Weltfrauentag: Fairtrade fördert Frauenpower

Studie belegt: Fairtrade verbessert Teilhabe von Frauen im globalen Süden.

Blumenarbeiterin Agnes Chebii bei der Arbeit.

Jede dritte Rose in Deutschland trägt das Fairtrade-Siegel. Bild: Christoph Köstlin | Fairtrade.

  • Coronakrise führt zu Mehrbelastung vor allem von Frauen
  • Musikerin Pat Appleton unterstützt Fairtrade-Kampagne

Der Weltfrauentag macht jährlich am 8. März auf die anhaltende Ungleichheit der Geschlechter aufmerksam. Eine aktuelle Studie belegt jetzt: Fairtrade stärkt durch seine Standards und Gender-Programme die Position und Teilhabe von Frauen. In allen untersuchten Fairtrade-Kooperativen waren Frauen in Führungspositionen vertreten und Gender-Komitees etabliert, so das Studienergebnis des CIFOR Center for International Forestry Research.

Die Studie hebt positive Beispiele hervor, darunter die „Women’s School of Leadership“, in der sich Frauen und Männer zu Menschenrechten, Finanzbuchhaltung und Selbstbehauptung weiterbilden. Ebenfalls positiv: das Engagement von einigen Produzentenorganisationen, das darauf zielt, Frauen wirtschaftliche Teilhabe trotz gesetzlicher Restriktionen zu ermöglichen. Beispielsweise wurden Verbote oder erschwerter Zugang zu Landbesitz umgangen, indem Männer Landnutzungsrechte an ihre Frauen überschrieben haben. Was die Studie aber auch klar macht: Für wirkliche Gleichstellung müssen die gesellschaftliche Position der Frau neu gedacht und alte Rollenklischees überwunden werden.

Coronakrise führt zu Mehrbelastung insbesondere von Frauen

Chancen und Rechte sind ungleich verteilt: Weltweit gesehen ist Armut vor allem weiblich. Corona verschärft diese Situation weiter. Das bestätigt Agnes Chebii. Die 42-jährige ist Teamleiterin auf der Fairtrade-Farm Karen Roses in Kenia und Vorsitzende des dortigen Gender-Komitees. Blumenfarmen kämpften mit massiven Verkaufseinbrüchen und die Regierung in Kenia hatte harte Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verhängt: „Da die Schulen von März bis Dezember geschlossen waren, war es sehr schwer für die Frauen, Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen“, so Chebii „Wegen der strengen Sperrstunden konnten sie nach der Arbeit nicht mehr einkaufen oder in den eigenen Gemüsegarten gehen und die reduzierten Arbeitszeiten wirkten sich auf das Einkommen der Frauen und damit auch auf die Ernährung der Familie aus.“ Karen Roses unterstützte die Beschäftigten durch die Verteilung von Lebensmitteln. Außerdem legte die Rosenfarm einen zwei Hektar großen Gemüsegarten für die Belegschaft an.

Flower Power für mehr Fairness für Frauen

Die aktuelle Kampagne „Flower Power“ von Fairtrade stärkt das Bewusstsein für fairen Handel und Frauenrechte und wird von der Musikerin Pat Appleton unterstützt . Dazu gehört, auf Fairtrade zu achten, beispielsweise beim Kauf von Rosen, die meist von ostafrikanischen Blumenfarmen stammen. „Fairtrade macht sich dafür stark, dass diese Frauen gehört werden, dass sie ihre Situation aus eigener Kraft verbessern können. Es ist wichtig, dass wir Verbraucherinnen und Verbraucher dieses Anliegen unterstützen“, sagte die Musikerin. #SagsMitFairtrade

Digitale Veranstaltung mit globalen Gästen am Weltfrauentag, 8. März

Unter dem Motto „Gemeinsam für Geschlechtergerechtigkeit weltweit“ laden TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland) und seine Mitgliedsorganisation Oikocredit am Internationalen Weltfrauentag am 8. März 2021 zum Online-Dialog.

Agnes Chebii sowie weitere internationale Gäste stehen zum Gespräch zur Verfügung. Verantstaltungszeiträume sind 10 bis 12 Uhr sowie von 19 bis 21 Uhr.