Fairtrade: Partnerschaft fürs Klima

Fairtrade macht 2023 zum Klimajahr und setzt sich mit 1,9 Millionen Menschen im globalen Süden für mehr Klimafairness ein.

Viele Kleinbäuerinnen und -bauern im globalen Süden leben von und mit der Natur. Sie trifft der Klimawandel besonders hart.

Menschen in Ländern des globalen Südens sind besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, obwohl sie am wenigsten dazu beigetragen haben. Insbesondere für Kleinbauernfamilien ist die Lage prekär: Laut Weltagrarbericht leben in Afrika rund 50 Prozent, in Asien rund 30 Prozent der Menschen von der Landwirtschaft . Für sie ist die Klimakrise existenzbedrohend, denn Extremwetterereignisse, neue Schädlingsarten und Pflanzenkrankheiten sowie abnehmende Erträge sorgen für Ernährungsunsicherheit, Verlust von Eigentum bis hin zu Flucht.

Der faire Handel hilft dabei, Kleinbäuerinnen und -bauern widerstandsfähiger gegen Klimafolgen zu machen. Darum macht Fairtrade Deutschland 2023 zum Klimajahr: Über das ganze Jahr hinweg werden alle Events, Kampagnen und Aktionen in Bezug dazu gestellt, wie der faire Handel Kleinbauernfamilien in Afrika, Lateinamerika und Asien dabei unterstützt, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen – und wie diese positiven Wirkungen weiter ausgebaut werden können.

Handelsgerechtigkeit stärkt Klimagerechtigkeit

Gemeinsam mit 1,9 Millionen Produzent*innen arbeitet Fairtrade für mehr Klimaresilienz, mehr Klimagerechtigkeit und die Eindämmung des Klimawandels. Fairtrade stärkt nachweislich die Widerstandsfähigkeit von Kleinbäuerinnen, -bauern und Beschäftigten gegen Krisen  und setzt auf zukunftsfähige landwirtschaftliche Produktionsweisen. 

So trägt Fairtrade auf verschiedenen Ebenen zu mehr Klimafairness bei – von den Erzeugerorganisationen bis ins Einkaufsregal:

  • Stabile Fairtrade-Mindestpreise als Sicherheitsnetz und die zusätzliche Prämie verbessern nachweislich die Resilienz der beteiligten Kleinbäuer*innen und Beschäftigten.
  • Mitarbeitende der Fairtrade-Netzwerke geben Beratung vor Ort, beispielsweise zu bodenschonenden Anbaumethoden, Biodiversität oder Einkommensdiversifizierung.
  • Handelspartner und Hersteller, die mit Fairtrade zusammenarbeiten, tragen zur Resilienz der Produzentenorganisationen bei und können durch ergänzende Kooperationen konkrete Klimaprojekte vor Ort umsetzen. 
  • Fairtrade-Produkte bieten Verbraucher*innen eine Handlungsoption, im Alltag auf nachhaltige Alternativen zu setzen.
  • Kampagnen und Aktionen ermöglichen Engagement über den täglichen Einkauf hinaus. Fairtrade-Unterstützer*innen schaffen mit ihren Engagement Bewusstsein und verknüpfen in ihren Aktivitäten Handelsgerechtigkeit mit Klimagerechtigkeit.
  • Handels- und Klimagerechtigkeit obligatorisch machen – dafür ist ein ordnungspolitischer Rahmen gefragt. Dafür macht sich Fairtrade in seiner Advocacy-Arbeit stark.

Fair handeln für Mensch und Klima 

Angesichts des fortschreitenden Klimawandels will Fairtrade mit mutigen und umfassenden Handlungsschritten vorangehen. In der kontinuierlichen Überarbeitung der Fairtrade-Standards, in der Beratung und den Projekten vor Ort, in Kampagnen und politischer Arbeit werden Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen besonders berücksichtigt. In der Ende 2022 verabschiedeten Policy zu „Nachhaltiger Landwirtschaft“ hat sich Fairtrade dazu entschieden, die Agrarökologie zukünftig auf allen Ebenen als Leitprinzip geltend zu machen. Der Ansatz der Agrarökologie stellt die Bewahrung der Ressourcen, die Diversifizierung des Anbaus für Eigenbedarf und Verkauf und eine stärkere Resilienz der Kleinbauernfamilien in einer gesünderen Umwelt in den Mittelpunkt.