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Honduras: Fairtrade hilft einem gebeutelten Land

Honduras erleidet schwere Rückschläge. Fairtrade hilft vor Ort.

Der honduranische Kaffeebauer Hector Hermilo verlor durch die Hurricanes ein Großteil seiner Ernte. Foto: Sean Hawkey / Fairtrade

Zuerst Hurricanes, dann soziale Unruhen, dazu Covid: Honduras erlebt turbulente Zeiten. Fairtrade hilft vor Ort und liefert einen Beitrag, um das mittelamerikanische Land zu stabilisieren.

Gleich zwei Hurricanes haben Honduras Ende 2020 verwüstet – zuerst kam Eta, dann Iota. Das Ergebnis: Verwüstete Landschaften, Überschwemmungen, Obdachlose. Nicht zuletzt die dadurch verursachte Not führte zu sozialen Konflikten und war auch der Grund, weshalb sich tausende von Menschen Anfang des Jahres einem Flüchtlingstrack in Richtung USA anschlossen. Sie wurden an der Grenze zu Guatemala gewaltsam gestoppt. Verschärfend kommt die Corona-Krise hinzu.

Im geschundenen Land trägt das Fairtrade-System dazu bei, die Lage der Kleinbäuerinnen und -bauern zu stabilisieren, die stark von dieser Mehrfach-Krise getroffen sind. In Honduras werden unter anderem Fairtrade-Kaffee, -Kakao und -Bananen angebaut.

Die Folgen der Hurricanes sind landesweit noch deutlich sichtbar: „Es gibt große Einbußen bei der Ernte, viele Straßen wurden bisher lediglich behelfsmäßig repariert“, sagt Iris Reyes, Mitarbeiterin der Coordinadora Hondureña de Pequeños Productores (CHPP). Dieser Zusammenschluss Fairtrade-zertifizierter Kaffeekooperativen berät und schult Produzent*innen vor Ort. „Zudem fehlt es vielerorts an Erntearbeitern, weil die Mobilität innerhalb des Landes stark eingeschränkt ist.“ Immerhin würden die Exporte ungehindert fließen, so die Beraterin.

Laut Reyes hilft Fairtrade vor allem mit den Mitteln aus dem Corona-Fonds, der von Fairtrade aufgelegt wurde und von verschiedenen Institutionen gefördert wird, darunter das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). „Damit können aktuell die Gehälter der Arbeiter bezahlt und die Herausgabe von Schutzkleidung und -masken an Produzent*innen finanziert werden.“

Die derzeitigen Probleme werden durch geringe Weltmarktpreise für Kaffee und Kakao verschärft. Auch hier unterstützt Fairtrade die Erzeuger*innen mit festgelegten Mindestpreisen, die nicht unterschritten werden dürfen, sowie der Fairtrade-Prämie. Dieser finanzielle Aufschlag, der in normalen Zeiten für kommunale Gemeinschaftsprojekte eingesetzt wird, darf in Zeiten der Pandemie auch für die Aufstockung der Einkommen der Bäuerinnen und Bauern genutzt werden.