von

Fairtrade fordert zur COP23 mehr #Climatefairness

Im November findet in Bonn die Weltklimakonferenz 2017 statt. Deutschland übernimmt die technischen Aufgaben des Gastgebers, den Vorsitz der Konferenz hat die Republik Fidschi.

Logo COP23

Klimawandel ist nicht fair. Während die industrialisierten Länder der nördlichen Hemisphäre die Hauptverursacher von klimaschädlichen Treibhausgasen sind, sind die Menschen des globalen Südens diejenigen, die die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen. Allen voran: Menschen in ländlichen Regionen. Kleinbauernfamilien, deren Ernten durch höhere Temperaturen, Trockenperioden, Überflutungen, Extremwetter, Pflanzenkrankheiten und neue Schädlingsarten bedroht sind.

Bereits zum 23. Mal tagen die Vereinten Nationen seit ihrer ersten Umweltkonferenz in Rio de Janeiro 1992, um den globalen Klimaveränderungen Herr zu werden. Fairtrade fordert: Kleinbäuerinnen und Kleinbauern des globalen Südens, die im Kampf gegen den Klimawandel schon heute an der Frontlinie stehen, müssen auch in den Debatten der Klimakonferenz vom 6. bis 16. November an erster Stelle stehen.

Fairtrade-Produzentenland Fidschi trägt Präsidentschaft der Klimakonferenz

Mit Inselstaat Fidschi hat ein Fairtrade-Produzentenland die Präsidentschaft der Klimakonferenz übernommen. Hier wird Rohzucker unter Fairtrade-Bedingungen angebaut und die Auswirkungen von sich ändernden Wettermustern, Tropenstürmen und Trockenphasen sind keine Zukunftsmusik, sondern harte Realität mit negativen Konsequenzen für die Zuckerernte. Nach dem Wirbelsturm Winston 2016 kam die Trockenheit, die Produktion ist um Jahre zurückgeworfen. Kleinbauern brauchen Unterstützung – technisch, finanziell, durch Know-How und ökonomische Stellschrauben – um trotz klimatischer Veränderungen ihre Existenz zu sichern und sich und ihre Familien nachhaltig zu entwickeln.

Klimaverantwortung übernehmen: entlang der gesamten Lieferkette

„Mit der richtigen Unterstützung, schaffen es Kleinbauern, wehrhafter zu werden“, ist Parbindra Singh überzeugt. „Fairtrade-Kleinbauernorganisationen sind besser ausgerüstet, um sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Aber alleine schaffen wir es nicht. Jeder entlang der Wertschöpfungskette – Produzenten, Exporteure, Importeure, Händler und Konsumenten – müssen ihren Klimafußabdruck verkleinern und ihre Verantwortung übernehmen“, so der Präsident der Lautoka Cane Producers Association. Diese Verantwortung will er im Rahmen der Klimakonferenz einfordern und ist mit der Delegation aus Fidschi nach Bonn zur Konferenz gereist. Gemeinsam mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern von Fairtrade und aus aller Welt fordert Parbindra Singh mehr Klima-Fairness.

Um dem Klimawandel langfristig entgegenzuwirken, baut Fairtrade auf zwei Säulen: Die Menge der Treibhausgasemissionen zu reduzieren und Produzentenorganisationen bei der Anpassung an Klimaveränderungen zu unterstützen.

Auch Deutschland muss seine Verantwortung als Exportland und Klimaverursacher wahrnehmen. Nachhaltigkeitsziele und Pariser Abkommen jetzt umsetzen!

Die bisherigen Klimaschutzvorschläge aller Länder führen die Welt derzeit auf einen Temperaturanstiegspfad von 3 Grad und mehr in diesem Jahrhundert. Neben der Auslöschung ganzer Länder würde dies viele Landstriche infolge von Trockenheit, Meeresspiegelanstieg, Versalzung oder Absterben lebenswichtiger Ökosysteme unbewohnbar machen.

Als Mitglied der Bündnisse Klima-Allianz und VENRO schließt sich TransFair deren Forderungen an die Bundesregierung an. Darunter: die Beschlüsse des Paris-Abkommens selbst einzuhalten, die deutsche Klimafinanzierung zu erhöhen und sich bei der COP23 für die Schwächsten stark zu machen, sei es durch Klimafinanzierung wie dem Warschau- Mechanismus, durch die Bestimmung weiterer verursacherbasierer Finanzquellen und konkreter Umsetzungsregeln für das Paris-Abkommen festzulegen. Alle Forderungen finden Sie im <link https: venro.org fileadmin user_upload dateien daten publikationen positionspapiere positionspapiercop23_web.pdf _blank external-link-new-window internal link in current>gemeinsamen Positionspapier von VENRO und der Klima-Allianz.

Veranstaltungen und Events rund um Klima, Klimafairness und Fairtrade im Rahmen der COP23:

4.11. 12 Uhr, Münsterplatz, Bonn. Climate March at COP23 – Fight for climate justice
Demonstration in Bonn gegen Kohle und für eine entschlossene und gerechte Klimapolitik in Deutschland und weltweit! <link http: www.klima-kohle-demo.de _blank external-link-new-window internal link in current>Weitere Infos.

5.11. ab 13 Uhr Klima Tour Bonn, Marktplatz
Unter dem Motto "Klima bewegt Bonn. Du bewegst Klima" wird das Angebot in der Stadt rund um die COP23 sichtbar und zugänglich gemacht. Auf der Bühne präsentieren sich unter anderem die Steuerungsgruppe der Fairtrade Town Bonn sowie die Fairtrade-School Marie-Kahle-Gesamtschule Bonn.

6.11. Kinder-Klimaschutz-Demo
U.a. die Fairtrade-Schools Bettina-von-Armin-Gymnasium aus Dormagen, Montessori-Hauptschule Düsseldorf und die Kaiserin-Augusta-Schule Köln beteiligen sich an der Kinder-Klimaschutz-Demo von Greenpeace. <link http: kids.greenpeace.de taxonomy term _blank external-link-new-window internal link in current>Weitere Infos.

9.11. 19.00-21.00 Uhr. Climate Planet in der Rheinaue. Film und Podiumsdiskussion: „Gutes Klima für Bonn – Welcher Zucker kommt in meinen Kaffee?“
Podiumsgespräch mit Gesa Maschkowski, Bonn im Wandel. Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender TransFair eV. (Fairtrade Deutschland), Brigitte Schmidt, Stadtdekanat Bonn (Fairtrade Town Bonn)
Parbindra Singh, Leiter der Lautoka Cane Producers’ Association (Fidschi). <link http: www.climateplanet.de external-link-new-window internal link in current>Weitere Infos.

10.11. 11.30 Uhr, Talanoa-Zone COP venue: „Climate fairness in global value chains”
Fairtrade is raising awareness on climate change amongst small-scale farmers through producer organizations and supporting them to develop adaptation plans and projects as well as build their resilience to climate change impacts. This event will showcase how small-scale farmers can benefit through a cooperation of standard setting bodies in tackling climate change by sharing the adaptation projects being implemented by small- scale sugar cane farmers with the support of Fairtrade in Fiji, a country that is highly vulnerable to climate change. Panel Discussion with Dario Sotó Abril, CEO Fairtrade International, Mr. Parbindra Singh, Chair of Lautoka Cane Producers Association in Fiji. <link http: www.cop23.de delegierte termine programm-talanoa-space _blank external-link-new-window internal link in current>Weitere Infos.

15.11. 17 Uhr, Global Nature Fund, Bonn
“Fairtrade – your partner for addressing climate change risks within your business” Zwei Jahre Fairtrade-Klima Standard, Status Quo und Quo vadis. Podiumsdiskussion und Netzwerktreffen für Fairtrade-Stakeholder.