Politische Forderungen
von Fairtrade Deutschland e.V.
Der faire Handel mit seiner breiten zivilgesellschaftlichen Basis wird als politische Stimme zunehmend von der Politik wahrgenommen. Als freiwilliger Ansatz ergänzt Fairtrade bestehende Gesetze, fordert aber gleichzeitig die Weiterentwicklung des Gesetzesrahmens. Dazu hat Fairtrade Deutschland seit seinem Bestehen politische Forderungen zu gegebenen Anlässen artikuliert und diese in einem Positionspapier ausformuliert.
Diese Politischen Forderungen ordnen die politische Arbeit von Fairtrade Deutschland ein. Sie beantworten Partnern und Interessierten die Frage, warum, wie und zu welchen Themen der Verein politische Arbeit umsetzt und welche politischen Forderungen Fairtrade Deutschland vorantreiben will.
Das Papier wird grundsätzlich von den Mitgliedsorganisationen getragen und gibt damit einen Kooperationsrahmen für die gemeinsame politische Arbeit der nächsten Jahre vor.
Politische Forderungen entlang der Sustainable Development Goals
Die Forderungen orientieren sich an den 2015 verabschiedeten globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, Sustainable Development Goals (SDGs, oder auch Agenda 2030), zu deren Umsetzung sich auch Deutschland im Rahmen der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet hat.
Die SDGs beinhalten Verpflichtungen, um unter anderem Landwirtschaft nachhaltig zu gestalten und Umwelt und biologische Vielfalt zu bewahren sowie existenzsichernde Löhne und Einkommen zu erreichen und Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Dazu gehört auch, gleiche Rechte für Männer und Frauen sowie für Jungen und Mädchen zu gewähren und das Recht auf Bildung erreichen. Diese Zielsetzungen teilt Fairtrade Deutschland umfänglich.
Im Rahmen der Fairtrade-Strategie 2021-2025 wurde das Mandat für die politische Advocacy- und Lobbyarbeit für Fairtrade weiter gestärkt und als Handlungsfeld verankert.
Kernelemente der politischen Forderungen von Fairtrade Deutschland
Fairtrade Deutschland verfolgt einen dialog- und lösungsorientierten Ansatz. Damit soll der Handel fairer gestaltet werden, die Selbstbestimmung für kleinbäuerliche Produzent*innen und Arbeiter*innen erreicht sowie nachhaltige Lebensverhältnisse ermöglicht werden.
Als Querschnittsforderungen für alle Themen ruft Fairtrade daher dazu auf,
- alles Regierungshandeln kohärent an nachhaltigen Entwicklungszielen auszurichten.
- die Folgen, gerade für die ökonomisch schwächsten Menschen sowie für Klima und Umwelt, im Vorfeld von Maßnahmen zu analysieren und diesbezügliche Risiken zu mindern.
Die weiteren politischen Forderungen folgen den folgenden Leitsätzen:
Fairtrade-Ansatz und -Standards basieren von Beginn an auf den Menschenrechten.
Ein besonderes Augenmerk von Fairtrade liegt auf der Sicherung existenzsichernder Löhne und Einkommen. Fairtrade tritt dafür ein, diese nicht nur als ein Menschenrecht an sich anzuerkennen, sondern sie sowohl als eine grundlegende Voraussetzung als auch als Instrument zur Verwirklichung anderer Menschenrechte und vieler der SDGs zu würdigen.
Nachhaltig können Lieferketten nach Überzeugung von Fairtrade erst dann sein, wenn eine faire Verteilung von Gewinnen und Risiken entlang der Wertschöpfungs- und Handelsketten sichergestellt ist. Daher ist es unumgänglich, Nachhaltigkeit grundsätzlich in ökologischen, sozialen und ökonomischen sowie kulturellen Dimensionen zu betrachten und von allen Lieferkettenpartnern Transparenz und Rechenschaft über ihr Handeln zu verlangen. Fairness gegenüber Mensch und Umwelt muss in allen Politikbereichen mitgedacht werden.
Derzeit werden die externen Kosten einer nicht nachhaltigen Produktionsweise auf Mensch und Umwelt abgewälzt. Wettbewerb kann jedoch erst fair sein, wenn er auf Grundlage der „wahren Kosten“ geführt wird.
Lesen Sie unsere konkreten Forderungen mit Bezug auf die globalen Nachhaligkeitssziele/SDGs in unserem Positionspapier – Politische Forderungen von Fairtrade Deutschland (PDF, 16 Seiten)