Köln feiert den fairen Handel

Köln holt den ersten Platz beim Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“. TransFair e.V. mit Sitz in Köln wird 2017 25 Jahre alt. Doppelter Grund zu feiern. Oberbürgermeisterin Henriette Reker lädt zum Empfang ins Historische Rathaus der Stadt Köln ein.

Köln ist die Hauptstadt des fairen Handels

Dieter Overath, Monika Flocke, Miriam Soria Gonzales und Andreas Wolter auf dem Weihnachtsmarkt der Herzen am Kölner Dom. Am Stand 139 gibt es fair gehandelten Kaffee. Foto: Dr. Marie-Christine Frank

Die Stadt Köln darf seit September den Titel „Hauptstadt des Fairen Handels“ tragen und zusätzlich begeht der Verein TransFair e.V. in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Bei einem Empfang der Oberbürgermeisterin im Historischen Rathaus zu Köln werden diese beiden Anlässe gemeinsam gefeiert. „In den Anfangsjahren mussten wir Klinken putzen. Ernst genommen haben uns die wenigsten“, erinnert sich Dieter Overath, verantwortlich für die Geschäftsführung bei TransFair in Köln-Sülz. TransFair ist in Deutschland der Verein, der hinter dem Siegel Fairtrade steht. „Inzwischen hat sich Fairtrade als Handelsalternative im Bewusstsein etabliert. „Wir haben es geschafft, den fairen Handel aus der Nische zu holen. Heute kommt kein Unternehmen am Thema ‚Nachhaltigkeit‘ vorbei“, ergänzt Overath.

 

 

Zum Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“

Der bundesweite Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ wird alle zwei Jahre von der Engagement Global gGmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durchgeführt. „Mit den Aktivitäten und durch viele Akteure in einer Stadt, kann man viel zu globalen Zusammenhängen tun. Hier ist auch ein gesellschaftlicher Prozess partizipativ gestaltbar mit Verwaltung, Politik und Bürgerschaft. Engagement zahlt sich an diesen Schnittflächen aus. So auch 2017 zum ersten Platz der Stadt Köln beim Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“. Dass ist Auszeichnung und Ansporn zugleich“, so Michael Marwede, Abteilungsleiter „Fairer Handel und Migration kommunal“ der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global gGmbH.

Köln hat sich in diesem Jahr zum 2. Mal beworben und unter den 100 Bewerbungen durchgesetzt. Mit dem Preis verbunden ist in diesem Jahr ein Preisgeld von 60.000 Euro, das die Stadt zur Förderung von Projekten zum Fairen Handel in Hochschulen, Schulen, Vereinen und zivilgesellschaftlichen Initiativen und zur Stärkung des fairen öffentlichen Einkaufs (faire Beschaffung) nutzen will. „Wir freuen uns wenn ein Teil des Preisgeldes in einem fairen Verfahren auch wieder an die Zivilgesellschaft zurückgeht, damit wir noch mehr tolle Projekte umsetzten können“ so Anne Gebler- Walkenbach, Sprecherin der Fair Trade Town Steuerungsgruppe. Für die Kölner Bewerbung sind 55 Projekte eingereicht worden, insgesamt 35 Partner aus der Kölner Zivilgesellschaft - darunter Schulen, Hochschulen, Unternehmen, Vereine, das Schokoladenmuseum und der Kölner Zoo - waren beteiligt.

Faire Beschaffung in Köln

Ein Pilotprojekt zur Fairen Beschaffung von Schuhen für das Grünflächenamt der Stadt Köln wurde in diesem Jahr gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation FEMNET e.V. durchgeführt. Im nächsten Jahr sollen Projekte für Dienst- und Schutzkleidung sowie für fair gehandelte Bälle folgen. „Für 2018 nehme ich mir vor, dass der Faire Handel noch stärker im öffentlichen Einkauf der Stadt Köln beachtet wird. Wir werden die Ergebnisse der Pilotprojekte dazu auswerten und nutzen. Dabei will ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt mitnehmen und sie für dieses Thema weiter sensibilisieren“, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Fairer Handel auf dem Weihnachtsmarkt

Auch bei den Weihnachtsmärkten achtet die Stadt Köln auf den fairen Handel, insbesondere der Weihnachtsmarkt am Dom übertrifft die Kriterien der Stadt. Neben Kunsthandwerk und Kleidung aus Peru wird auch fairer Kaffee angeboten. „Die Entwicklungsländer decken uns den und ziehen uns an – wir wollen die Produkte aus der Anonymität herausnehmen und die Geschichte hinter der Kaffeebohne kennenlernen“, fasst Dieter Overath zusammen.