Workshop 4 – Fairtrade 2025

Was bringt den nachhaltigen Konsum bis 2025 zum Erfolg?

Moderation: Riccarda Retsch, Rat für Nachhaltige Entwicklung Geschäftsstelle
TransFair Co-Moderation: Claudia Brück, TransFair e.V.

Nach einer inhaltlichen Erarbeitung von Leitfragen zum Thema „Was bringt den nachhaltigen Konsum bis 2025 zum Erfolg?“ haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops, die sich aus unterschiedlichen Disziplinen zusammensetzen und sich für den fairen Handel engagieren, über das Workshop-Thema und die Herausforderungen dieses Ziels diskutiert.

Der faire Handel muss bis 2025 viele Herausforderungen überbrücken, um nachhaltigen Konsum zu ermöglichen, da sind sich die Teilnehmenden einig. In der Vergangenheit seien zwar schon einige Fortschritte gemacht worden, jedoch müsse der Nachhaltigkeitsgedanke für die Konsumentinnen und Konsumenten an Attraktivität gewinnen. Deshalb wurden zu den aufgestellten Herausforderungen auch Lösungsansätze formuliert.   

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops  formulierten zunächst die wichtigsten Herausforderungen für die nächsten Jahre und arbeiteten anschließend in Kleingruppen Lösungsansätzen für diese heraus:

  • Freiwillige Leitlinien reichen nicht!
    Bei der Diskussion zu dieser Herausforderung wurde ein unter Umständen verpflichtender Nachhaltigkeitsführerschein für Unternehmen vorgeschlagen, der Rahmenbedingungen vorgibt, aber noch individuelle Möglichkeiten zur Ausgestaltung lässt. Problematisch wurde dabei jedoch die Erhöhung von Standards gesehen, da diese für ärmere Länder den ohnehin schwierigen Marktzugang weiter erschweren könnten. Eine weitere Idee waren UN-Leitlinien, die in unterschiedlichen Ländern jeweils angepasst und umgesetzt werden, aber dennoch gesetzlich verbindlich sein sollten. Hier sollte sich Fairtrade in den Prozess einbringen und diesen vorantreiben.

    Als Lösungsansatz formulierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer :
    „Öffentliche Beschaffungen sind zur Nachhaltigkeit verpflichtet.“
  • Kosten der Nachhaltigkeit in Preise umsetzen.
    Um eine Akzeptanz höherer Preise zu erreichen, muss das Bewusstsein der  Konsument*innen geschärft werden. Als Problematik wurde das Kartellrecht angesprochen: Was ist erlaubt und was nicht? Es müsse noch mehr Lobbyarbeit betrieben werden. Zudem sei die Margen-Eskalation schwierig: Höhere Kosten im Ursprung führen zu ungleich höheren Kosten beim Endprodukt, da jeder Händler seine Marge prozentual aufschlägt.

    Als zu erreichende Zielsetzung bis 2025 formulierte man:
    „Steuern setzen klare Anreize für nachhaltige Produktion und Konsum.“
  • Auf Wachstum basierender Lebensstil ist nicht nachhaltig!
    In der Diskussion dieser Herausforderung wurde gefordert, dass man eine neue Definition von Wachstum etablieren müsse – nicht weniger Wachstum, sondern eines, welches auf Qualität statt Quantität setzt. Gefordert wurde schließlich, dass Supermärkte in Zukunft ausschließlich faire Produkte anbieten und eine Siegelung damit überflüssig machen. Somit umgehe man auch Bewusstseinskonflikte der Konsumenten und kehre praktisch das Zitat „Die Moral stirbt am Regal“ um.

    Als Lösungsansatz formulierte die Gruppe:
    „Es wird ausschließlich nachhaltig produziert, sodass eine Siegelung nicht mehr notwendig ist

Visuelle Dokumentation des Workshops