Zyklon in Madagaskar trifft Fairtrade-Vanilleproduzenten

Schwere Katastrophe für Menschen und Natur. Fairtrade-Afrika unterstützt den Wiederaufbau.

Ein Bild aus besseren Tagen: Vanille-Ernte in Madagaskar

Ein Bild aus besseren Tagen: Vanille-Ernte in Madagaskar

Der schwere Sturm „Enawo“ hinterlässt enorme Schäden in Madagaskar. Er forderte mindestens fünf Menschenleben, über 10.200 Menschen sind in Folge der Katastrophe obdachlos.

Die Regenzeit von November bis April bringt bedingt durch die Kombination von Monsunregen aus Nordwest und kräftigem Wind mit hohen Temperaturen aus Südost alljährlich starke Stürme nach Madagaskar. Doch am 7. März diesen Jahres erreichten die Sturmböen Rekordgeschwindigkeiten von bis zu 270 Stundenkilometern. Der Zyklon der Stufe 4 hinterlässt enorme Schäden an der Landwirtschaft und Infrastruktur. Nicht nur das Straßennetz und die Strom- und Wasserversorgung sind zerstört, auch viele Bäume wurden entwurzelt und die Ernteausfälle sind massiv. Der Wiederaufbau von Strom-, Wasser- und Telefonleitungen wird vermutlich Monate dauern.

Menschen in Madagaskar stark von Krisen gezeichnet

Der Sturm erreichte Madagaskar zu einer besonders schwierigen Zeit, da die Nahrungsmittelpreise in Folge einer schweren Dürre wiederholt gestiegen sind. In nur einem Jahr stieg die Zahl der hungernden Menschen in Madagaskar von 86.000 auf 840.000, das entspricht einer Steigerung von 900 Prozent. Besonders im Süden des Landes leiden die Bewohner unter Nahrungsmittelknappheit. Die letzten Vorräte sind seit August 2016 aufgebraucht und weil die für März 2017 erwartete Ernte durch Überschwemmungen und zerstörte Felder nun viel geringer ausfällt, verschärft sich die Situation zunehmend.

Madagaskar ist die größte Vanille-Anbauregion der Welt. Auch 13 Fairtrade-Vanillekooperativen sind von den Auswirkungen des Sturms betroffen. Sie liegen in dem Gebiet „Sava“, das am schwersten getroffen wurde. Die Gebäude der Kooperative Mitsinjo wurden völlig zerstört, bei der Kooperative Soarano hat der Sturm 80 Prozent der Dächer abgerissen. Da Vanillepflanzen sehr empfindlich sind, wird auch hier mit extremen Ernteausfällen und demzufolge hohen Umsatzeinbußen gerechnet, was sich auch auf den Weltmarktpreis auswirkt.

Fairtrade nutzt Netzwerk zum Hilfeaufruf

Fairtrade Afrika stellt Kunden und Partnern weitreichende Informationen zur Verfügung, um schnelle Hilfe und Unterstützung für die Kleinbauern in Madagaskar zu ermöglichen. Zusätzlich erhöht das Produzentennetzwerk die Mittel aus der Fairtrade-Prämie, um den Wiederaufbau der Kooperativen zu fördern.