SDG 12 – Nachhaltiger Konsum und Produktion

Konsum neu denken

Die Weltbevölkerung konsumiert mehr Ressourcen, als der Planet verträgt. Der Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise ist dringend notwendig. Er kann jedoch nur gelingen, wenn wir unsere Konsumgewohnheiten und Produktionen umstellen.

Hintergrund

Wir benötigen Strategien und Marktstrukturen, die soziale Integration und wirtschaftliches Wohl begünstigen. Dies sind beispielsweise Berichtspflicht von Unternehmen, neue Beschaffungsvorschriften, Umstellen von Zöllen und Steuern oder Anreize für Verbraucher*innen, ihr Einkaufsverhalten umzustellen.

Der Fairtrade-Ansatz

Das Fairtrade-Siegel kennzeichnet Produkte, bei deren Herstellung soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden. Fairtrade ist ein ganzheitlicher Ansatz, um die Lebensgrundlagen von Kleinbäuerinnen und -bauern sowie Beschäftigten im globalen Süden nachhaltig zu verbessern. Fairtrade bringt Tausende Gemeinden und mehrere Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher zusammen, die sich für einen Einkauf von Fairtrade-Produkten entschieden haben und so die Lebensbedingungen der Produzenten verbessern. Die Fairtrade-Standards stellen sicher, dass landwirtschaftliche Genossenschaften und Plantagen umweltfreundliche Methoden anwenden. Zudem setzt Fairtrade starke Anreize für Bäuerinnen und Bauern, auf Bio-Anbau umzustellen. Fortbildungen verbessern das Know-how über nachhaltige Landwirtschaft.

Fairtrade unterstützt:

  • Verbraucherinnen und Verbraucher, um nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen
  • Die Entwicklung neuer Märkte für ethischen Konsum in Ländern des Südens, wie Indien, Brasilien oder Kenia
  • Die Umstellung auf faire Beschaffung unter Einhaltung der Kriterien für nachhaltige Produktion

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Die öffentliche Beschaffung besitzt bei der Umstellung auf nachhaltige Produktionsweisen eine wichtige Schlüsselfunktion. In die Auftragsvergabe und Ausschreibungen werden immer häufiger Kriterien zum Fairen Handel aufgenommen. Darüber hinaus engagieren sich viele Städte und Gemeinden in weiteren Projekten für den fairen Handel. Mehr als 700 deutsche Städte sind bereits als Fairtrade-Town ausgezeichnet. Die internationale Kampagne Fairtrade-Towns fördert gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und ist das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle. Auch weltweit wächst die Gemeinschaft stetig an – über 2.200 Städte und Gemeinden tragen bereits den Titel Fairtrade-Town in 26 Ländern.

Fairtrade fordert

  • Die EU und die Bundesregierung müssen die gezielte Förderung kleinbäuerlicher Produktionsformen und anderer umwelt- und klimafreundlicher Produktionsmodelle in Entwicklungsländern innerhalb einer nachhaltigen EU-Agrarpolitik unterstützen.
  • Der „Nationale Aktionsplan Menschenrechte (NAP)“ der Bundesregierung muss eine verbindliche Berichtspflicht zur Nachhaltigkeit in Unternehmen einführen und eine klare Sorgfaltspflicht für Menschenrechte und Umwelt in Lieferketten gesetzlich verankern.
  • Nachhaltige Steuersysteme müssen ermöglicht werden, wie z. B. die Abschaffung der Kaffeesteuer für fair gehandelten Kaffee.
  • Die Preise von Konsumgütern müssen die tatsächlichen ökologischen und sozialen Kosten entlang der Lieferketten enthalten.