Fairtrade legt Referenzpreis für existenzsichernde Einkommen für Kaffee aus Honduras fest

Wichtiger Meilenstein: Fairtrade hat den Referenzpreis für Kaffee aus Honduras festgelegt, den Produzent*innen erhalten sollten, um ein existenzsicherndes Einkommen zu erzielen.

Existenzsichernde Einkommen für alle Produzierenden im Fairtrade-System sind ein wichtiges Ziel der langfristigen Fairtrade-Strategie. Copyright: Fairtrade / Sean Hawkey

In enger Zusammenarbeit mit Kaffeebäuer*innen und -expert*innen berechnete Fairtrade den ersten Referenzpreis für existenzsichernde Einkommen für Bio-Arabica-Kaffee aus Honduras. Es ist bereits nach Kolumbien, Indonesien und Uganda der vierte Fairtrade-Kaffee-Referenzpreis für existenzsichernde Einkommen, der im Fairtrade-System festgelegt wurde. Existenzsichernde Einkommen für alle Bäuerinnen und Bauern im Fairtrade-System sind ein wichtiges Ziel der langfristigen Fairtrade-Strategie.

Der Referenzpreis für existenzsichernde Einkommen berechnet sich – unter anderem – aus den von den Bäuer*innen angegebenen Informationen über ihre Einnahmen und Ausgaben und aus den Lebenshaltungskosten vor Ort. In Honduras wurde ein Referenzpreis von 94 Lempira (entspricht 3,89 US-Dollar) pro Kilo getrockneten Kaffee ab Hof ermittelt. Dieser Preis liegt innerhalb der Spanne, zu der die honduranischen Kaffeebäuer*innen ihren Kaffee in der vergangenen Erntesaison verkaufen konnten. Dies sind zwar zunächst gute Neuigkeiten, gleichzeitig waren die Marktpreise aussergewöhnlich hoch. Die Produzent*innen können sich nicht darauf verlassen, dass dies auch so bleibt, der Kaffeemarkt ist sehr volatil.

Der Referenzpreis für ein existenzsicherndes Einkommen ist der Betrag, den die Kaffeebäuer*innen dauerhaft erhalten müssten, um in nachhaltige Anbaumethoden investieren und ein existenzsicherndes Einkommen erzielen zu können. Gleichzeitig müssen weitere Voraussetzungen, beispielsweise eine rentable Betriebsgröße und produktive Anbauweisen erfüllt sein.

Ein existenzsicherndes Einkommen zu erzielen, bedeutet, dass ein Haushalt in der Lage ist, eine angemessene Unterkunft, Lebensmittel, Bildung, Gesundheitsfürsorge und andere lebensnotwendige Dinge zu bezahlen.

Derzeit sind die Referenzpreise für existenzsichernde Einkommen freiwillig und werden von Unternehmen bezahlt, die ihr Engagement für Nachhaltigkeit in ihrer Fairtrade-Lieferkette erhöhen wollen. Die Basis für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Anbauländern legt Fairtrade mit dem Mindestpreis, der als Sicherheitsnetz wirkt, und der Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte vor Ort.