#TheFurtureIsFair mit neuem Format: Gipfeltreffen für existenzsichernde Einkommen im Kakaosektor

Fairtrade Africa veranstaltet ein Gipfeltreffen in Côte d'Ivoire, bei dem Kakao-Produzent*innen sich für existenzsichernde Einkommen einsetzen. Die Veranstaltung betont die Bedeutung eines angemessenen Einkommens für Menschenrechte und die Umwelt sowie die Zusammenarbeit zwischen Fairtrade-Kooperativen, Unternehmen und Regierungen – für eine bessere Zukunft.

Gipfeltreffen: Ivorische Produzent*innen geben Einblicke in den Kakaoanbau und unterstreichen die Bedeutung eines existenzsichernden Einkommens.

"Die meisten Diskussionen über existenzsichernde Einkommen im Kakao-Sektor finden in den Konsument*innenländern statt. Mit diesem Summit bringen wir die Diskussion zurück nach Afrika", sagte Benjamin Kouame Franklin, Vorsitzender von Fairtrade Africa, bei der Eröffnung des ersten Fairtrade-Gipfeltreffens für existenzsichernde Einkommen in Abidjan.

Ziel des Summits: die Diskussion zurück zu den Produzent*innen bringen und aus erster Hand über bewährte Praktiken und Herausforderungen im Zusammenhang mit existenzsichernden Einkommen hören.

Warum sind existenzsichernde Einkommen von Bedeutung? 

Weil das Recht auf ein existenzsicherndes Einkommen eine grundlegende Voraussetzung dafür ist, dass andere Menschenrechte und Umweltschutz geachtet werden können. So können beispielsweise niedrige Einkommen zu mehr Kinderarbeit führen oder die Abholzung von Wäldern fördern.  

Ein existenzsicherndes Einkommen ist wesentlicher Bestandteil eines angemessenen Lebensstandards für die Bäuerinnen und Bauern. Dennoch haben Kakao-Produzent*innen derzeit keinen Zugang dazu. Das soll sich ändern.

Produzent*innen diskutieren mit Unternehmens- und Regierungsvertreter*innen

Die Stimme der Produzierenden wird oft in Diskussionen über nachhaltige Wertschöpfungsketten vernachlässigt, da Machtungleichgewichte sie oft daran hindern zu Wort zu kommen.

Um existenzsichernde Einkommen Realität werden zu lassen, sind jedoch verschiedenste Akteure erforderlich. (Fairtrade-) Kooperativen, Unternehmen und Regierungen in Produktions- und Konsumländern müssen zusammenarbeiten. Deshalb sind neben den Produzent*innen beim Gipfeltreffen auch Vertreter*innen von Unternehmen wie Starbucks, Mars oder Tony's Chocolonely sowie Regierungsvertreterinnen vor Ort, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu diskutieren.

Das Gipfeltreffen ermöglicht es Produzent*innen, ihre Sorgen aber auch Erfolgsgeschichten zu teilen und ihre Rechte, einschließlich des Rechts auf ein existenzsicherndes Einkommen, zu betonen. "Als Produzent*innen brauchen wir keine Wohlfahrt, wir brauchen Selbstbestimmung", betonen sie.

Forderung nach angemessenen Einkommen für Kakaobäuer*innen 

Das Gipfeltreffen bringt eines der wichtigsten Themen auf den Tisch: den Preis und welche Rolle er dabei spielt, dass die Produzent*innen Zugang zu existenzsichernden Einkommen haben: „Wir wissen, wie wir gute Anbaumethoden fördern können. Wir wissen auch, wie wir Landwirt*innen zu Diversifizierung ermutigen können. Der Knackpunkt ist aber folgender: Wie können wir die Produzent*innen besser bezahlen?“, so Alex Assanvo, Exekutivsekretär der Initiative Cacao Côte d'Ivoire-Ghana (ICCIG).

Nachhaltige Praktiken als gemeinsames Ziel

Das Gipfeltreffen endet mit einer gemeinsamen Erklärung mit Empfehlungen für u.a. Unternehmen und nachhaltige Kakao-Initiativen. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken umzusetzen und die Produktivität, Qualität und Widerstandsfähigkeit unserer Farmen zu verbessern, um Kakao und andere Nutzpflanzen zu produzieren“, so die gemeinsame Erklärung.