Die Kleinbauernkooperative Incahuasi

Die Kaffeekooperative Cooperativa Agraria Cafetalera Valle de Incahuasi liegt im westlichen Teil der Region Cusco im Vilcabamba Distrikt. Seit 2006 ist die Kooperative Fairtrade-zertifiziert. Seitdem sind die Kleinbauern und -bäuerinnen beim Verkauf ihres Kaffees weniger abhängig von Schwankungen am Weltmarkt. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort werden spürbar verbessert. Durch die Fairtrade-Prämie konnte zum Beispiel ein Speicher für den Kaffee der Kooperative gebaut werden.

Die Kleinbauernkooperative Incahuasi

Die einzige Einnahmequelle in der Region Vilcabamba ist die Landwirtschaft. Die meisten Bauern sind abhängig von der Produktion von Kaffee.

Cooperativa Agraria Cafetalera Valle de Incahuasi


Vilcabamba
Peru

Die Kooperative Incahuasi befindet sich in der peruanischen Region Cusco in den Anden, nahe eines der neuen sieben Weltwunder, die im Jahre 2007 von über 100 Millionen Menschen gewählt wurden, dem Machu Picchu. Machu Picchu steht für "alter Gipfel" und ist eine auf 2.360 m Höhe liegende Ruinenstadt der Inka, die im Jahre 1867 vom Deutschen Augusto Berns entdeckt wurde.

Die Plantagen der Kooperative liegen in der Provinz "La Convencion Quillamaba" ein Zusammenschluss der Dörfer San Fernando, Vilcabamba, Lucmahuayo und Incahuasi" auf Fuße des 5000 Meter hohen Andengipfels "Salkantay".

Der Kaffee wird hier auf einer Höhe von bis zu 2200 Meter angebaut. Diese Besonderheit wird durch den "Ccoque Safra" (Qechua), begünstigt. Der im ewigen Eis liegende Gipfel gewährleistet die kontinuierliche Bewässerung des Kaffees. So hat die Kooperative die Möglichkeit, einen qualitativ exzellenten Kaffee zu produzieren - und dies bis in extreme Höhenlagen.

 

Teaserbild Incahuasi
Die Kooperative Incahuasi teilt sich in neun Gemeinden auf, die sich mit verschiedenen Komitees demokratisch organisieren. In den Gemeinden leben insgesamt etwa 1500 Familien, die vor allem vom Kaffeeanbau leben, jedoch auch Viehzucht betreiben sowie die wichtigsten Agrargüter wie Bohnen, Mais, Kartoffeln etc. für den Eigenbedarf herstellen.

1600 Kinder unter 14 Jahren besuchen eine der 14 Schulen. Drei weiterführende Schulen besuchen 370 Jugendliche unter 17 Jahren. Einer der ersten, die es geschafft haben von der Kooperative auf eine Ausbildung zum Agraringenieur gesandt zu werden, ist Dante. Er sagt: "La agricultura organica es parte de la solucion de los pequenos productores" (Die biologische Landwirtschaft ist Teil der Problemlösung für Kleinbauern.)

Biologisch kontrollierter Anbau ist auf Nachhaltigkeit angelegt. Durch den Verzicht auf Pestizide werden Böden und Umwelt geschont. Damit Mensch und Natur im sensiblen Ökosystem der Anden profitieren, wird der in der Kooperative angebaute Kaffee nicht nur fair gehandelt, sondern auch in Bio-Qualität produziert.

 

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Die frisch geernteten Arabica-Bohnen werden zunächst in eigenen, kleinen so genannten "Entpulpungs-Maschinen" von der Kirschhaut befreit. Danach werden sie fermentiert und auf eigens dafür vorgesehene Trockenflächen (Patios) ausschließlich durch die Sonne getrocknet. Schließlich warten sie in kleinen Lagern bis zum weiteren Abtransport.

Über 450 Kaffeekleinbauernfamilien sind der Kooperative Incahuasi als Mitglieder angeschlossen.
Fast alle Standorte sind mit Schotterstraßen miteinander verbunden, jedoch sind drei Dörfer nur über Waldpfade zu erreichen. Daher wird immer noch ein Teil der Ernte mit Eseln zur nächsten Straße transportiert, wo sie von geländetauglichen Fahrzeugen abgeholt wird. Auf einem der Bilder ist eine kürzlich entstandene Straße abgebildet.

Von dort aus wird der getrocknete Pergamino - so bezeichnet man die mit der schützenden Pergamenthäutchen eingehüllten Kaffeebohne - mit Kleintransportern in die nächstgrößere Stadt Andahuaylas transportiert. Um diese 140 km zurückzulegen, müssen Höhenunterschiede von über 1000 Meter und Pässe von bis zu 4000 Meter Höhe auf unbefestigten Straßen überwunden werden. Nach der Zwischenlagerung in einem eigenen Lager in Andahuaylas wird der Kaffee in größeren LKWs in die 850km entfernte Hauptstadt Perus, Lima gebracht. Hier wird der Kaffee geschält, sortiert und für den Export kontrolliert, so dass er vom 4 km entfernten Hafen in Callao, die Reise nach Deutschland antreten kann.

 

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