Thailändisches Filmprojekt zeigt Wirkung der Fairtrade-Prämie

Reis ist, global betrachtet, das wichtigste Grundnahrungsmittel unseres Planeten. Milliarden Menschen bauen ihn an, essen ihn, sind auf ihn angewiesen. Das Produkt wächst vor allem im asiatischen Raum, aus dem 90 Prozente der globalen Erzeugnisse stammen.

Wie so oft bei global konsumierten Produkten, sind die Lieferketten und Industrien jedoch von ausbeuterischen Verhältnissen und prekären Produktionsbedingungen geprägt. Das asiatische Fairtrade-Netzwerk NAPP versucht seit seiner Gründung 2014, diesen Problemen entgegenzuwirken. Ein Teil des Systems, die Fairtrade-Prämie, wird jetzt in zwei neuen Videos aus Thailand näher beleuchtet, die selbst mithilfe der Fairtrade-Prämie entstanden sind.

Bewaldung, Kredite, Viehhaltung: Einblicke in die Verwendung der Fairtrade-Prämie

Thailand ist nach Indien der zweitgrößte Exporteur von Reis weltweit, der Anbau und Export bildet einen der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes. Aktuell unterstützt NAPP 10 Produzentenorganisationen in Thailand. Die neuen Videos entstanden im Rahmen des „Rice Thailand Projects“ mit der Unterstützung von Fairtrade Deutschland.

Das Video der Nam Om Community Enterprise Group präsentiert zum einen die Geschichte der Kooperative seit der Gründung 1999 und die generelle Arbeitsweise unter Fairtrade-Produktionsbedingungen. Patin Jantasing, Mitglied des Vorstandes, erläutert, wie der Verkauf von Fairtrade-Reis neue Möglichkeiten eröffnete, nachhaltig zu wirtschaften, faire Löhne auszuzahlen und gleichzeitig die Qualität des Produktes auf einem hohen Niveau zu halten. Zum anderen geht es konkret um den Einsatz der Fairtrade-Prämie, die für ein Projekt zur Bewaldung der umliegenden Yasothon-Provinz genutzt wird. Reisproduzent Sayan Seethan erklärt, untermalt von anmutenden Aufnahmen des Thailändischen Waldes, wie seit 2011 daran gearbeitet wird, den Wald in seinem ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.

Auch das Video der Organic Jasmin Rice Producer Group erzählt in einer Kurzversion die Geschichte der Kooperative. Geschäftsführer Teerawat Phuntumas beschreibt, wie die Prämie für diverse Zwecke genutzt wird: Beerdigungskosten verstorbener Mitglieder werden gedeckt, der Zugang zu zinsfreien Krediten ermöglicht und – das Hauptaugenmerk – eigene Viehhaltung als zusätzliche Einnahmequelle ermöglicht. Mehr als 250 Familien neben mittlerweile an einem Projekt teil, bei dem Büffel und Kühe durch zinsfreie Kredite angeschafft werden und der zusätzliche Ertrag direkt den einzelnen Mitgliedern zugutekommt.