Erfolgreiches Pilotprojekt gegen Entwaldung

In Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Earthworm Foundation wurden im Rahmen eines Pilotprojekts Daten zu Waldbestand und Entwaldung bei Fairtrade-Kooperativen in Ghana und Côte d'Ivoire erfasst. Die ersten Ergebnisse sind ermutigend.

Fairtrade fördert den Walderhalt im Kakao-Anbaugebiet Westafrika. Foto: Mohamed Aly Diabate / Fairtrade

Fairtrade fördert den Walderhalt im Kakao-Anbaugebiet Westafrika. Foto: Mohamed Aly Diabate / Fairtrade

Die Bekämpfung der Entwaldung in den Kakaolieferketten ist in den letzten Jahren sehr wichtig geworden, vor allem in Westafrika, wo der Primärwald in alarmierendem Tempo schrumpft.  Die Ausweitung der Landwirtschaft, einschließlich des Kakaoanbaus, wurde als eine der Hauptursachen für die Entwaldung ausgemacht. Um dem entgegenzuwirken, wurde von Fairtrade International in Zusammenarbeit mit Fairtrade Afrika und der gemeinnützigen Organisation Earthworm Foundation ein Pilotprojekt initiiert. Mit Hilfe von Starling, ein von der Earthworm Foundation und Airbus entwickeltes Satellitenüberwachungssystem, werden im Rahmen des Pilotprojekts Daten zu Waldbestand und Entwaldung bei Fairtrade-Kooperativen in Ghana und Côte d'Ivoire erfasst.

Ziel des Pilotprojekts war es, Risikoanalyseprozesse und Datenmanagement zu verbessern und Kooperativen dabei zu unterstützen, die EU-Entwaldungs-Verordnung und die neuen Fairtrade-Standards für Kakao einzuhalten. Im Rahmen von Projektaktivitäten haben Vertreter*innen von 8 Produzentenorganisationen aus Ghana und Cote d'Ivoire an Workshops zum Management von Hinweisen auf Entwaldung teilgenommen. Dazu gehören die Durchführung von Felduntersuchungen zu Entwaldungswarnungen teilgenommen.

Trainings vor Ort

Auf der Grundlage der von den Produzentenorganisationen bereitgestellten Geodaten der Farmen führte Earthworm mit Hilfe von Starling eine Analyse auf Entwaldung für den Zeitraum 2018 bis 2022 durch. Im Rahmen von praktischen Trainings vor Ort lernten die Kooperativen dann das Managen von Warnhinweisen auf Entwaldung von der Durchführung von Felduntersuchungen, über die Lokalisierung von Alarmstandorten anhand generierter Koordinaten bis hin zur Erstellung von Prüfberichten.

Das Pilotprojekt umfasst zudem eine Analyse der Umweltrisiken in den Bezirken der 8 Produzentenorganisationen. Zu den Ergebnissen gehören Karten, die neben Schutzgebieten und Gebieten mit hohem Erhaltungswert, degradierte Gebiete und Gebiete, in denen Wiederherstellungsmaßnahmen in Zukunft gezielt durchgeführt werden können, zeigen. Ziel war es, aktuelle Umweltprobleme und potenzielle ökologische Schwachstellen auf der Ebene der Produzentenorganisationen zu ermitteln. Die Analyse wird Fairtrade auch dabei helfen, Möglichkeiten zur Bewältigung von Bedrohungen für die Wälder und Bereiche zu identifizieren, in denen die Aufforstung gemeinsam mit lokalen Akteuren weiter erforscht werden könnte.  Die Analyse der Klimarisiken wird den Produzentenorganisationen auch Hinweise darauf geben, worauf sie ihre Anpassungsbemühungen konzentrieren sollten.

Nützliches Projekt

Die Rückmeldungen der Produzentenorganisationen zeigten, dass das Pilotprojekt für sie sehr nützlich war, da es ihnen tatsächlich helfen wird, die Vorschriften der Europäischen Union einzuhalten. Zudem ist es hilfreich, besser zu verstehen, wie sie die Kriterien im neuen Fairtrade Kakao-Standard, die Entwaldung betreffen, umsetzen können. Das Pilotprojekt wird ihnen auch dabei helfen, das Risiko für die Mitglieder zu überwachen und ihre eigenen Leistungen bei der Bekämpfung der Entwaldung zu bewerten, da einige von ihnen bereits Initiativen wie Agroforstwirtschaft und die Verteilung von Schattenbäumen ergriffen haben, um einige der degradierten Gebiete wiederherzustellen.