Glyphosateinsatz gefährdet die Gesundheit von Kaffeeproduzent*innen

Aus diesem Grund entwickelt Fairtrade Initiativen, um die Gesundheits- und Sicherheitsstandards in der Kaffeeproduktion zu verbessern.

Kaffee-Saatbett in Costa Rica. Foto: © James A. Rodríguez

Die CLAC organisiert Workshops und Trainings für mehr Lebensmittelsicherheit in der Fairtrade-Kaffeeproduktion. Foto: © James A. Rodríguez

Die Internationale Agentur für Krebsforschung, eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation, kommt zu dem Schluss, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend ist und die Rückstände bis zu 50 Jahre im Boden nachweisbar sein können. Aus diesem Grund gewinnen auch die Toleranzwerte für Herbizid- und Pestizidrückstände in Rohkaffee in der Europäischen Union (EU) zunehmend an Bedeutung. Ursprünglich hatte die EU die Verwendung des Herbizids Glyphosat bis Ende 2017 verboten, doch einige ihrer Mitgliedsländer (darunter auch Deutschland) einigten sich auf eine Verlängerung um fünf Jahre bis 2022. Ab 2022 soll der Einsatz von Glyphosat dann drastisch reduziert werden. Daher werden auch strengere Rückverfolgbarkeitskontrollen in der gesamten Lieferkette, vom Erzeuger bis zum Verbraucher, erforderlich, um ein rundum unbedenkliches Produkt zu gewährleisten.

Fairtrade entwickelt Strategien für höhere Lebensmittelsicherheit in der Kaffeeproduktion

Die CLAC – das lateinamerikanische Produzenten-Netzwerk von Fairtrade – entwickelt daher zusammen mit nationalen Fairtrade-Organisationen Initiativen, die darauf abzielen Strategien zu entwickeln und Maßnahmen zu ergreifen – insbesondere im Hinblick auf Gesundheits- und Sicherheitsstandards bei der Kaffeeproduktion. Dazu gehören die Stärkung der internen Kontrollen, die Verbesserung der Produktqualität und der Rückverfolgbarkeit sowie die Entwicklung von Best Practices in Produktion und Verarbeitung. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Lieferkette gewährleisten können, die den Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften entspricht. Darüber hinaus sucht die CLAC Partnerschaften mit Forschungszentren und anderen Partnern, um die Quellen der chemischen Kontamination und deren Rückstände im Boden und anderen natürlichen Ressourcen besser zu verstehen.

Im Zusammenhang damit hat die CLAC auch begonnen, das Bewusstsein der Produzent*innen für dieses Thema zu schärfen und Workshops zu veranstalten. Diese sollen die internen Kontrollsysteme in Kaffeeunternehmen stärken und bieten auch Raum für Wissensaustausch zu diesem Thema. Am ersten Workshop in Honduras nahmen 28 Produzent*innen und Mitarbeiter*innen von 13 Fairtrade-Organisationen teil. In diesem Jahr wird sich die CLAC auf Peru konzentrieren – bisher ist es gelungen 21 Erzeugerorganisationen in Kaffeeanbaugebieten zu erreichen.

Da ein Großteil der Fairtrade-Kaffeeorganisationen bereits biologischen und umweltfreundlichen Anbau betreiben, arbeitet die CLAC gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen auch daran Kreuzkontamination zu vermeiden. Sprich, dass Rückstände von konventionellen Feldern nicht auf Fairtrade-zertifizierte gelangen.