Fachtagung in Köln: existenzsichernde Einkommen & Löhne unter der Lupe

Vom 7. bis 9. September 2021 veranstalten das Global South Studies Center (GSSC) der Universität zu Köln und Fairtrade Deutschland e.V. gemeinsam eine Fachtagung zum Thema „Living Wages and Living Incomes in fair Supply Chains? A Critical Review of the Concept”.

Symbolbild der Fachtagung zu existenzsichernden Löhnen und Einkommen

Im Rahmen einer wissenschaftlichen Fachtagung vom 7.-9. September nehmen renommierte Forschende das Konzept von existenzsichernden Einkommen & Löhnen unter die Lupe.

Das Konzept existenzsichernder Löhne und Einkommen soll zur Armutsbekämpfung, ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit beitragen. Die Fair-Handels-Bewegung hat die Erreichung von existenzsichernden Löhnen und Einkommen zu einer zentralen politischen Forderung gemacht. Doch trotz ihrer hohen gesellschaftlichen Relevanz hat die wissenschaftliche Forschung im deutschsprachigen Raum dieser Thematik bisher wenig Beachtung geschenkt.

Erstmalig im deutschsprachigen Raum kommen nun international renommierte Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen auf einer Fachtagung rund um das Thema Living Wages and Living Incomes zusammen. Vom 7.-9. September diskutieren die Forschenden die Frage: Können existenzsichernde Löhne und existenzsichernde Einkommen dazu beitragen, nachhaltige Lebensgrundlagen für Arbeiter*innen sowie Kleinbauern und -bäuerinnen in Ländern, die wichtige landwirtschaftliche Rohstoffe produzieren, zu schaffen?

Geballtes Wissen: Renommierte Forschende aus verschiedenen Fachbereichen

Beiträge kommen unter anderem von Richard und Martha Anker: Das Soziologenpaar hat eine eigene, mittlerweile breit akzeptierte Methode zur Berechnung von Living Income und Living Wages entwickelt. Die Key Note wird gesprochen von Prof. Dr. Tomaso Ferrando, Research Professor an der Faculty of Law and Institute of Development Policy der Universität Antwerpen. Weitere Expert*innen sind unter anderem Jeff Neilson, Außerordentlicher Professor für Wirtschaftsgeographie sowie Bill Pritchard, Professor für Geographie von der University of Sydney und Leitung der School of Geoscience, sowie Sarah Lyon, Professorin für Anthropologie an der Universität von Kentucky.

Einladung zum wissenschaftlichen Austausch

Das Global South Studies Center (GSSC) der Universität zu Köln und Fairtrade Deutschland laden interessiertes Fachpublikum herzlich zum wissenschaftlichen Austausch ein.

  • Die Tagung findet virtuell statt. Anmeldung über alexander.augsten@uni-koeln.de. Die Zugangsdaten für die digitale Teilnahme schicken wir Ihnen nach erfolgreicher Anmeldung zu.
  • Das vollständige Programm der Fachtagung finden Sie hier. Die Veranstaltung wird auf englischer Sprache stattfinden.

Über das Global South Studies Center

Das Global South Studies Center Cologne (GSSC) wurde 2014 im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern an der Universität zu Köln gegründet. Die beteiligten Wissenschaftler*innen erforschen die sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen Veränderungen in den Ländern des Globalen Südens – mit dem Ziel, diese Entwicklungen sichtbarer zu machen und neue Handlungsoptionen für gegenwärtige und zukünftige globale Herausforderungen zu fördern.
Im Rahmen einer langfristigen Kooperation mit Fairtrade Deutschland e.V. führt das GSSC seit 2018 wissenschaftliche Fachtagungen durch.

Der Fairtrade-Ansatz für existenzsichernde Löhne und Einkommen

Existenzsichernde Löhne und Einkommen zu erreichen sind eine der größten Herausforderungen im fairen Handel. Seit 2017 gibt es deshalb eine eigene Fairtrade-Strategie. Diese soll Produzent*innen auf dem Weg zu existenzsicherndem Einkommen unterstützen – und das langfristig. Der Ansatz von Fairtrade umfasst verschiedene Mechanismen. Zu diesen gehören eine nachhaltige Preisgestaltung, höhere Fairtrade-Absätze, die Entwicklung von Richtwerten für existenzsichernde Einkommen und Löhne, Steigerung von Produktivität und Qualität und Professionalisierung der Produzentengruppen.