Modekonsum 2.0

So gelingt der nachhaltige Neustart

Alf-Tobias-Zahn ist Kommunikationsberater, Blogger und Modejournalist. In seinem Blog GROSSARTIG schreibt er über grüne Mode, Nachhaltigkeit und fairen Konsum. Wie man sich von kurzlebigen Modetrends lossagt und trotzdem perfekt gekleidet ist, verrät er im Ratgeber „Einfach Anziehend“, den er gemeinsam mit seiner Kollegin Kirsten Brodde geschrieben hat. 

Was genau ist eine sustainable wardrobe?

Eine nachhaltige Garderobe besteht aus Kleidungsstücken, die du gerne und oft trägst und möglichst lange behältst. Das ist ein Teil der Nachhaltigkeit: Langlebigkeit. Im Sinne einer sustainable wardrobe werden diese Lieblingsstücke um Neuzugänge ergänzt, die entweder secondhand oder neu, dafür aber fair sind. 

Wo fange ich an, wenn mein Kleiderschrank fair werden soll?

Der erste Schritt sollte zum eigenen Kleiderschrank führen. Überlege dir: Was trage ich gerne? Worin fühle ich mich wohl? Was ziehe ich nicht mehr an? Was würde ich spenden oder tauschen? Nach dieser Bestandsaufnahme kannst du viel besser einschätzen, welche schon einmal getragenen oder neuen, fairen Kleidungsstücke die eigenen Outfits gut ergänzen können.

Fairtrade-Baumwollsiegel, GOTS, Öko-Tex – es gibt eine ganze Menge Siegel. Wo liegt der Unterschied?

Der Global Organic Textile Standard ist der aus meiner Sicht beste Standard für die Produktion und Weiterverarbeitung von Baumwolle. Das Fairtrade-Siegel stellt einen anderen wichtigen Aspekt entlang der Produktionskette sicher: den fairen Anbau der Baumwolle. Beide Siegel sind wegweisend für ein gutes Produkt.

Neukauf oder Vintage – was ist nachhaltiger?

Beim Neukauf, auch von fairen Produkten, solltest du bedenken, dass neue Ressourcen für die Produktion verbraucht wurden. Vintage bzw. secondhand ist nachhaltiger, da das Leben eines Kleidungsstücks noch einmal verlängert wird und kein neu produziertes Produkt gekauft wird.

Wie erkenne ich, was wirklich nachhaltig ist und was nicht?

Entscheidend ist, wie wir konsumieren. Ersetzt man zum Beispiel Fast Fashion nur durch Fair Fashion Produkte, ist das nicht automatisch nachhaltig. Letztlich geht es darum, eine gute Balance zu finden: aus eigenen Lieblingsstücken und öko-fairen Neuzugängen. Dabei sollte der Spaß an Mode natürlich nicht zu kurz kommen.

 

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