Fairtrade-Pionier Dieter Overath erhält das Bundesverdienstkreuz

Brücken bauen“ – so lautete das Motto der diesjährigen Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in Berlin. Ein passender Rahmen, um Dieter Overath und sein herausragendes Engagement für den fairen Handel zu würdigen: 30 Jahre lang baute er kontinuierlich und mit der nötigen Hartnäckigkeit Handels-, aber auch Verständnisbrücken zwischen benachteiligten Produzent*innen im globalen Süden und Konsument*innen, Wirtschaft und Politik hierzulande. Overath wurde dabei zu einem der herausragenden Protagonisten des fairen Handels. 

Was er 1992 quasi als „One-Man-Show“ begann, baute er und sein stetig wachsendes Team in den folgenden drei Jahrzehnten zum gemeinnützigen Verein Fairtrade Deutschland aus, der im Verbund des globalen Fairtrade-Systems daran arbeitet, den fairen Handel alternativlos zu machen – in Deutschland und weltweit. Ein Lebenswerk, das nun durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue in Berlin mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde.

Fairtrade schafft Wirkung und Teilhabe

Bei der Verleihung blickte Dieter Overath auf ereignisreiche Jahrzehnte zurück, die Mut machen für die Zukunft. „Die schönste Bestätigung von über 30 Jahren Engagement für Fairtrade sind die vielen Begegnungen mit den Partnerorganisationen im globalen Süden: zu sehen, wie sich der faire Handel entwickelt hat und Wirkung sowie Teilhabe auf Augenhöhe erzeugt“, erklärte Overath anlässlich der Zeremonie. „Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ist eine politische Wertschätzung, die mich zusätzlich stolz macht. Ich widme diese Auszeichnung dem Fairtrade-Team in Köln sowie allen Beteiligten aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft, ohne die ich nicht hätte wirken können.“

Das Fairtrade-Siegel ist heute das bekannteste und am weitesten verbreitete Sozialsiegel in Deutschland. Über 40 Millionen Euro Fairtrade-Prämie generieren Produzent*innen in Afrika, Lateinamerika und Asien 2021 durch den Verkauf von Fairtrade-gesiegelten Produkten auf dem deutschen Markt. Die Prämie wird zusätzlich zum Verkaufspreis gezahlt und von den Produzentenorganisationen für gemeinnützige Projekte vor Ort eingesetzt. Zudem sorgt der Fairtrade-Mindestpreis für Planungssicherheit bei den Erzeuger*innen.

Höchste Anerkennung für Verdienste um das Gemeinwohl

Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ist für das gesamte Fairtrade-System eine große Ehre und Anerkennung. Jedes Jahr zum Tag der Deutschen Einheit vergibt der amtierende Bundespräsident den Verdienstorden an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Es ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.