Konsumenten bleiben Fairtrade-Kakao treu

Zur Süßwarenmesse ISM: Fairtrade Deutschland meldet leichtes Wachstum bei Kakao und verstärkt Engagement zum Schutz der Wälder in Anbaugebieten.

Kakaobauer Bismark in einem Waldgebiet in Ghana. © Nipah Dennis / fairpicture

Köln, 26. Januar 2024: Im Rahmen der internationalen Süßwarenmesse ISM in Köln stellt Fairtrade Deutschland erste vorläufige Hochrechnungen zum Markt von Fairtrade-Kakao 2023 vor. Demnach ist der Absatz von Fairtrade-Kakao gegenüber dem Vorjahr um rund 1 Prozent auf über 82.000 Tonnen gestiegen. 

„Trotz Inflation und steigender Lebenshaltungskosten greifen Konsumenten weiter zu Süßwaren mit Fairtrade-Kakao“, betont Claudia Brück, Vorständin von Fairtrade Deutschland. „Das ist ein wichtiges Signal an die Kakaobäuerinnen und -bauern in Westafrika und Lateinamerika.“ Für ihre Verkäufe unter Fairtrade-Bedingungen bekommen die Kakao-Kooperativen stabile Preise und einen zusätzlichen Aufschlag, die Fairtrade-Prämie. „Es gibt weiterhin viel zu tun: Produzentinnen und Produzenten müssen perspektivisch ein existenzsicherndes Einkommen verdienen. Dafür müssen wir auch über Preise sprechen“, so Brück. 

Wälder schützen und die Zukunft der Kakaobäuerinnen und -bauern zu sichern

Auf der Süßwarenmesse legt Fairtrade Deutschland den Schwerpunkt auf den Schutz wertvoller Waldflächen in Kakao-Anbaugebieten. Eine neue EU-Regelung zu entwaldungsfreien Lieferketten ist Mitte 2023 in Kraft getreten und fordert auch von Kakaobäuerinnen und -bauern Nachweise, dass sie nicht zur Entwaldung beitragen. „Fairtrade setzt sich dafür ein, dass alle Parteien in der Lieferkette die Last der neuen Vorschriften mittragen, damit sie gerecht umgesetzt werden“, sagt Kakaoexperte Jon Walker von Fairtrade International – und weist auf die strukturelle Armut im Kakaosektor hin, die es Bäuerinnen und Bauern erschwert in die Kapazitäten und Prozesse zu investieren, um die Vorschriften einzuhalten, selbst wenn sie bereits entwaldungsfrei sind.

Ein wichtiger Schritt für die Einhaltung der EU-Vorschriften: die Nutzung von Satellitenüberwachungsdaten für das Risikomanagement in Anbaugebieten. Deshalb hat Fairtrade International eine neue Partnerschaft mit dem Geoinformationsunternehmen Satelligence lanciert: Fairtrade-Kooperativen können die Daten ihrer Mitglieder und deren Entwaldungsrisiken auswerten, so dass sie diese Daten mit ihren Handelspartnern teilen und Waldlandschaften besser verwalten können. Ziel der Partnerschaft ist es, alle Fairtrade-Kakao-Kooperativen bis 2025 mit qualitativ hochwertigen Daten auszustatten.

Fairtrade Deutschland ist auf der ISM vom 28. bis 31. Januar in Halle 10.2, Stand A041 zu finden.  Außerdem ist Fairtrade mit zwei Veranstaltungen präsent: