Lasst uns die Welt ein (Früh-)Stück gerechter machen!

Fair in den Tag

Vom 22. Mai bis zum 2. Juni haben wir dazu eingeladen, mit einem fairen Frühstück ein Zeichen für mehr #KlimaFairness zu setzen. Danke, dass ihr euch so zahlreich beteiligt habt! Ihr seid mit Fairtrade-Produkten #FairInDenTag gestartet und habt so dazubeigetragen, die Welt ein Früh-Stück gerechter zu machen.

Von Kaffee, Tee oder Orangensaft über Bananen, Nuss-Aufstrich oder Müsli bis hin zum einem Strauß Blumen auf einer Baumwolltischdecke – mit Fairtrade-Produkten kannst du deinen Frühstückstisch eindecken und dabei schon morgens fair starten. Denn Produkte mit dem Fairtrade-Siegel stehen für bessere Arbeitsbedingungen von Produzent*innen und Arbeiter*innen in Afrika, Lateinamerika und Asien. 

Mach mit! Setz dich allein, zu zweit oder gemeinsam mit Freund*innen, Klassenkamerad*innen, mit der Dorfgemeinde oder Arbeitskolleg*innen an einen fairen Frühstückstisch – und so ein Zeichen für mehr #KlimaFairness.
 
Fotos von deinem fairen Frühstück kannst du unter dem Hashtag #FairInDenTag in den sozialen Medien teilen.
 

Live-Insta mit Samira Ghandour am 20. Juni 2023 um 20:00 Uhr

Am 20. Juni sprechen wir mit Samira Ghandour von Fridays for Future in einem Live-Insta über Kaffee, Klima und Aktivismus. Los geht es um 20:00. Seid dabei!

Für unsere Frühstückskampagne #FairInDenTag hat Samira uns schon ein starkes Statement gegeben: „Klimagerechtigkeit geht nur Hand in Hand mit sozialer Gerechtigkeit. Das heißt, dass es faire Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung für Arbeiter*innen geben muss. Vor allem Menschen im globalen Süden werden Tag täglich für die Klimakrise ausgebeutet und leiden am stärksten darunter – solange das der Fall ist, kann es keinen sozial gerechten Wandel geben. Klimaschutz geht nur zusammen!“

So seid ihr #FairInDenTag gestartet

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Tipps für dein faires Frühstück

Fair und Bio

Mit Fairtrade-Produkten auf deinem Frühstückstisch leistest du einen wertvollen Beitrag zu mehr Klimafairness. Außerdem solltest du beim Einkauf auch auf das Bio-Siegel achten, 50 Prozent der Fairtrade-Produkte sind zusätzlich bio-zertifiziert. 

Regional und saisonal

Nicht alle deiner liebsten Frühstückprodukte gibt es mit dem Fairtrade-Siegel. (Hafer-)Milch, Äpfel, Getreideflocken und Co. bekommst du aus heimischer Produktion. Produkte, die bei uns angebaut oder produziert werden, solltest du regional und saisonal kaufen – das spart CO2. 

Mit Plastik? Ohne mich!

Am besten bringst du zum Einkauf deine eigenen Einkaufstaschen, Brot- sowie Obst- und Gemüsebeutel mit und verzichtest wenn möglich auf Waren in Plastikverpackung – so vermeidest du Müll. Vielleicht gibt es bei dir einen der immer mehr werdenden Unverpacktläden?


Viele unserer liebsten Frühstückssnacks gibt es glücklicherweise mit Fairtrade-Siegel – ihr wollt wissen welche das sind und wo es sie gibt? Dann werft einen Blick in unseren Produkt- und Einkaufsfinder.

Rezeptideen für dein faires Frühstück

Inspiration für dein faires Frühstück gefällig? Wir hätten da ein paar Rezeptideen!

Fakten zu Frühstücksprodukten

Damit ihr mit fairem Wissen glänzen könnt, haben wir hier ein paar Fakten zu den Zutaten für ein leckeres, faires Frühstück zusammengestellt.

Drei Geschichten zum Hintergrund

„Fairtrade hilft uns, das Beste aus unseren Farmen herauszuholen“

Wisst ihr, woher der Kaffee kommt, den ihr morgens zum Frühstück trinkt? Gut möglich, dass die beliebten Bohnen aus Honduras stammen. Kaffee von dort  wird weltweit für seine hohe Qualität geschätzt. Doch die Auswirkungen des Klimawandels machen den Kaffeebäuerinnen und -bauern zu schaffen. Fairtrade unterstützt sie dabei, sich gegen die wachsenden Herausforderungen zu wappnen. 

Gut zweieinhalb Jahre ist es nun her, dass die Wirbelstürme Eta und Iota große Landstriche Honduras‘ verwüsteten. Auch der Kaffeebauer Eliezer Oseni Valle war betroffen: Er verlor zwei Hektar seiner Kaffeepflanzung durch einen gigantischen Erdrutsch. Der Wiederaufbau seiner Farm war mit hohen Materialkosten und monatelanger Arbeit verbunden – eine wirtschaftliche Katastrophe für den Bio-Kaffeebauern. Doch Eliezer konnte auf die Solidarität und die Hilfe seiner Kooperative COMSA bauen. Die seit 2001 Fairtrade-zertifizierte Kaffeekooperative unterstützte ihre 1.400 Mitglieder nach den schweren Unwettern durch die Bereitstellung von Saatgut und andere landwirtschaftliche Betriebsmittel. Mithilfe der Fairtrade-Prämie, die zusätzlich zum Kaffee-Verkaufspreis ausbezahlt wird, konnten die Bäuerinnen und Bauern schnellstmöglich ihren Kaffeeanbau wiederaufnehmen.

Mit neuen Erkenntnissen in die Zukunft

Neben Unwetterkatastrophen bringen veränderte Wettermuster Probleme für die Produzent*innen der honduranischen Kaffeeregion La Paz mit sich: Nach heißen Trockenperioden und anschließendem Starkregen verfaulen die Kaffeepflanzen oder werden anfällig für Krankheiten wie den gefürchteten Kaffeerost. Die Erprobung widerstandsfähigerer Sorten und die Neubepflanzung ist teuer: Neben Kosten für Labor und Forschung, neue Setzlinge, Dünger und weitere Produktionsmittel bindet sie wertvolle Arbeitszeit. Es kann drei Jahre dauern, bis die aufwendige Pflege neuer Kaffeepflanzen mit einer guten Ernte belohnt wird. 

Doch das schreckt Miriam Yaneth Rodriguez Villatoro nicht ab. Nachdem die junge Kaffeebäuerin durch COMSA technische Beratung erhalten hatte, nutzte sie das neue Wissen um einen Teil ihres hoch über der Stadt La Paz gelegenen Landes neu zu bepflanzen. Mithilfe eines Biologen und finanziert mit der Fairtrade-Prämie betreibt COMSA eigene Labors und Versuchsanlagen zur Entwicklung biologischer Pflanzenschutzmittel und fördert die Einführung neuer ökologischer Anbaumethoden für ihre Mitglieder und darüber hinaus. „Unsere Kooperative und Fairtrade helfen uns, gegen die Folgen des Klimawandels anzukämpfen und das Beste aus unseren Farmen herauszuholen“, berichtet Miriam.
 

Stimmen für mehr Klimafairness

Warum Klimafairness uns alle etwas angeht? Das sagen Fairtrade-Unterstützer*innen dazu.

Herr und Frau Bakuneta, Kaffeebauernfamilie

„Wir haben Schulungen zu Boden- und Wasserschutztechniken sowie zur Kosteneinsparung erhalten. So konnten wir die Produktion von Kaffee verbessern, mit unseren Ersparnissen ein neues Haus bauen und damit unser Leben verändern.“

Herr und Frau Bakuneta, Kaffeeproduzent*innen, Ankole Coffee Producers Cooperative Union

Svenja Schulze (SPD), Bundesministerin

„Der Klimawandel schreitet voran und darum setzt sich mein Ministerium für strukturelle Veränderungen ein – faire Produktions- und Handelsbedingungen müssen endlich Standard werden.“

Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Sandra Uwera, Fairtrade International

„Fairtrade-Bäuerinnen und -Bauern wollen wissen, wie externe Unterstützung ihre Resilienz stärkt, die Abholzung stoppt und sie auf Wetterveränderungen vorbereitet. Sie müssen in Planungsprozesse von Klimaschutz und -anpassungsmaßnahmen aktiv miteinbezogen werden.“

Sandra Uwera, Global CEO Fairtrade International

Samira Ghandour, Fridays for Future Berlin

„Klimagerechtigkeit geht nur Hand in Hand mit sozialer Gerechtigkeit! Das heißt, dass es faire Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung für Arbeiter*innen geben muss! Vor allem Menschen im Globalen Süden werden Tag täglich für die Klimakrise ausgebeutet und leiden am stärksten darunter! Solange das der Fall ist, kann es keinen sozial gerechten Wandel geben! Klimaschutz geht nur zusammen“

Samira Ghandour, Pressesprecherin von Fridays for Future

Claudia Brück, Fairtrade Deutschland e.V.

„Hier in Deutschland werben wir unermüdlich auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene dafür, den Handel mit Kaffee fairer zu gestalten und den Landwirt*innen ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen. Zeige deine Liebe zum Kaffee, indem du den Kaffeebäuerinnen und -bauern Respekt erweist – und deinen Kaffee fair und klimafreundlich genießt.“

Claudia Brück, Vorständin Kommunikation und Politik, Fairtrade Deutschland e.V.

Delia Chinchero Mollastaca, Kaffeebäuerin

„Der Klimawandel schadet unseren Pflanzen. Durch Schulungen von Fairtrade konnten wir unser Wissen über Kaffee erweitern und erfuhren, wie wir den Kaffeeanbau zukünftig ans Klima anpassen können.”

Delia Chinchero Mollastaca, Kooperative CORACA, Bolivien

Xerxes Shahparast, Delica

„Wir glauben daran: Guter Kaffee kann Gutes tun. Café Royal ist eine Kaffeemarke, die von der Vision angetrieben ist, einen nachhaltigen und fairen Unterschied für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kaffeebauern zu machen. Deswegen arbeiten wir mit Fairtrade zusammen und setzen uns genau dort ein, wo es am nötigsten ist – nämlich direkt und persönlich vor Ort in den Ursprungsländern des Kaffeebaus.“ 

Xerxes Shahparast, Geschäftsführer Delica Deutschland GmbH
 

Andy Orchard, PURO

„Auf dem Weg zu gutem Kaffee sollte man mit jedem Schritt den richtigen Fußabdruck hinterlassen: Den Gedanken von Fairtrade schätzen, die Liebe zur Natur spüren, den Kaffee mit Sonnenenergie rösten, organischen Abfall von Biokaffee zurück in die Erde geben und wiederverwertbare Verpackungen benutzen.“

Andy Orchard, PURO createur
 

Kaffee und Klima – 7 Fakten (nicht nur) für Kaffee-Fans

Die Kaffeepflanze liebt moderate Temperaturen zwischen 18-21°C und ausreichend Niederschlag. Die Arabica-Sorten benötigen höher gelegene Anbaugebiete als die Robusta-Pflanzen.

60 Prozent aller Kaffeevarietäten sind derzeit bedroht, darunter der meist angebaute, empfindlichere Arabica-Kaffee.

Quelle: Science Advances, 2019

Bereits bei Temperaturerhöhungen von 1-2°C verbreiten sich Pflanzenkrankheiten wie der Kaffeerost und Schädlinge wie der Kaffeekirschenkäfer viel schneller, was in der Vergangenheit Ernte- und Einkommensschäden von bis zu 85 Prozent hervorrief. 

Höhere Temperaturen lassen Kaffeekirschen schneller reifen, was die Qualität mindert. 

 

Quelle: Fairtrade Climate Study, 2021

In den nächsten 30 Jahren könnten 75 Prozent der verfügbaren, nicht bewaldeten Arabica-Anbauflächen durch den Klimawandel verloren gehen sowie 63 Prozent der Robusta-Anbauflächen
 

Quelle: Sachs et al., Ensuring Economic Viability & Sustainability of Coffee Production, Columbia Center on Sustainable Investment, 2019

Die Kaffeeproduktion könnte aufgrund der gestiegenen Temperaturen in höhere Breitengrade oder Höhenlagen verlagert werden, was jedoch wahrscheinlich nicht ausreichen würde, um die Produktionsverluste in den bestehenden Gebieten zu ersetzen.
 

Quelle: Schroth et al. 2009; Zullo et al. 2011

Durch den Verlust von Anbauflächen kann es vermehrt zu Konflikten in der Nutzung des verbliebenen fruchtbaren Landes kommen. Da die Bäuer*innen in der Regel nicht mit ihren Pflanzen umsiedeln können, wird dies zur Bedrohung für sie und ihre Lebensgrundlage.