FAIRTRADE-Siegel

Auf einen Blick

Fairtrade kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden.

Alle hier aufgeführten Siegel ermöglichen den Kleinbauernkooperativen stabilere Preise sowie langfristige Handelsbeziehungen. Sowohl Bäuerinnen und Bauern als auch Beschäftigte auf Plantagen erhalten eine zusätzliche Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte. Die Standards enthalten darüber hinaus Kriterien zu demokratischen Organisationsstrukturen, Umweltschutz und sicheren Arbeitsbedingungen. Die Kontrollen werden von FLOCERT durchgeführt.

Fairtrade-Produkt-Siegel

Das Fairtrade-Siegel steht für fair angebaute und gehandelte Produkte, bei dem alle Zutaten zu 100 Prozent unter Fairtrade-Bedingungen gehandelt sind und physisch rückverfolgbar sind, wie zum Beispiel bei Kaffee oder Bananen.

Handelt es sich bei dem Produkt um ein Mischprodukt (Bsp. Kekse, Schokolade) dann ist das Fairtrade-Produkt-Siegel zusätzlich mit einem Pfeil gekennzeichnet, der auf weiterführende Informationen auf der Rückseite verweist. Bei Mischprodukten mit diesem Siegel müssen alle Zutaten, die unter Fairtrade-Bedingungen erhältlich sind, Fairtrade-zertifiziert sein. Produkte, die mit Mengenausgleich hergestellt wurden, sind ebenfalls mit dem Pfeil neben dem Siegel gekennzeichnet. Möglich ist das bei Kakao, Zucker, Fruchtsaft und Tee. 

Spezielle Fairtrade-Produkt-Siegel

Das Fairtrade-Produkt-Siegel für Baumwolle steht für fair angebaute und gehandelte Rohbaumwolle, die über alle Produktionsschritte direkt rückverfolgbar ist und getrennt von Nicht-Fairtrade-Baumwolle weiterverarbeitet wird. Die Baumwolle in Textilien, die dieses Siegel tragen, ist zu 100 Prozent Fairtrade-zertifiziert.

Das Fairtrade-Produkt-Siegel für Gold auf einem Produkt stellt sicher, dass das Gold fair abgebaut und gehandelt wurde und in allen Produktionsschritten direkt rückverfolgbar ist. Die Kennzeichnung erfolgt mittels Stempel-Prägung auf dem Schmuckstück.

Kosmetikprodukte mit Fairtrade-Inhaltsstoffen werden mit dem Fairtrade-Produkt-Siegel in Kombination mit dem Zusatz „contains Fairtrade ingredient“ (dt: enthält Fairtrade-Bestandteil) gekennzeichnet. Wie beim Fairtrade-Produkt-Siegel auf Lebensmitteln gilt auch hier: Alle Inhaltsstoffe, die als Fairtrade-Rohstoffe verfügbar sind, müssen Fairtrade-zertifiziert sein.

Das Fairtrade-Produkt-Siegel für Textilproduktion kennzeichnet Produkte, bei denen die gesamte Textillieferkette nach dem Fairtrade-Textilstandard zertifiziert ist.

Um die positive Wirkung von Fairtrade auf den Stecklingsfarmen zu erhöhen, müssen mehr Pflanzen mit dem Fairtrade-Siegel verkauft werden. Mit diesem Ziel hat Fairtrade Deutschland gemeinsam mit toom Baumarkt ein Pilotprojekt gestartet: Fairtrade-Prämieneinnahmen der Arbeiter*innen im Süden sollen erhöht und Kosten im Norden verringert werden. Im Pilotprojekt werden Prozesse vereinfacht und trotzdem die Fairtrade-Grundsätze (im Globalen Süden) eingehalten. Gärtnereien im globalen Norden müssen dabei nicht mehr Fairtrade-zertifiziert sein. Daher kann es auf dieser Stufe zu einer Vermischung mit konventionellen Pflanzen kommen Weiterhin ist aber sichergestellt, dass nur die Menge an Pflanzen als Fairtrade-zertifiziert verkauft wird, die auch unter entsprechenden Bedingungen eingekauft wurden. Dafür steht das Pilot-Siegel. Weitere Informationen hier.

Fairtrade-Rohstoff-Siegel

Neben den Fairtrade-Produkt-Siegeln gibt es die Fairtrade-Rohstoff-Siegel für fair gehandelte Zutaten in einem zusammengesetzten Produkt. Die Fairtrade-Rohstoff-Siegel beziehen sich auf eine einzelne fair angebaute und gehandelte Zutat. Das Fairtrade-Rohstoff-Siegel umfasst alle Rohstoffe, für die es Fairtrade-Standards gibt, mit Ausnahme von Bananen.

Sofern eine Zutat mit Mengenausgleich eingesetzt wird, ist diese Zutat mit einem Pfeil gekennzeichnet. Der Pfeil verweist auf weitere Informationen über Zutaten des Produkts, bei denen ein Mengenausgleich stattgefunden hat. Möglich ist das bei Kakao, Zucker, Fruchtsaft, Tee und Baumwolle.

Nur die im Siegel angegebene Zutat im Mischprodukt ist Fairtrade-zertifiziert – beispielsweise wurde die für einen Schokoriegel benötigte Menge Kakao oder Zucker unter Fairtrade-Bedingungen eingekauft.

An den Fairtrade-Standards in den Anbauländern ändert sich nichts - die Kooperativen erhalten stabile Mindestpreise und Prämien. Die Kontrollen werden von FLOCERT durchgeführt.

Das Fairtrade-Rohstoff-Siegel für Baumwolle bedeutet, dass eine vereinbarte Menge Rohbaumwolle zu Fairtrade-Bedingungen eingekauft wurde und ab der Spinnerei indirekt d.h. mittels Dokumentation bei FLOCERT rückverfolgbar ist.

Im Rahmen eines Pilotprojekts für Berufsbekleidung wird das Fairtrade-Rohstoff-Siegel mit dem Zusatz „Supporting Fairtrade Cotton“ verwendet. Es gelten die selben Standards wie beim Siegel ohne den Zusatz.