von

Eine Welt ohne Hunger? Nur mit mutiger Politik!

Heute öffnet die Internationale Grüne Woche ihre Pforten. 420.000 Verbraucher besuchen die Messe in Berlin – Besucher mit Macht, so das Entwicklungsministerium: Eine Welt ohne Hunger sei möglich, wenn Konsumenten Verantwortung übernehmen und zum Beispiel mehr zu fair gehandelten Produkten greifen.

Überreichung der Petition zur Kaffeesteuer für fair gehandelten Kaffee an Minister Müller. Bild: Phuong Tran Minh

Überreichung der Petition zur Kaffeesteuer für fair gehandelten Kaffee an Minister Müller. Bild: Phuong Tran Minh

„Stimmt, die Verbraucher sind ein Teil der Gleichung“, so TransFair-Vorsitzender Dieter Overath, „aber ohne eine mutige Politik, die einen öko-sozialen Konsum fördert und Hersteller und Handel in die Pflicht nimmt, geht die Rechnung nicht auf.“ Deshalb fordert TransFair die Politik auf, den fairen Handel auf die Agenda der Koalitionsverhandlungen zu setzen.

Dieter Overath überreichte Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller eine Petition zur Abschaffung der Kaffeesteuer für fairen Kaffee. Über 15.000 Unterzeichner haben seit August ihre Stimme für fairen Konsum abgegeben.

Mehr über Fairtrade auf der Grünen Woche am TransFair-Stand Nr. 108 in Halle 5.2.

Fairen Konsum fördern statt Entwicklungszusammenarbeit kürzen

Verantwortungsvoller Konsum, faire Schokolade, Lieferkettengerechtigkeit – zur Eröffnung der Grünen Woche setzte das Entwicklungsministerium unter dem Motto „EINEWELT ohne Hunger ist möglich“ einen Akzent für mehr fairen Handel: Nachhaltig produzierte Produkte wie Baumwolle und Kakao bieten Bauern in Entwicklungsländern eine Perspektive, so das BMZ. Doch so klar die Botschaft aus dem Entwicklungsministerium auch ist, die Sondierungsgespräche zur neuen Bundesregierung spiegeln das bisher nicht wider: Der Etat für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe bleibe weit hinter den Verpflichtungen der Bundesrepublik zurück, so der Dachverband der Nichtregierungsorganisationen in Deutschland VENRO. Deutschland werde so zur Lösung der globalen Herausforderungen nicht glaubwürdig beitragen können. Um die Nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen, muss die Politik aktiv steuern, um so nachhaltigen Konsum zu fördern und faire Produkte preislich attraktiver zu machen.

Fairen Konsum fördern – Kaffeesteuer für fairen Kaffee abschaffen!

Damit er dem Bedarf für mehr politische Steuerung hin zu fairem Konsum in den Koalitionsverhandlungen Nachdruck verleihen kann, überreichte TransFair-Vorstandsvorsitzender Dieter Overath Entwicklungsminister Gerd Müller 15.000 Stimmen für fairen Handel. „Wir wollen, dass die Entwicklungszusammenarbeit in den Koalitionsgesprächen nicht auf der Ersatzbank verhandelt wird“, betonte Overath. „Der faire Handel muss auf der politischen Agenda ganz nach oben.“ Die Idee hinter der Petition: Mit Steuerpolitik nachhaltigen Konsum fördern, zum Beispiel beim Kaffee. Pro Kilo Röstkaffee sind in Deutschland 2,19 Euro Kaffeesteuer zusätzlich zur Mehrwertsteuer fällig, egal, ob fair oder nicht. Unser Kaffeekonsum darf nicht auf Kosten von Mensch und Umwelt in den Anbauländern gehen. Sozial und ökologisch nachhaltiger Kaffee muss Alltag werden, deshalb sollte er steuerlich begünstigt werden. TransFair und 15.000 Petitionsunterzeichner fordern die Koalitionäre auf, die Kaffeesteuer für fair gehandelten Kaffee abzuschaffen.

Kommende Messen und Termine von TransFair

Erfahren Sie mehr zum fairen Handel am Stand von TransFair auf der Grünen Woche: Halle 5.2, Stand 108. Pflanzenmesse und Süßwarenmesse, Fruit Logistica und Biofach – kommende Messetermine mit TransFair-Beteiligung finden Sie in unserem Aktivitätenplan.