Faire Schokolade geht uns alle etwas an!

Kakaobäuerinnen und -bauern in Westafrika sorgen dafür, dass wir in Supermärkten täglich Schokolade vorfinden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag und stecken viel Arbeit und Zeit in den Kakaoanbau. Trotzdem erreichen die meisten Kleinbauernfamilien kein existenzsicherndes Einkommen. Preisschwankungen prägen das Bild für Kakao auf dem Weltmarkt. Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind. Die Menschen am Anfang der Lieferkette haben schlechtere Ausgangsbedingungen und leiden unter prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen. Außerdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen.

Hier setzt Fairtrade an: Durch Kooperativen, den stabilen Fairtrade-Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie werden Kakaobauernfamilien dabei unterstützt, ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen aus eigener Kraft zu verbessern.

"Die Zusammenarbeit mit Fairtrade gibt Produzent*innen mehr Sicherheit. Außerdem sind sie dadurch besser für Notfälle gewappnet."

Sophia Aboegye: Kakaobäuerin bei Akutuase, Ghana

Was ist eine Fairtrade- Kooperative?

Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die bei Fairtrade mitmachen, schließen sich zu demokratisch organisierten Kooperativen zusammen. Die Organisation stärkt ihre Verhandlungsposition am Markt und bietet Zugang zu Informationen und Krediten. Die Fairtrade-Kooperativen können die Interessen der Kakaobäuerinnen und -bauern besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen.

Innerhalb der Kakao-Kooperativen haben alle Mitglieder Mitspracherecht und Entscheidungen – beispielsweise über die Verwendung der Prämie – werden demokratisch getroffen. Darüber hinaus profitieren die Bäuerinnen und Bauern vom Austausch untereinander und können voneinander lernen. Zusätzlich erhalten die Kooperativen Unterstützung bei Fragen zu Themen wie Organisation, Anbau und Standards.   

Was ist der Fairtrade-Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie?

Für ihre Kakao-Verkäufe über Fairtrade erhalten die Kleinbauernorganisationen einen festgelegten Mindestpreis, der wie ein finanzielles Sicherheitsnetz wirkt: Liegt der Weltmarktpreis über dem Fairtrade-Mindestpreis, muss der höhere Marktpreis bezahlt werden. Fällt der Weltmarktpreis, greift der Fairtrade-Mindestpreis und schützt vor Verlusten. Zusätzlich zum Verkaufspreis erhalten die Kooperativen eine Fairtrade-Prämie, die für gemeinnützige Projekte genutzt wird.

Die zusätzliche Prämie verbessert die Lebenssituation der Kakaobauernfamilien sowie ihrer Dorfgemeinschaften, indem in Gesundheit, Bildung oder Umwelt investiert wird. Die Fairtrade-Kooperative entscheiden in einem demokratischen Prozess selbst darüber, wofür die Prämie genau verwendet werden soll. Das kann z.B. ein neuer Brunnen für die Gemeinschaft sein oder auch Schulgebühren für Kinder. 

„Mithilfe der Fairtrade-Prämie konnten in meiner Gemeinde ein Brunnen und drei neue Klassenzimmer finanziert werden. Auch die ersten Gebühren für mein Masterstudium wurden von meiner Kooperative bezahlt.“

Deborah Osei-Mensah: Kakaobäuerin bei Asunafo North Farmers Union, Ghana

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