Dem Kakao wird es zu heiß!

Der Klimawandel ist nicht fair: Die Kleinbäuerinnen und -bauern, die wenig zum Klimawandel beigetragen haben, spüren die Klimakrise schon heute. Auch der Kakaoanbau ist betroffen: Wetterextreme, verschobene Regenzeiten und Krankheiten, die die empfindliche Kakaopflanze befallen, stellen Kleinbäuerinnen und -bauern vor extreme Herausforderungen. Je nach Entwicklung des Temperaturanstiegs werden Gebiete, in denen heute Kakao angebaut wird, nicht mehr für den Anbau der sensiblen Pflanze geeignet sein – zumindest nicht so, wie er heute betrieben wird. Betroffen sind weltweit rund 5 Millionen Kleinbauernfamilien, die vom Kakaoanbau leben und deren Existenzgrundlage durch den Klimawandel bedroht ist.

Um weiterhin Kakao anzubauen, müssen sich die Kakaobäuerinnen und -bauern an die Folgen des Klimawandels anpassen. Die Umstellung auf nachhaltigen Anbaumethoden erfordert Zeit und Investitionen – eine Herausforderung für alle Kakaobäuerinnen und -bauern, die durch niedrige Kakaopreise kaum Rücklagen bilden können.

Kennt ihr schon Fairtrade-Kakaobäuerin Rosine Bekoin aus Côte d'Ivoire?

Kakaobäuerin Rosine besitzt und bewirtschaftet 2,5 Hektar Kakaoanbaufläche und ist damit eine von wenigen Frauen im Kakaoanbau mit eigenem Land. Im Jahr 2016 hat sich Rosine der Kooperative Cayat im Südosten des Landes angeschlossen und ist seitdem Fairtrade-Kakaobäuerin. Sich mit anderen Landwirt*innen in der Fairtrade-Kooperative zusammenzuschließen hat sie unabhängiger gemacht und Schulungen der Kooperative helfen ihr, mit den Herausforderungen im Kakaoanbau umzugehen. Durch die Umstellung auf nachhaltige Anbaumethoden konnte sie ihre Ernte bereits um 50 Prozent steigern.

Fairtrade stärkt Frauen im Kakaoanbau

Rosine ist Absolventin der „Women‘s School of Leadership”, ein von Fairtrade Africa organisiertes Führungskräfte-Training. Als geschulte Führungskraft ist sie nun Ansprechpartnerin für die Kakaobäuerinnen in ihrer Kooperative. Um die Frauen zu stärken, hat Rosine die Fairtrade-Prämie, einen finanziellen Aufschlag für Fairtrade-Landwirt*innen, unter anderem in die Diversifizierung des Anbaus investiert: Diversifizierung heißt, neben Kakao weitere Produkte anzubauen und damit weniger abhängig von einer einzelnen Erntesaison zu sein. Derart diversifizierte Einkommen sind ein Vorteil, wenn es darum geht, die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen.  

Rosines Umgang mit den Folgen des Klimawandels

Côte d’Ivoire, das Heimatland von Rosine, ist mit einem Anteil von 45 Prozent der größte Kakaoexporteur der Welt. Schon heute spüren die Kleinbäuerinnen und -bauern die Folgen des Klimawandels. Um im Kakaogeschäft eine Zukunft zu haben, investiert Rosine unter anderem in eine Baumschule für Schattenbäume. Sind die Bäume erstmal hoch genug, schützen sie die Kakaopflanzen vor der zunehmenden Hitze und können später weiterverarbeitet werden. Weitere Aktivitäten der Kooperative, wie die Hühneraufzucht oder das Weiterverarbeiten der Kakaobohnen, machen Rosine weniger abhängig von den klimatischen Bedingungen und helfen ihr dabei die Landwirtschaft weiterführen zu können.

"Die Fairtrade-Prämie hat uns im Kakaoanbau sehr geholfen, vor allem den Frauen. Sie hat uns ermöglicht, unsere Kinder zu fördern, und wir nutzen die Fairtrade-Prämie auch, um in die Zukunft zu investieren."

Rosine Bekoin, Kakaobäuerin der Fairtrade-Kooperative Cayat, Côte d'Ivoire, über den finanziellen Aufschlag für alle Landwirt*innen im Fairtrade-System.

Warum ist Fairtrade-Kakao klimafairer?

  • Fairtrade-Bäuerinnen und -bauern profitieren von einem stabilen Mindestpreis und einem finanziellen Aufschlag, der in Klimaanpassungen investiert werden kann.
  • In Fairtrade-Kooperativen werden Schulungen für nachhaltige Anbaumethoden organisiert, die langfristig bei der Anpassung an die Klimafolgen helfen.
  • Durch Projekte, zum Beispiel zur Diversifizierung des Einkommens und die Pflanzung von Schattenbäumen, erzielen Kakaobauernfamilien mehr Einkommenssicherheit, was dabei hilft auch in Zukunft auf Kakaoanbau zu setzen.
  • Bäuer*innen und Bauern im Fairtrade-System werden bei der Sammlung von Geodaten ihrer Felder unterstützt. Damit können die Felder auf Karten abgebildet werden, um die Abholzung des Regenwaldes langfristig einzudämmen.

„Anfangs pflanzten wir nur Kakao, also Monokulturen. Immer wenn es längere Zeit nicht regnete, sind zahlreiche Kakaosetzlinge eingegangen. Seit wir Agroforstwirtschaft eingeführt haben, haben wir festgestellt, dass sich deutlich mehr Setzlinge überleben."

Bismark Kpabitey aus Ghana pflanzt jetzt zusätzliche Pflanzen wie Yamswurzel und Maniok.

Mit Schattenbäume dem Klimawandel trotzen

Fairtrade setzt mit Handelspartnern, NGOs und anderen Institutionen Klimaschutzprojekte in Asien, Afrika und Lateinamerika um. Bei Klimaprojekten liegt der Fokus auf Aktivitäten, die den Landwirt*innen helfen ihre Landwirtschaft auf die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Mit dem Projekt Sankofa lernen Fairtrade-Kakaobäuerinnen und -bauern in Ghana nachhaltige Anbaumethoden anzuwenden. So gestalten sie ihre Produktion umweltfreundlicher und stärken die lokale Artenvielfalt. Mit dynamischer Agroforstwirtschaft haben es die Kleinbäuerinnen und -bauern geschafft, ihre Kakaopflanzen widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels zu machen. Mehr über Sankofa und weitere Fairtrade-Klimaschutzprojekte...

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