von

Fair und sexy: Berlin wird Fairtrade-Town

Auszeichnung der Hauptstadt auf der Messe Bazaar

Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller und Dieter Overath in Berlin

Herzlichen Glückwunsch! Die Hauptstadt wird zur Fairtrade-Town ausgezeichnet

Berlin ist fair – und das nicht in Teilen, sondern als Ganzes! Stadtteile wie Pankow, Charlottenburg und Mitte haben es vorgemacht; sie tragen bereits den Titel Fairtrade-Town. Heute nun nahm Wirtschaftssenatorin Ramona Pop die Urkunde für die „Fairtrade-Stadt Berlin“ von TransFair Vorstandsvorsitzendem Dieter Overath entgegen. „Wir sind es gewohnt, dass die Welt auf Berlin schaut. Die heutige Auszeichnung zeigt, dass Berlin auch auf die Welt schaut“, so Overath. „Wir wünschen uns, dass die Hauptstadt ihre Aufmerksamkeit nutzt, um positive Akzente zu setzen für mehr fairen Handel und eine ökologisch und sozial gerechte Zukunft.“ Die Auszeichnung fand im Rahmen der Messe Bazaar Berlin statt.

Fairer Handel auf der Agenda – in der Stadt- und Weltpolitik

Die Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe Ramona Pop nahm die Auszeichnungsurkunde entgegen. „Think global, act local – es hat globale Auswirkungen, welchen Kaffee wir trinken oder welches Kleid wir kaufen. Wir wollen und können in Berlin bewirken, dass Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern verbessert werden“, sagte Pop. „Die Auszeichnung zur Fairtrade-Town ist eine großartige Bestätigung des Engagements der Berlinerinnen und Berliner. Dieser Titel ist für uns auch eine Verpflichtung: Das Berliner Vergaberecht wird stärker auf fairen Handel setzen. Wir wollen sicherstellen, dass Fußbälle ohne Kinderarbeit hergestellt werden und Schokoladenbauern ihren fairen Anteil erhalten.“

Auch Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller gratulierte: „Berlin geht voran - im Einzelhandel, bei Fairtrade-Schulen und beim zivilgesellschaftlichen Engagement. Nachhaltigkeit muss zum neuen Standard werden. Zum Beispiel beim Coffee to go. Der kostet drei Euro. Auf die Bohnen entfällt aber gerade mal ein Cent. Davon können die Familien auf den Kaffeeplantagen nicht vernünftig leben. Wir müssen Globalisierung gerecht gestalten. Es liegt bei den Unternehmen, faire Standards umzusetzen und an uns Verbrauchern, faire Produkte zu kaufen.“

Fair Play – Sport in Berlin ist „Rund um Fair“

In seinem Grußwort betonte Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller, die Auszeichnung sei „eine große Anerkennung für die vielen Menschen, die sich in unserer Stadt für einen weltweiten Handel einsetzen, der allen zugutekommt.“ Engagiert sind in Berlin sowohl Schulen, darunter drei ausgezeichnete Fairtrade-Schools, die Technische Universität Berlin, Gastronomen und Handel, die breit aufgestellte NGO-Szene sowie Sportvereine. Vor allem letztere gehen als Vorbilder voran: Der Landessportverbund startete, unterstützt durch den Sport-Ausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus, die Initiative „Berliner Sport – Rund um Fair!“ mit dem Ziel, einen aktiven Beitrag zum fairen Handel und zur fairen Beschaffung im Sportbereich zu leisten.

In Teilen und im Ganzen – Berliner Stadtteile als Vorreiter

Schon im Jahr 2011 erhielt der Berliner Stadtteil Charlottenburg-Wilmersdorf die Auszeichnung Fairtrade-Stadtbezirk. In den darauffolgenden Jahren zogen die Stadtteile Mitte, Pankow, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf nach. Auf dem Weg zur Auszeichnung befinden sich aktuell die Stadtteile Treptow-Köpenick und Neukölln.

Gestalten und verändern – mit Fairtrade-Towns aktiv werden

„Mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen, den SDGs, gibt es einen globalen Zukunftsvertrag, um Armut abzuschaffen und allen Menschen ein Leben in Würde und in einer intakten Umwelt ermöglichen soll“ sagte Dieter Overath. „Aber wir alle wissen, dass Papier geduldig ist. Fairtrade-Towns dagegen werden aktiv für die Umsetzung der SDGs. Berlin erhält heute als 573. Stadt in Deutschland den Titel. Gemeinsam können diese Kommunen viel bewegen.“ Fairtrade-Towns stehen für Engagement auf kommunaler Ebene für fairen Handel. In Deutschland lebt inzwischen über die Hälfte der Bevölkerung in ausgezeichneten Fairtrade-Towns.