Reis-Kooperativen-Vereinigung Sunstar Overseas Ltd.

Sunstar Overseas Ltd. ist ein indisches Exportunternehmen von Bio-Reis, das seinen Reis direkt von Fairtrade-Reiskooperativen, wie beispielsweise der Kooperative „Patlikaithseth“, bezieht. Das Fairtrade-zertifizierte Unternehmen setzt sich nicht nur engagiert für seine eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein. Auch das Wohlergehen der Kleinbauern aus den Kooperativen und ihrer Familien liegt Sunstar am Herzen. Daher investiert Sunstar zum Beispiel in die Bildung der Menschen vor Ort.

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Reis-Kooperativen-Vereinigung Sunstar Overseas Ltd.

Rund 90 Bäuerinnen und Bauern pflanzen in der Kooperative Patlikaithseth Reis für Sunstar an.

c/o Ajay Katyal Sunstar Overseas Ltd

Karnal Road
131001 Sonepat
Indien

"Früher haben wir unseren Reis auf dem lokalen Markt verkauft, aber da bekamen wir nur wenig Geld für unsere Ernte. Jetzt produzieren wir Bio-Reis für den Fairen Handel. Das ist gut für unsere Gesundheit und für unsere Umwelt - und wir verdienen außerdem mehr Geld damit."

Jiwan Singh, Reisbauer, Indien:

Groß und glänzend steht er da und er ist der ganze Stolz der Patlikaithseth-Kooperative. Fast liebevoll streicht Hardjnda Singh über die Scharen des Pfluges: "Den haben wir von der Fairtrade-Prämie für unseren Gemeinschaftstraktor gekauft. Jedes unserer Mitglieder kann ihn verwenden. Das Gerät erleichtert uns die Arbeit sehr, und weil wir die Erde so gut vorbereiten können, wird auch die Ernte besser."

Hardjnda Singh ist Präsident der Kooperative, die den Namen ihres Dorfes Patlikaithseth trägt. Rund 90 Bauern pflanzen hier Reis für das Fairtrade-zertifizierte Unternehmen Sunstar Overseas Pvt. Ltd. an. Das bedeutet, dass die Kunden in Deutschland etwas mehr für diesen Reis zahlen und dieser Mehrpreis an die Bauern in Patlikaithseth weiter gegeben wird. Zusätzlich erhalten sie eine Sozialprämie - die Fairtrade-Prämie. Sie fließt in die Verbesserung der Infrastruktur oder in andere Gemeinschaftsprojekte. Das ermöglicht es ihnen, ein höheres Einkommen zu erwirtschaften - die Anschaffung des Pfluges ist nur ein Beispiel dafür.

 

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Bio-Anbau wurde durch Fairtrade erst möglich

Die Gelder aus dem Fairen Handel waren es auch, die der Kooperative die Umstellung auf den Anbau von Bio-Reis ermöglichten. "Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft ist teuer und kompliziert. Zunächst einmal mussten wir viel über den Bioanbau lernen. Aber das schwierigste war die Bio-Zertifizierung, der ganze Papierkram. Das hätten wir als einfache Bauern ohne die Hilfe von Fairtrade nicht geschafft," erinnert sich Hardjnda Singh. Der Aufwand auf Bio-Anbau umzustellen hat sich gleich zweifach gelohnt. "Zum einen sind wir Bauern deutlich weniger krank, weil wir nicht mehr mit Pestiziden in Berührung kommen. Zum anderen bekommen wir für unseren Reis mehr Geld, seitdem wir auf Chemikalien verzichten." Für den Bio-Reis erhalten die Bauern rund 15 Prozent mehr Geld, als wenn er aus konventionellem Anbau stammen würde. Und diese 15 Prozent machen im täglichen Leben der einzelnen Familien eine Menge aus.

Jede Familie bestimmt selber, wie sie dieses zusätzliche Einkommen verwendet. "Wir haben mit dem Geld unsere Kinder auf die weiterführende Schule geschickt," erzählt Hardjnda Singh. "Außerdem haben wir für unsere 13-köpfige Großfamilie eine Waschmaschine angeschafft, das erspart den Frauen sehr viel Arbeit. Und als nächstes werden wir einen Kühlschrank kaufen und das Haus renovieren." Sein Nachbar Jiwan Singh hat hingegen gleich ein neues Haus gebaut. "Es ist bei uns Sitte, dass die Söhne mit ihren Frauen und Kindern im Haus ihrer Eltern leben. Da brauchen wir viel Platz. Unser neues Haus ist jetzt so groß, dass nun auch mein jüngster Sohn heiraten konnte und wenn hoffentlich bald Enkel kommen, dann werden auch sie unter meinem Dach leben können," sagt das Familienoberhaupt.

 

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Fairtrade stärkt die Gemeinschaft

Für welche Gemeinschaftsinvestitionen die Fairtrade-Prämie verwendet wird, das entscheidet ein gewähltes Komitee. Dem Präsidenten Hardjnda Singh steht Jiwan Singh als Schatzmeister zur Seite. Verwandt sind sie nicht - sie sind Sikh, und alle Sikh haben den Nachnamen Singh. Gemeinsam sind sie so etwas wie das Herz von Patlikaithseth. Bei ihnen laufen die Vorschläge für neue Investitionen zusammen, von ihnen wird deren Umsetzung geplant und organisiert. Zum Beispiel die neue Zufahrtsstraße: "In der Regenzeit war der alte Weg ein einziges Schlammloch. Deshalb entschieden wir uns dafür, ihn zu pflastern. Die Steine haben wir von der Fairtrade-Prämie gekauft, aber gebaut haben wir ihn selber. Das ganze Dorf hat dabei mitgeholfen."

Das nächste Großprojekt der Kooperative ist die Ausbildung ihrer Kinder. "Die Welt ändert sich, und unsere Kinder müssen heute ganz andere Dinge lernen als wir früher. Ohne Computerkenntnisse bekommt man in Indien keinen guten Job mehr." Deshalb haben die Einwohner von Patlikaithseth einen Computerschulungsraum eingerichtet. Der ist ausschließlich Mädchen und jungen Frauen vorbehalten. "Unsere Söhne können auch alleine in die nächste Stadt fahren, um etwas zu lernen, doch für ein Mädchen wäre das in unserer Kultur nicht passend. Aber sie sollen trotzdem eine gute Ausbildung erhalten, und die bekommen sie nun hier in unserem eigenen Schulungsraum."

Die Bauern von Patlikaithseth verkaufen ihren Reis zwar erst seit dem Jahr 2005 an den Fairen Handel, doch was sich in dem Dorf innerhalb dieser kurzen Zeit getan hat, ist erstaunlich. Wer es von früher kennt, erkennt es heute kaum wieder. Aus den einfachen Hütten sind feste, frisch gestrichene Häuser geworden, ihre Bewohner sind gut gekleidet und genährt. Die Straße ist gepflastert und Dank des neuen Brunnens - gegraben und angelegt wurde auch er mit Mitteln aus der Fairtrade-Prämie -, der alle Dorfbewohner mit frischem Wasser versorgt, sind die Menschen wesentlich weniger krank als früher. Keine Frage: In dem Fairtrade-Dorf Patlikaithseth zeigt sich, wie sich das Leben der Menschen verändern kann, wenn sie nur eine faire Chance bekommen.

 

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