„Café Mujer“ bringt Frauen nach vorne

Der Weltfrauentag am 8. März steht für Gleichberechtigung und Frauenrechte. Dafür steht auch der faire Frauenkaffee aus Peru.

Die Macherinnen von "Café Mujer" feiern den Frauentag. Foto:Fairtrade/CLAC

Frauen leisten weltweit einen großen Teil der landwirtschaftlichen Arbeit, oft unentgeltlich, weil es kein geregeltes Arbeitsverhältnis gibt.  Auch im Kaffeebereich arbeiten Frauen im Rahmen ihrer familiären Beziehungen häufig ohne eigenes Einkommen. Fairtrade stärkt mit seinem Ansatz zur Geschlechtergerechtigkeit Initiativen von Frauen, die selbstständig ihren eigenen Kaffee anbauen und vermarkten wollen.

So wie das Projekt „Café Mujer“ der peruanischen Kaffeekooperative Cooperativa Agraria Cafetalera Sostenible Valle Ubiriki. Die Kooperative hat 550 Mitglieder, von denen 185 Frauen sind. Alle Bäuerinnen sind im „Frauen-Komitee“ organisiert und stellen ihren eigenen Kaffee her. 

2021 wurde zusammen mit Rewe das Projekt „Café Mujer“ gestartet, das sich für alle Seiten als Gewinn herausgestellt hat. 120 Bäuerinnen nahmen daran teil. Bis Ende 2023 wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um die Frauen der Kooperative zu stärken.  

Klare Ziele für mehr wirtschaftliche Power für Frauen 

Das Projekt hatte vier wesentliche Ziele: 

  • Nachhaltige Produktion von hochwertigem Kaffee bei guter Produktivität.
  • Stabilisierung der Einkommen der Frauen.
  • Stärkung der Resilienz ihrer Betriebe gegenüber den Folgen des Klimawandels.
  • Stärkung der Frauen im Kaffeeanbau sowie als Kooperativenmitglieder

Rewe hat sich dazu verpflichtet, den Frauen der Kooperative ihre komplette Jahresproduktion unter Fairtrade-Bedingungen abzunehmen. Das bedeutet, dass für den Frauenkaffee ein stabiler Mindestpreis als Sicherheitsnetz und die zusätzliche Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte gezahlt wurden.

Das Projekt ist nun beendet. Die Evaluierung des Projekts zeigt deutlich, wie stark das Interesse der Frauen am Projekt war und wie sie von den Maßnahmen profitiert haben. 

Agrarökologie als Leitlinie für landwirtschaftliche Entwicklung

Neben insgesamt 15 Workshops, die auf den Farmen vor Ort sowie auf dem Gelände der Kooperative stattfanden, bekamen die Frauen konkrete technische Beratung sowie finanzielle Mittel für Investitionen in ihre Betriebe. 

Alle Maßnahmen wurden nach agrarökologischen Grundsätzen konzipiert. So lernten die Frauen beispielsweise verschiedene Möglichkeiten kennen, um organischen Dünger und hochwertigen Kompost selbst herzustellen.

Andere Workshops hatten zum Ziel, für den Schattenanbau geeignete  Bäume zu identifizieren und aus Saatgut selbst heranzuziehen. Die Teilnehmerinnen wählten die Kiefer und die Zeder als besonders zweckmäßig für ihre unterschiedlichen Anbauvarianten und auch dafür, ihnen mit ihrem hochwertigen Holz einen zusätzlichen Nebenverdienst zu verschaffen. Der Agroforstanbau ermöglicht es den Frauen, ihre Farmen vor steigenden Temperaturen im Rahmen von Klimaveränderungen zu schützen und so langfristig Kaffee anbauen zu können.

Eine weitere Workshopreihe zu den Themen Selbstwert und Selbstbewusstsein, selbstbewusste Kommunikation und Leadership stattete die Frauen mit den nötigen Fähigkeiten für Führungspositionen aus, so dass sie sich stärker in ihren Familien, in ihrem Betrieb und in der Kooperative einbringen können. Die Workshops haben unmittelbar Früchte getragen: In Zukunft will die Kooperative ihren Vorstand zu 50 Prozent mit weiblichen Mitgliedern besetzen.

Obwohl die Teilnahme für die Frauen wegen der pandemiebedingten Einschränkungen, politischer Unruhen und häuslicher Verpflichtungen zeitlich herausfordernd war, wurden die Angebote sehr gut angenommen. 
Der „Café Mujer“ ist ein echter Muntermacher, sowohl für die Frauen, die ihn über die Rewe in Deutschland verkaufen, als auch für die Verbraucher*innen in Deutschland, die ihn genießen.