Die Bananen-Kooperative San Miguel de Brasil in Ecuador

2001 schlossen sich 14 Kleinbäuer_innen in Ecuador zur Kooperative San Miguel de Brasil zusammen und wurden 2006 FAIRTRADE zertifiziert. Durch den assoziativen Verkauf von biologischen und konventionellen Bananen mit zertifizierter Qualität kann die Stabilität am internationalen Absatzmarktes gewährleistet und so in das sozioökonomische Gemeinwohl aller Personen, die in die Prozesse der Kooperative involviert sind, gesichert werden. Heute zählt San Miguel de Brasil 81 aktive Mitglieder vom Norden Ecuadors bis in den Süden, die wöchentlich bis zu 25.000 Bananenschachteln direkt für den fairen Handel exportieren und ausschließlich für ihren eignen Erwerbszweck anbauen.

Die Bananen-Kooperative San Miguel de Brasil in Ecuador

Corp. de prod. agroec. y frutas tropic. San Miguel de Brasil

Av. Bolivar 418 entre Colon y Buena
Machala
Ecuador

Zugegeben, für einige Familien ist der Verzicht auf die Arbeitskraft ihrer Kinder wirtschaftlich hart. Dort zahlen wir monatliche Schulstipendien, damit die Kinder nicht arbeiten müssen.

Johanna Angulo Pereira, Koordinatorin

Einsatz der FAIRTRADE-Prämien

Die Verteilung der FAIRTRADE-Prämien orientiert sich ausschließlich an den Bedürfnissen der Mitglieder, Angestellten, Arbeiter_innen der Kooperative und deren Familien und soll der Stärkung der Gemeinschaft dienen. Dafür wurde eine administrative Infrastruktur geschaffen, die beste Vernetzung und Effizienz der Kooperative garantiert. Einer der ersten Schritte dazu war das Erstellen einer Übersichtskarte aller Farmen und Produktionsstätten mit einem besonderen Augenmerk auf sensible oder gefährdete Zonen, die unter den Auswirkungen von Umweltverschmutzung und Klimawandel leiden. Dazu wurde ein Projekt zu Biodüngemittel entwickelt, um den Boden für die Bananenproduktion nachhaltig bewirtschaften zu können und so auch die Ernte ertragreicher zu gestalten. Um diese Prozesse in den verschiedenen Gemeinden der Kooperative zu vereinfachen, wurde zudem in den Bau eines Speichers und den Kauf von Lastfahrzeugen, aber auch technischem und produktivitätssteigerndem Equipment, wie neue Verpackungsmaschinen, investiert.

Vor allem aber das Wohlergehen der Gemeinden steht im Mittelpunkt. Dazu gehören der Arbeiterschutz und die medizinische Versorgung der Mitglieder, Angestellten, Arbeiter_innen und deren Familien. So wurde eine zentrale, medizinische Beratungsstelle zur Vorbeugung, Kontrolle und Heilung von Krankheiten eingerichtet und zusätzlich Laboratorien, Praxisräume für Pharmazie und Gynäkologie und eine Krankenstation gebaut. Alle anfallenden Kosten werden von dieser Ambulanz übernommen, lokale Gesundheitszentren finanziell unterstützt und besondere Zuschläge für ältere Menschen und bei Operationen oder Krankenhausaufenthalten ausbezahlt. Zudem gibt regelmäßig medizinische Gesundheitskontrollen in den einzelnen Gemeinden, um das Risiko von Krankheiten und Arbeitsunfällen zu senken.

 

Die Kooperative fördert zudem die Infrastruktur in den Gemeinden, indem in Schulen renoviert und essentielle Grundlagen, wie Wasserpumpen und funktionierende Sanitäranlagen errichtet werden. Den Kindern der Produzent_innen, Arbeiter_innen und Angestellten werden Schulmaterialien, aber auch Laptops zur Verfügung gestellt, um sie bestmöglich auf den technologischen Fortschritt einzustellen und ihnen mehr Chancengleichheit zu ermöglichen. Der soziale Zusammenhalt in der Kooperative wird durch Sport und gemeinsame Aktivitäten gefördert und damit gleichzeitig das Gesundheitsprogramm unterstützt. Für Kinder gibt es Fußbälle und Spielzeug, für die älteren Menschen in der Kooperative werden Ausflüge organisiert, um ihnen kulturelle Freizeitbeschäftigungen zu bieten. Und auch das Bereitstellen von Weihnachtsgeld ist zentral für die soziale Integrität, sowie die Errichtung von Spielplätzen und öffentlichen Orten und die Organisation von gemeinsamen Festen.

 

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