#FairerAufbruch

Jetzt politisch werden!

Im Vorfeld der Bundestagswahl möchten wir Sie gemeinsam mit dem Weltladen-Dachverband und dem Forum Fairer Handel ermutigen, mit den Kandidat*innen zur Bundestagswahl ins Gespräch zu kommen, Fragen Sie bei einem fairen Kaffee analog oder digital, ob und wie die Kandidat*innen die politischen Anliegen des fairen Handels tatkräftig unterstützen wollen. Schaffen Sie dabei Verbindlichkeit mit der Unterzeichnung unseres gemeinsamen „Fairsprechens“ für einen fairen Aufbruch nach der Bundestagswahl.
 

So können Sie aktiv werden:

  1. Finden Sie heraus, welche Kandidat*innen in Ihrem Wahlkreis für den Bundestag kandidieren. Sprechen Sie insbesondere aussichtsreiche Kandidat*innen an, die den fairen Handel als Teil einer offenen und solidarischen Gesellschaft unterstützen und demokratischen Werten nicht entgegenstehen.
  2. Laden Sie die Kandidat*innen zu einem Gespräch über den fairen Handel ein, analog oder digital. Nutzen Sie hierfür gerne unsere Einladungsvorlage. Versenden Sie bei der Einladung schon die politischen Forderungen und das Fairsprechen. Fragen Sie, ob eine Unterzeichnung gewünscht ist. Dies ist nur ein Angebot und kein Muss für einen Austausch. Es können einzelnen Forderungen angekreuzt werden.
  3. Fragen Sie die Kandidat*innen: „Teilen Sie die Vision des fairen Handels? Wie werden Sie die Anliegen des fairen Handels unterstützen? Was werden Sie konkret tun, wenn Sie gewählt werden?“ Nutzen Sie hierfür unseren Gesprächsleitfaden und dokumentieren Sie die Antworten.
  4. Bitten Sie die Kandidat*innen, unser „Fairsprechen“ zu unterzeichnen. Damit bekennen sie sich öffentlich für einen fairen Aufbruch nach der Bundestagswahl. Das „Fairsprechen“ können Sie herunterladen und ausdrucken. Die Unterschrift ist ein Angebot und muss nicht zwingend wahrgenommen werden.
  5. Machen Sie ein Foto von Ihrem Gespräch und den Kandidat*innen mit der Botschaft #FairerAufbruch. Nutzen Sie hierfür unsere Druckvorlage oder bestellen Sie ein Schild mit dem Schriftzug #FairerAufbruch und dem Fairsprechen auf der Rückseite.
  6. Veröffentlichen Sie das Foto zusammen mit #FairerAufbruch in den Sozialen Medien. Nutzen Sie gerne auch unsere Sharepics für weitere Postings rund um Ihre Aktion. Wir freuen uns, wenn Sie uns in Ihrem Beitrag verlinken.
  7. Informieren Sie uns im Nachgang über Ihre erfolgte Kontaktaufnahme mit den Kandidat*innen, die unsere Anliegen unterstützen. Am einfachsten für uns ist es, wenn Sie unsere Online-Umfrage bis spätestens 30. September 2021 ausfüllen unter: https://survey.lamapoll.de/Bundestagswahl2021. Gemeinsam werden wir – das Forum Fairer Handel, Fairtrade Deutschland und der Weltladen-Dachverband – den uns übermittelten Kandidat*innen einen Begrüßungsbrief zur Wahl schicken und sie an ihr Fairsprechen erinnern.

Forderungen des Fairen Handels zur Bundestagswahl 2021

Die Corona-Pandemie hat die Ungleichheiten im globalen Wirtschaftssystem  und seinen internationalen Lieferketten offengelegt. Um die nachhaltigen Ent- wicklungsziele zu erreichen, braucht es einen fairen Aufbruch, damit die Trans- formation zu einem sozial und ökologisch nachhaltigem Wirtschaften gelingt. 

Die Prinzipien des Fairen Handels können dafür als Richtschnur dienen. Um diese in der Breite umzusetzen, braucht es strukturelle Veränderungen. Gemeinsam fordern das Forum Fairer Handel, Fairtrade Deutschland und der Weltladen-Dachverband von der zukünftigen Bundesregierung:

Faire Preise sind ein Grundprinzip des Fairen Handels, denn sie sind die Grundlage für ein existenz- sicherndes Einkommen und damit für ein menschenwürdiges Leben. Existenzsichernde Einkommen  und Löhne sollten dementsprechend als grundlegendes Menschenrecht anerkannt und weltweit 
durchgesetzt werden.

Bei der Produktion von Gütern unseres täglichen Gebrauchs werden häufig grundlegende Menschen- rechte verletzt und die Umwelt zerstört. Der Faire Handel zeigt, wie Menschenrechte und Umwelt- belange entlang globaler Lieferketten eingehalten werden können. Für einen wirksamen Schutz von  Menschenrechten und der Umwelt muss ein ambitioniertes und geschlechtergerechtes Lieferketten- gesetz gemäß der UN-Leitprinzipien in Deutschland umgesetzt werden und die Initiativen für Regelun- gen auf EU- und UN-Ebene aktiv unterstützt werden.

Die Handelspolitik der Europäischen Union verfestigt häufig unfaire sowie sozial und ökologisch nicht  nachhaltige Lieferketten. Der Faire Handel stellt Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt des Wirt- schaftens. Deutschland sollte sich in der EU dafür stark machen, dass EU-Handelsabkommen die  Stärkung von Menschenrechten sowie die Durchsetzung von hohen Umwelt- und Sozialstandards  weltweit als primäres Ziel verfolgen. 

Die globale Erderwärmung könnte ohne rigorose Anpassungsmaßnahmen die landwirtschaftlichen Erträge bis 2050 weltweit um bis zu 30 Prozent verringern. Dies würde vor allem Kleinbäuer*innen hart treffen und Millionen Menschen im Globalen Süden unter die Armutsgrenze drängen. Handelsgerechtigkeit ist ein wichtiger Schritt, um Klimagerechtigkeit zu erreichen. Aus diesem Grund muss der Faire Handel als wichtiger Bestandteil von Klimaschutz- und Anpassungsstrategien anerkannt und gefördert werden.

Die öffentliche Hand hat mir ihrer Kaufkraft einen enormen Hebel, um eine faire und ökologisch verträgliche Wirtschaftsweise zu fördern und sollte mit gutem Beispiel vorangehen. Konjunkturpakete, öffentliche Beschaffung und Außenwirtschaftsförderung müssen nach ökologischen und fairen Kriterien ausgerichtet sein.