Fairtrade unterstützt kleinbäuerliche Imker

Fairtrade startet Schulungsprogramm für Imker

Ein Imker in weißem Schutzanzug öffnet einen Bienenstock und prüft die Gesundheit der Bienen.

Aufgrund der hohen Nachfrage wird ein Großteil des hier verkauften Honigs aus Lateinamerika importiert. Bild: Fairtrade / Sean Hawkey

•    Bienen durch Klimawandel bedroht
•    5.000 Kleinbauern erhalten Klimaschulungen
•    Honigproduktion: Ohne Importe geht es nicht

Zum Weltbienentag am 20. Mai ruft TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland) zur Unterstützung kleinbäuerlicher Imker auf. Diese spüren die Auswirkungen des Klimawandels schon heute: „Temperaturschwankungen, lange Trockenheit und extremes Wetter wie Starkregen beeinträchtigen das Nahrungsangebot der Bienen und damit die Menge und Qualität des Honigs“, erklärte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair. Fairtrade sorgt dafür, dass Produzenten einen festen Mindestpreis für ihren Honig erhalten, der eine nachhaltige  Produktion ermöglicht. Zusätzlich profitieren sie von der Fairtrade-Prämie – einem finanziellen Aufschlag für Gemeinschaftsprojekte und Investitionen in ihre Betriebe.

Fairtrade startet Schulungsprogramm für Imker

Für viele Kleinbauern im globalen Süden ist die Honigproduktion ein überlebensnotwendiger Zusatzerwerb. Extreme Wetterveränderungen wirken sich allerdings immer stärker auf die Produktionsfähigkeit der Imker aus. Vielen Produzenten fehlt das Wissen, wie sie klimatischen Veränderungen begegnen und ihre Bienen dagegen schützen können. Um sie zu unterstützen, hat Fairtrade gemeinsam mit dem lateinamerikanischen Produzentennetzwerk CLAC ein Klimaprojekt ins Leben gerufen: bisher erhielten knapp 5.000 kleinbäuerliche Imker aus Mexico, Guatemala, Nicaragua, Chile, Argentinien, Brasilien und Uruguay Schulungen zu Themen wie Anpassung an den Klimawandel, Schädlingsbekämpfung und Krankheitskontrolle. Außerdem bekommen sie technische Unterstützung durch bessere Bewässerungssysteme, Diversifizierungsmaßnahmen zur Schädlingsabwehr und Belüftungssysteme.

Heimischer Honig kann Nachfrage nicht decken

Rund ein Kilogramm Honig essen Verbraucher in Deutschland im Durchschnitt pro Jahr. Nach Angaben des Deutschen Imkerbundes können heimische Imker die hohe Nachfrage lediglich zu 20 Prozent decken – die restlichen 80 Prozent müssen importiert werden. Die Arbeit der lateinamerikanischen Imker ist daher besonders wichtig, weltweit wird dort der meiste Fairtrade-Honig produziert.