihnen die Ressourcen, um sich von Ernteausfällen zu erholen. Fairtrade bietet Unterstützung an.

Santa Barbara, Honduras, nach den Wirbelstürmen Eta und Iota.

Santa Barbara, Honduras, nach den Wirbelstürmen Eta und Iota. Bild: Sean Hawkey / Fairtrade.

Obwohl die Marktpreise für Kaffee aktuell so hoch sind wie lange nicht mehr, profitieren nicht alle von dieser Entwicklung. Denn der Grund für die hohen Preise sind kältebedingte Ernteausfälle in Brasilien, einem der wichtigsten Kaffeeanbauländer der Welt. Auch Kaffeebäuerinnen und -bauern in Kolumbien erlitten klimabedingte Ernteverluste.

30 Prozent Ernterückgang durch Wetterextreme

Das La Niña-Wetterphänomen, das von Oktober 2020 bis Mai 2021 in Lateinamerika wütete und zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Unwettern führte, hinterließ vielerorts schwere Schäden. Sowohl in Brasilien als auch in Kolumbien verzeichneten Fairtrade-Kooperativen einen Produktionsrückgang von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Fairtrade Deutschland unterstützt Nothilfe mit 25.000 Euro

Um die Kaffeebäuerinnen und -bauern in der Krise zu unterstützen, hat das lateinamerikanische Fairtrade-Produzentennetzwerk CLAC einen Krisenfonds für Klimaveränderungen und Katastrophen eingerichtet. Finanzielle Unterstützung kommt unter anderem aus Deutschland: 25.000 Euro Nothilfe steuerte Fairtrade Deutschland bei. Fast 2000 Kaffeeproduzent*innen aus Bolivien, Brasilien, Kolumbien und Guatemala erhielten finanzielle Unterstützung.
In Brasilien, wo ein Großteil der empfindlichen Kaffeepflanzen durch die Kältewelle zerstört wurden, konnten neue Kaffeesetzlinge gekauft werden. In Kolumbien wurden Expert*innen engagiert, um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Kaffeeanbau zu analysieren und entsprechende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Durch eine strategische Planung, die Schattenplätze, Pflanzabstände und Polykulturen berücksichtigt, lassen sich immerhin einige Auswirkungen im Vorfeld abmildern.