Absatzplus für Kakaoprodukte mit Fairtrade-Siegel

Fairtrade-zertifizierte Kakaoprodukte waren 2021 auf Wachstumskurs, so die neusten Prognosen zur Internationalen Süßwarenmesse ISM in Köln. Wachstum, das für Kakaobäuerinnen und -bäuern wichtig ist, denn Fairtrade trägt laut einer aktuellen Studie zu höheren Haushaltseinkommen bei.

Fairtrade-Kakaoprodukte werden immer beliebter. Zu sehen: Symbolbild mit Schokotafel, Kakaobohnen und Schote mit Fairtrade-Siegel Foto: Ilkay Karakurt/Fairtrade

Fairtrade-Kakaoprodukte werden immer beliebter. Foto: Ilkay Karakurt/Fairtrade

  • Absatz von Kakaoprodukten mit Fairtrade-Siegel steigt 2021 um rund 9 Prozent
  • Studie belegt: Fairtrade trägt zu steigenden Einkommen von Kakaobäuerinnen und -bauern bei
  • Jubiläum: Fairtrade Deutschland feiert 30-jähriges Bestehen

Knapp 74.000 Tonnen Kakaoprodukte mit Fairtrade-Siegel wurden 2021 in Deutschland verkauft. So lautet die aktuelle Prognose des gemeinnützigen Vereins Fairtrade Deutschland anlässlich der Internationalen Süßwarenmesse ISM in Köln. Das entspricht einem Wachstum von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so die Hochrechnung. Darunter sind Schokolade, aber auch Kekse oder Kakaopulver mit dem Siegel. Der Marktanteil von Fairtrade-Kakao in Deutschland beträgt rund 16 Prozent.
„Fairtrade ist ein Kaufargument für Kunden, das ist ein wichtiges Signal“, so Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland. „Inflation, steigende Produktions- und Transportkosten, Pandemiefolgen, Klimakrise – es ist ein ganzes Bündel von Herausforderungen, die den Menschen im Kakaoanbau zu schaffen macht. Wir appellieren an die gesamte Süßwarenbranche, Verantwortung zu übernehmen, den Preisdruck nicht weiter zu erhöhen und den Einsatz zu verstärken, die Einkommen von Familien vor allem im westafrikanischen Kakaoanbau zu verbessern.“

Einkommen müssen dringend steigen. Fairtrade-Partner gehen voran

Eine aktuelle Studie belegt, dass Fairtrade nachweislich dazu beiträgt, Haushaltseinkommen im Kakaosektor in Côte d’Ivoire zu erhöhen. Demnach sind in den untersuchten Haushalten von Fairtrade-Kakaokooperativen innerhalb der letzten vier Jahre die Einkommen um rund 85 Prozent gestiegen. Die Forschenden stellten zudem fest, dass die untersuchten Haushalte ihre Produktion um rund 43 Prozent gesteigert sowie ihre Einkommensquellen auf breitere Beine gestellt haben, indem sie ihren Anbau diversifizierten.
Dennoch bleibt Armut ein massives Problem. „Wir wollen die Nachfrage nach fair gehandeltem Kakao weiter steigern, damit die zertifizierten Kooperativen ihre gesamte Ernte als Fairtrade verkaufen und von stabilen Mindestpreisen und dem zusätzlichen finanziellen Aufschlag der Fairtrade-Prämie profitieren können“, so Overath. „Wir wollen aber mehr erreichen: Deshalb gibt es Projekte mit Partnern, die freiwillig höhere Preise zahlen und mit uns Schritte in Richtung existenzsichernde Einkommen gehen.“ Darunter sind Tony’s Chocolonely, Jokolade, Rewe, Lidl und Aldi.

Jubiläum: Fairtrade Deutschland feiert 30-jähriges Bestehen

Fairtrade Deutschland e.V. wird dieses Jahr 30 Jahre alt. Was als kleine Nische begann, hat sich zu einer globalen Bewegung entwickelt. Als erstes Produkt mit dem Fairtrade-Siegel war Kaffee verfügbar. Seit 1995 sind Schokoladenwaren mit fairem Kakao erhältlich. Noch vor zehn Jahren lag der Marktanteil hierzulande bei rund einem Prozent, inzwischen ist etwa jede sechste Kakaobohne, die in Deutschland verarbeitet wird, Fairtrade-zertifiziert. 2020 erhielten Kakao-Kooperativen in Westafrika, Asien und Lateinamerika durch Verkäufe auf den deutschen Markt allein 12 Mio. Euro an Fairtrade-Prämien. Die Prämie ist ein finanzieller Aufschlag, der für Fairtrade-Verkäufe zusätzlich zum Fairtrade-Mindestpreis gezahlt wird und für Gemeinschaftsprojekte genutzt wird.

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