Fairtrade startet Textilprojekt in Pakistan

Gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), dem Bündnis für nachhaltige Textilien und den Modeunternehmen Primark, Hch. Kettelhack, Hugo Boss, Takko sowie Tex idea startet Fairtrade erstmals ein Projekt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Pakistans Textilsektor.

Ein Mann näht an einer Nähmaschine.

Der Textil- und Bekleidungssektor ist der wichtigste Industriezweig Pakistans. Bild: Fairtrade / Ranita Roy.

Der Textil- und Bekleidungssektor ist der wichtigste Industriezweig Pakistans. Etwa 15 Millionen Menschen sind dort beschäftigt – vorwiegend Männer. Obwohl es in Pakistan sowohl auf Provinz- als auch auf Bundesebene bereits Gesetze für Arbeitsrecht, die Behandlung von Beschwerden und den Umgang mit Gewerkschaften gibt, gehören mangelnde Arbeitssicherheit, niedrige Löhne, erzwungene Überstunden und fehlende Mitbestimmung in vielen Textilfabriken noch immer zum Alltag. Häufig sind die genutzten Beschwerdemöglichkeiten unzureichend oder Inspektionen finden zu selten statt.  

„Das Projekt „Stärkung innerbetrieblicher Beschwerdestrukturen in Pakistan“, das im Rahmen des Bündnis für nachhaltige Textilien erarbeitet wurde, soll Textilfabriken dabei unterstützen, funktionierende innerbetriebliche Beschwerdestrukturen aufzubauen oder bereits bestehende Mechanismen weiterzuentwickeln. Die Umsetzung vor Ort koordiniert Fairtrade Deutschland.

Das Ziel: Mehr Dialog, weniger Missstände

Bis zu 20 Textilfabriken sollen im Rahmen des Projektes Schulungen erhalten. Ähnlich dem in Indien umgesetzten Fairtrade-Textilprogramm erhalten auch die Fabriken in Pakistan individuelle auf sie abgestimmte Unterstützungsangebote, umgesetzt mithilfe eines Teams aus lokalen Expert*innen. Neben Trainings für Arbeiter*innen, in denen diese über ihre Rechte informiert und über den Umgang mit Beschwerdemechanismen aufgeklärt werden, gibt es spezielle Angebote für das Management, um es für die Bedürfnisse der Arbeitnehmer*innen zu sensibilisieren. Darüber hinaus ist die Installation funktionierender Beschwerdekanäle eines der Hauptziele. Dadurch sollen Fabriken Vorfälle und Missstände künftig gemeinsam im Dialog mit den Beschäftigten lösen können.