Indiens größte Teekooperative tritt Fairtrade-System bei

Die Teekooperative INDCOSERVE ist nun Fairtrade-zertifiziert. Indiens größte Kooperative für Teekleinbäuerinnen und -bauern zählt rund 30.000 Mitglieder.

Eine Kleinbäuerin in Namil Tadu, Mitglied der Tee-Kooperative INDCOSERVE. Foto: Indcoserve

Eine Kleinbäuerin in Namil Tadu, Mitglied der Tee-Kooperative INDCOSERVE. Foto: Indcoserve

Gewichtiger Neuzugang für Fairtrade: Mit der Zertifizierung von INDCOSERVE im indischen Bundesstaat Tamil Nadu tritt die größte Kooperative für Teekleinbäuerinnen und -bauern in ganz Indien dem Fairtrade-System bei. INDCOSERVE produziert jährlich rund 13.000 Tonnen schwarzen Tee.

Insgesamt bewirtschaften die Mitglieder der Kooperative eine Gesamtfläche von rund 15.000 Hektar in Südindien. Zu INDCOSERVE gehören 16 Fabriken, in denen die Teeblätter verarbeitet werden. Jede Fabrik hat einen Verwaltungsrat, der von einer Kleinbäuerin oder einem Kleinbauern geführt wird. Dazu übernimmt die Kooperative Lagerung, Distribution und Verkauf des Produkts.

Powerfrau an der Spitze

Die Kooperative wurde 1965 gegründet und wird seit 2019 von Supriya Sahu geführt. Die umtriebige Geschäftsführerin hat wichtige Schritte unternommen, um die Qualität zu steigern und den Zugang zum internationalen Markt zu verbessern. Auch der Anschluss an das Fairtrade-System erfolgt unter ihre Regie.

Mit der Unterstützung von Fairtrade will die Kooperative ihre Lieferkette nachhaltiger, transparenter und rückverfolgbar machen. Die Zertifizierung bringt zudem deutliche Vorteile für die Kleinbäuerinnen und -bauern: Durch den Fairtrade-Mindestpreis erhalten sie mehr Planungssicherheit, die Fairtrade-Prämie fließt in gemeinschaftliche Projekte vor Ort. Zudem bekommen die Produzent*innen fachliche Beratung durch das asiatische Fairtrade-Produzentennetzwerk NAPP.

Tee gehört nicht nur zu den Traditionsprodukten des fairen Handels, sondern auch zu den wichtigsten Exportprodukten Indiens. In Deutschland wuchs der Absatz von Fairtrade-Tee 2020 um 20 Prozent auf 430 Tonnen, unter anderem durch eine Kooperation mit der Tee-Kampagne.