Faire Grillkohle aus Kokosnuss-Halbschalen

TransFair-Mitgliedsorganisationen vertreiben faire und klimaneutrale Kohle aus Kokosnuss-Halbschalen von den Philippinen.

Produktion der fairen Kohle

Die Faire Kohle als nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Kohlen

Anfang Dezember 2012 zerstörte der Super Taifun Bopha auf den Philippinen in der Region Davao große Teile der Infrastruktur. Unter den Folgen dieser Umweltkatastrophe hatten viele Menschen zu kämpfen, unter anderem auch die Kleinbäuerinnen und –bauern, die Kokosnuss-Produkte herstellen. Um zukünftig besser gegen Ernteverluste geschützt zu sein und eine weitere Einnahmequelle zu schaffen, wurde mit Hilfe der Nichtregierungsorganisation Task Force Mapalad (TFM) die Produktion von Grillkohle aus Kokosnuss-Halbschalen initiiert. Unterstützt wird das Projekt von verschiedenen internationalen Partnern – in Deutschland ist es die Faire Kohle GmbH.

Vorteile und Nutzen von fairer Kohle

Der Nutzen der fairen Kohle ist im Vergleich zur herkömmlichen Kohle sehr hoch. Die Kokosnuss-Halbschalen habe eine lange Brenndauer. Auch wird beim Grillen weniger Kohle verbraucht, ca. 65 Prozent der üblichen Menge. Die Kohle weist eine gleichmäßige und intensive Glut (um 400 °C) auf. Des Weiteren ist sie leicht anzündbar und hat eine geringe Rauch- und Ascheerzeugung.

Zu erwähnen sind auch die sozialen Vorteile der fairen Kohle, da diese neben anderen Produkten aus Kokosnuss eine weitere Einnahmequelle für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern darstellen. Des Weiteren werden keine Tropenhölzer gerodet, da die Kokosnuss-Halbschalen als CO2 neutrales Ausgangs- und Abfallprodukt verwertet werden, somit hat die faire Kohle auch eine bessere CO2 Gesamtbilanz als konventionelle Holzkohle.

Die Produktionschritte der fairen Kohle

Die gesamte Produktion der „Fairen Kohle“ findet auf der philippinischen Insel Mindanao statt. In dieser Region leben die meisten Anwohnerinnen und Anwohner von der Fischerei, der Bananenernte und der Kokospalme. Die Kokos-Kleinbauern ernten regelmäßig die reifen Kokosnüsse und verarbeiten sie im Anschluss weiter.

Die Produktion der  fairen Kohle kann in unterschiedliche Produktionsschritte unterteilt werden. Zunächst werden die Kokosnüsse geerntet und geöffnet, sodass ihre einzelnen Bestandteile auf vielfältige Weise weiterverarbeitet werden z.B. zu Kokosmilch, Kokosfett oder Kokosraspeln. Die so entstandenen Kokosnuss-Halbschallen werden nicht entsorgt, sondern  in großen Becken verkohlt und so zu „Kohleasche“, dem Rohstoff für die fairen Kohlebrikkets. Die Kohleasche wird daraufhin mit Wasser und Bindemittel durch eine selbst konstruierte Maschine gepresst, die die tiefschwarzen Kolben herstellt. Die anschließende Trocknung geschieht im Sommer innerhalb von wenigen Stunden unter freiem Himmel. Während der Regenzeit auf den Philippinen wird dieser Prozess mit Hilfe einer Trocknungsmaschine unterstützt, damit die Produktionskapazität aufrecht gehalten werden kann. Die fertigen Briketts werden nun in bedruckte Kohlesäcke aus Recycling-Material gefüllt, zugenäht und verschifft.

Über Faire Kohle GmbH

Die Faire Kohle GmbH wird von den beiden TransFair-Mitgliedsorganisationen  Arbeitsgemeinschaft evangelischer Jugend (AEJ) und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Nordrhein-Westfalen geführt. Seit 2015 bündelt sie die Kräfte und Netzwerke der kirchlichen Jugendverbände, um die Faire Kohle aus Kokosnuss-Schalen im heimischen Grill zu etablieren.