von

Mit fairen Rosen weltweit Frauenrechte stärken

Blumenarbeiterin Esther Juma aus Kenia berichtet in Veranstaltungen zum Weltfrauentag über ihre Arbeit.

Blumenarbeiterin Esther Juma in ihrem Haus in Kenia. Bildnachweis: Fairtrade Deutschland / Tobias Thiele

Blumenarbeiterin Esther Juma in ihrem Haus in Kenia. Die 29-jährige wird zum Weltfrauentag in Deutschland bei TransFair e.V. zu Gast sein und im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen von ihrer Arbeit auf der Fairtrade-Blumenfarm Bigot Flowers berichten. Bildnachweis: Fairtrade Deutschland / Tobias Thiele

TransFair e.V. ruft anlässlich des Weltfrauentages am 8. März zur Fairtrade-Rosenaktion auf. Unter dem Motto „Flower Power“ organisieren Engagierte bundesweit Aktionen, mit denen Fairtrade als Lösungsansatz für bessere Arbeitsbedingungen auf Blumenfarmen vorgestellt wird. Höhepunkt der Kampagne ist die Rundreise der Blumenarbeiterin Esther Juma aus Kenia. Sie berichtet von den Vorteilen durch Fairtrade: „Als alleinerziehende Mutter sind für mich ein fester Arbeitsvertrag und somit ein sicheres Einkommen die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben und schafft Perspektiven auch für meine Töchter.“ Erste Hochrechnungen für 2017 zeigen, dass über 420 Millionen Rosen mit Fairtrade-Siegel verkauft wurden. Bundesweit finden hunderte Veranstaltungen statt.

Blumenarbeiterin als Botschafterin für Frauenrechte

Das Highlight der Rosenkampagne ist der Besuch der Blumenarbeiterin Esther Juma aus Kenia. Sie ist 29 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern. Seit fünf Jahren arbeitet sie in der Packhalle der kenianischen Blumenfarm Bigot Flowers Limited am Lake Naivasha. Mit der Fairtrade-Prämie wurden die Arbeiterinnen und ihre Familien unterstützt: Das Prämien-Komitee von Bigot Flowers investiert schon seit Jahren in die Weiterbildung der Frauen und in die Schulbildung für deren Kinder, zum Beispiel durch Führungskräfte-Workshops für Frauen und Stipendienprogramme für Kinder.

#SagsMitFairtrade

Auch neben der Rundreise von Esther Juma laufen etliche Aktionen, bei denen sich alles um faire Rosen dreht: sei es bei einer Blumeninstallation aus fairen Rosen in Leipzig, dem Verkauf von Fairtrade-zertifizierten Rosen in Ludwigsburg oder der Schulung zu Globalem Lernen und fairem Handel im Unterricht in Berlin. Floristen, Schulen und Politiker – alle können mitmachen. Mit dem Hashtag #SagsMitFairtrade wird das facettenreiche Engagement auch online auf der Social Media Wall von TransFair e.V. sichtbar.

Solidarität mit Frauen des globalen Südens

Der Blumenanbau ist ein arbeitsintensives Geschäft mit oftmals prekären Arbeitsverhältnissen. Die Beschäftigten in den Anbauländern leiden häufig unter mangelnder Arbeitssicherheit oder fehlendem Gesundheitsschutz. Die Hälfte sind Frauen, sie arbeiten als Pflückerinnen oder sind in den Verpackungshallen tätig. Da viele von ihnen ihre Rechte nicht einmal kennen, können sie sich auch nicht gegen die unfairen Arbeitsbedingungen wehren. Fairtrade setzt hier an: Durch Schulungen und Trainings werden die Blumenarbeiterinnen über ihre Rechte aufgeklärt und in die Position versetzt, sich als Arbeiterinnen und als Frauen behaupten zu können. Durch den Kauf von fairen Blumen können Frauen in Deutschland und anderen Ländern die Blumenarbeiterinnen effektiv unterstützen.

Stärkung von Frauenrechten bei Fairtrade

Die Fairtrade-Standards schreiben feste Arbeitsverträge vor, gewähren Mutterschutz und sichern die einheitliche Bezahlung von Frauen und Männern bei gleicher Tätigkeit. Ziel ist es, dass Frauen ihre Einkommenssituation und ihre Berufschancen aus eigener Kraft verbessern können. Claudia Brück, Vorstandsmitglied von TransFair, erklärte: „Die Benachteiligung von Frauen ist einer der Hauptgründe dafür, dass sich Gesellschaften nicht positiv entwickeln. Fairtrade setzt sich für die Blumenarbeiterinnen ein. Die verbesserten Arbeitsbedingungen kommen dann auch ihren Familien und den Gemeinden zugute.“ Bei Fairtrade gelten außerdem strenge Umweltkriterien. Dazu gehören unter anderem wassersparende Bewässerung, Kompost- und Müllmanagement. Dadurch und durch die optimalen klimatischen Anbaubedingungen haben faire Rosen aus Kenia zudem eine bessere Klimabilanz als europäische Gewächshausrosen.

Hintergrund zu fairen Blumen und Pflanzen

Fairtrade ist im Blumensektor aktiv, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu verbessern. Mehr als 80 Prozent der hierzulande verkauften Rosen müssen importiert werden. Für viele Konsumenten sind fair gehandelte Blumen und Pflanzen längst zur besseren Alternative geworden. Erste Hochrechnungen zeigen: 2017 war bereits jede vierte Rose, die in Deutschland verkauft wurde, fair gehandelt. Der Kauf jeder einzelnen Fairtrade-Rose trägt dazu bei, die Frauenrechte im Blumensektor zu stärken und setzt damit ein Zeichen für Geschlechtergerechtigkeit.