Strategie und Leitbild

Unsere Ziele, unsere Werte

Alle fünf Jahre überprüft Fairtrade Deutschland seine Strategie und setzt sich angepasste Ziele für die nächsten Jahre. Basis für die Strategie 2021 – 2025 ist die internationale Strategie der Dachorganisation Fairtrade International. Diese Strategie wurde von den Bereichsleitungen und dem Vorstand von Fairtrade Deutschland in kontinuierlicher Konsultation mit allen Mitarbeiter*innen entwickelt. Mit der Strategie setzt Fairtrade klare Schwerpunkte für die eigene Arbeit und liefert wichtige Orientierungspunkte für die Zukunft.

Die Vision und Mission von Fairtrade Deutschland bilden die Grundlage für die strategischen Ziele in den Jahren 2021 bis 2025.

Die Vision lautet: Eine Welt, in der alle Produzentinnen und Produzenten im Süden ein sicheres und gutes Leben führen, ihr Potenzial ausschöpfen und über ihre Zukunft selbst entscheiden können.

Die Mission heißt: Fairtrade verbindet Produzent*innen und Konsument*innen und unterstützt die Menschen in den Anbauländern, damit sie Armut aus eigener Kraft überwinden, ihre Stellung stärken und ihr Leben selbst bestimmen können.
 

Ziele von Fairtrade 2021 – 2025

Wachsende Absätze für Fairtrade-zertifizierter Ware führen zu höheren und stabileren Einkommen für Kooperativen und ihre kleinbäuerlichen Mitglieder und ermöglichen auf Plantagen sowie in größeren Betrieben die Zahlung höherer Löhne. Fairtrade will verstärkt zur Erreichung von existenzsichernden Einkommen und Löhnen beitragen. Dazu werden lokale Ansätze zur Einkommensverbesserung wie etwa Diversifizierung, lokale Wertschöpfung und Süd-Süd-Handel unterstützt. Weitere Ziele sind die Stärkung der Beteiligung von Arbeiter*innen und Gewerkschaften am Fairtrade-System sowie das verstärkte Engagement gegen die Klimakrise – u.a. durch die Unterstützung der Produzentengruppen bei der Anpassung an den Folgen der Erderwärmung.

Im fairen Handel sind die Produktabsätze unter Fairtrade-Bedingungen ein wichtiger Hebel für die Wirkung im globalen Süden, denn dadurch werden Mindestpreise, Prämien und langfristige Lieferbeziehungen generiert. Fairtrade Deutschland baut die Zusammenarbeit zu relevanten kommerziellen Akteuren aus, um Marktanteile von Fairtrade zertifizierten Produkten zu erhöhen. Dazu strebt Fairtrade Deutschland an, bevorzugter Gesprächspartner bei Lizenzpartnern für die Einhaltung von Menschenrechten, Sozial-, Umwelt- und Klimathemen in globalen Lieferketten zu sein. Lizenzpartner werden zudem von Fairtrade Deutschland hinsichtlich menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten (Human Rights and Environment Due Diligence, HREDD) eingehend informiert und beraten.

Ein breit aufgestelltes Netzwerk engagierter Menschen macht Fairtrade einzigartig. In starken Partnerschaften mit zivilgesellschaftlichen und politischen Akteur*innen, Unternehmen und der Bevölkerung treibt Fairtrade Deutschland gesellschaftlichen und politischen Wandel voran und lotet dabei immer wieder neue inspirierende Themen und Wege aus. Fairtrade Deutschland positioniert sich zudem klar zu relevanten politischen Themen, die den fairen Handel betreffen, darunter Handelspolitik, Steuergesetzgebung, Wettbewerbsrecht, Vergaberecht sowie menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten von Unternehmen. Fairtrade Deutschland etabliert sich weiter als starker Partner in der Bildungslandschaft, damit der faire Handel in die Lehrpläne in allen Bundesländern aufgenommen wird. Mitgliedsorganisationen und andere zivilgesellschaftliche Partner aus verschiedenen Fachbereichen ergänzen mit ihrer Expertise die politische Lobby- und Projektarbeit.

Fairtrade Deutschland will die eigene Arbeit zukunftssicher gestalten. Die steigenden Anforderungen von Partnerorganisationen und Lizenzpartnern in Bezug auf Angebote mit Mehrwert, Datenmanagement, Transparenz und Rückverfolgbarkeit für mehr Fairness in der Lieferkette sollten erfüllt werden. Fairtrade-Standards und -Zertifizierung sollen durch neue Technologien stärker datengestützt und risikobasiert sein. Fairtrade Deutschland fördert zudem den Aufbau einer umfassenden und transparenten Wirkungskommunikation mittels digitaler Tools durch Aufbereitung von Daten sowie direkten Informationen der Produzentenorganisationen.

Fairtrade wird als einer der stärksten und umfassendsten Standards wahrgenommen. Diese Rolle gilt es, auszubauen. Die Positionierung als lernendes System und die stetige Weiterentwicklung der Standards verschaffen der Organisation Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, Politik und Wirtschaft. Fairtrade Deutschland ist ein aktives Mitglied bei VENRO und orientiert sich in der Vereinsführung an den Verhaltenskodizes zu Transparenz, Organisationsführung und Kontrolle, der entwicklungsbezogenen Öffentlichkeitsarbeit sowie der Kinderrechte. Die Beteiligung junger Menschen am System wird verstärkt.

Kodex der Fairtrade-Organisationen

Alle Mitglieder von Fairtrade International verpflichten sich, auf die Verwirklichung der globalen Fairtrade-Vision und -Mission hinzuarbeiten und diese in ihren eigenen Satzungen und Arbeitsweisen sowie in interner und externer Kommunikation angemessen zu verankern.

Der Kodex der Fairtrade-Organisationen zielt darauf ab, die Vision und Mission des fairen Handels zu erfüllen, den internationalen Handel für Bauern und Bäuerinnen sowie Arbeiter*innen effektiver zu machen, bessere Lebensbedingungen für die Produzent*innen zu erzielen und die Menschenrechte und Würde aller Menschen zu wahren und zu fördern und so den Beitrag des fairen Handels zur Erreichung der Sustainable Development Goals zu leisten.

VENRO-Mitgliedschaft

Fairtrade Deutschland ist Mitglied im Verband entwicklungspolitischer Nicht-Regierungs-Organisationen (VENRO), einem starken Bündnis von über 100 entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Damit sind wir Teil des ethischen Diskurses, unsere eigene Arbeitsweise selbstkritisch zu hinterfragen und haben uns verpflichtet, den Verhaltenskodex von VENRO zu befolgen.