Erster Fairtrade-Kaffee bei DM
Angelique’s Finest ist ein Fairtrade-zertifizierter ruandischer Spezialitätenkaffee, der komplett von Frauen im Anbauland produziert wird – von der Saat über die Röstung bis zur Verpackung. Durch das Rösten im Anbauland verbleibt die Wertschöpfung im Produktionsprozess bei den Erzeugerinnen und die Situation von Frauen wird verbessert.
Über den Gründerwettbewerb "dmSTART“
Gemeinsam mit der Crowdfunding-Plattform Startnext hatte dm im vergangenen Jahr junge Unternehmer, kreative Köpfe und Erfinder zur Teilnahme am Crowdfunding-Contest "dmSTART!" aufgerufen. Unter dem Motto „Was hat dir schon immer bei dm gefehlt?“ konnten sich Menschen mit ihren Produktideen bewerben. In Aussicht stand die Chance auf Gespräche über eine Listung in bis zu 1.950 dm-Märkten und/oder im Onlineshop dm.de. Mehr als 100 Start-ups haben bei “dmSTART!" teilgenommen. 20 Projekte wurden von der Jury ausgewählt, im Rahmen einer Coaching- sowie einer Fundingphase auf ihrem weiteren Weg im Wettbewerb begleitet zu werden – darunter auch Angelique's Finest. Angelique’s Finest von der Kaffee-Kooperative.de hat es auf den vierten Platz geschafft und ist deshalb ab jetzt als erster Fairtrade-Kaffee exklusiv im dm-Onlineshop erhältlich. Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es unter: www.startnext.com/angeliques-finest-strong-women
Missstände im globalen Kaffeesektor
Was viele über den Kaffeesektor nicht wissen: Die Frauen sind diejenigen, auf die der überwiegende Teil der meist körperlich anstrengenden Arbeit zurückfällt. Die Aufzucht und Ernte der Kaffeepflanzen, das Schälen, Waschen und Auslesen der Kaffeebohnen – diese Arbeit wird zu 70 Prozent von Frauen übernommen. Viele der Frauen arbeiten bis zu 16 Stunden täglich – und damit doppelt so viel wie die männlichen Kollegen im Durchschnitt arbeiten. Das liegt unter anderem daran, dass neben der Feldarbeit noch Aufgaben im Haushalt und die Erziehung der Kinder hinzukommen. Und trotz all der Arbeit, die die Frauen übernehmen, haben sie kaum oder nur mit Hindernissen Zugang zu den Erlösen, die die Kaffeeproduktion einbringt. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sind nur 5 (Mittlerer Osten und Nordafrika) bis 18 Prozent (Lateinamerika und Karibik) der landwirtschaftlichen Anbaufläche im Globalen Süden im Besitz von Frauen, was sie in Belangen wie Mitspracherechten bei Entscheidungen und rechtlicher Absicherung noch schlechter dastehen lässt.
Neues Geschäftsmodell der Kaffee-Kooperative.de
Kaffee-Kooperative.de möchte diese Missstände anpacken und die Situation der Frauen im Kaffeesektor verbessern. Mehr Wertschöpfung und Professionalisierung sollen im globalen Süden stattfinden und die Menschen dort, insbesondere die Frauen, stärken. Der Kaffee aus Frauenhand, Angelique’s Finest, ist ein Zeichen und Aushängeschild für mehr finanzielle Unabhängigkeit und Entscheidungsmacht für Frauen.
Namensgeberin des Kaffees ist übrigens Angelique Karekezi, die Geschäftsführerin des ruandischen Partnerunternehmen RWASHOSCCO. In den zugehörigen Kooperativen haben sich die Frauen in Gruppen zusammengeschlossen, um Angelique’s Finest herzustellen, darunter die Gruppe Rambagira Kawa in der Fairtrade-zertifizierten Frauenkooperative Mussa Dukundekawa in Ruanda.
Ruandas Fortschritt ist weiblich
Das kleine ostafrikanische Land Ruanda gilt als entwicklungspolitisches Musterland der Region. Es ist im kontinentalen Vergleich ein Vorbild in Bezug auf wirtschaftliche Modernisierung. Vieles davon ist auf die in der Verfassung festgeschriebene Gleichberechtigung von Mann und Frau zurückzuführen. So befindet sich Ruanda im weltweiten Bericht zur Gleichstellung von Mann und Frau (Gender GAP Report) des Weltwirtschaftsforum auf Platz 6 – Deutschland belegt hier im Vergleich lediglich Rang 14! Frauenförderung gilt als erklärtes Ziel der Regierung, deren Parlament mit 61,3 Prozent die höchste Frauenquote weltweit aufweist. In den letzten 20 Jahren wurde eine ganze Reihe von Gesetzen verabschiedet, die die Position von Frauen stärken. Vergewaltigung zählt so beispielsweise als schweres Verbrechen und Mädchen haben dasselbe Recht auf Schulbildung wie Jungen. Zudem gibt es einen gesetzlich geregelten Mutterschutz.
In der Privatwirtschaft ist Ruanda weniger fortschrittlich als auf politischer Ebene, allerdings geht auch hier der Trend zu mehr Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann – Beispiele wie die Kaffee-Kooperative.de bestätigen diese Entwicklung.
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