Aufstockung der COVID-19 Soforthilfe für den fairen Handel
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) verstärkt COVID-19 Soforthilfe für den Fairen Handel mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 7,1 Millionen Euro.
- Bisher wurden über 250 Produzentenorganisationen in 25 Ländern gefördert.
Zusammen mit seinen Partnern Fairtrade International, dem Forum Fairer Handel e.V. und der Deutschen Welthungerhilfe e.V. leistet das BMZ Soforthilfe, um nachhaltig produzierende kleinbäuerliche Betriebe im globalen Süden zu befähigen, in der Corona-Krise ihre Zukunftsfähigkeiten zu erhalten. Die Umsetzung vor Ort unterstützt die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Seit dem Start der COVID-19 Soforthilfe für den Fairen Handel in 2020 haben bereits 250 Produzentenorganisationen in 25 Ländern Fördermittel erhalten, um die Folgen der Pandemie abzufedern. Sie haben damit beispielsweise in Ausrüstung für Hygiene und Infektionsschutz investiert, pandemiebedingte Ernteausfälle kompensiert, Lebensmittelpakete verteilt, und Aufklärungskampagnen finanziert. Insgesamt 250.000 Menschen konnten bislang von der Hilfe profitieren.
Die Schlagkraft der Initiative wird nun mit der Bereitstellung von zusätzlichen 7,1 Millionen Euro erhöht. „Die Corona-Pandemie trifft die Ärmsten der Armen in den Entwicklungsländern am härtesten. Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit steigen dramatisch an. Mit der COVID-19 Soforthilfe für den fairen Handel unterstützen wir Kleinbauern und Kooperativen mit insgesamt 19,5 Millionen Euro, damit sie die Produktion auch in der Krise fortsetzen und so Ernährung für hunderttausende Menschen sicherstellen können.“ betont Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Damit sollen nach einer ersten Phase der Nothilfe auch Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz bei den Kleinbäuerinnen und -bauern finanziert werden und weitere Länder bei der Bekämpfung der Folgen der Pandemie aufgenommen werden. Bis Mitte 2022 sollen somit 600.000 Kleinbäuerinnen und -bauern in bis zu 30 Ländern schnell, unbürokratisch und wirkungsvoll unterstützt werden.
„Wir begrüßen sehr die finanzielle Aufstockung der COVID-19 Soforthilfe und die wiederholte Unterstützung durch das BMZ“, sagt Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair e.V. / Fairtrade Deutschland. „Der Erfolg der Maßnahmen, die bisher finanziert wurden, zeigt, dass die COVID-19 Soforthilfe eine positive Wirkung im globalen Süden entfaltet und Kleinbäuerinnen und -bauern entscheidend hilft, durch die aktuelle Krise durchzukommen.“
Auch Matthias Fiedler, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel, betont den Wert des erweiterten BMZ-Engagements im Rahmen der Initiative: „Die Pandemie zeigt uns noch deutlicher die globale Ungleichheit. Um diese zu überwinden, braucht es einen langen Atem und den Aufbau tragfähiger Strukturen. Es geht um nichts weniger als die Zukunft.“
Eine solche Perspektive erhalten unter anderem die Mitglieder der Kooperative Potong Small Farmers Tea im indischen Darjeeling. Sie werden im Rahmen der Soforthilfe mit Teepflanzen aus einem Baumschulprojekt versorgt. „Durch die rasante Entwicklung der Pandemie sind Lebensgrundlagen verloren gegangen. Dieses Projekt wird den Kleinbauern helfen, denn mehr Teepflanzen bedeuten mehr nachhaltiges Einkommen für die Teebauern in den kommenden Jahren“, erläutert Gautam Mohan von Tea Promoters India. In einem durch diese Soforthilfe für den Fairen Handel unterstützten Projekt der Welthungerhilfe in Sierra Leone wird die Wirkung des Hilfsfonds ebenfalls schon jetzt sichtbar. Ursula Langkamp und Manfred Bischofberger, Landesdirektor*in der Welthungerhilfe, bestätigen: „Mit dieser Unterstützung erhalten kleinbäuerliche Familien nicht nur eine dringend notwendige Unterstützung zum Schutz vor Covid-19 z.B. durch Fortbildungen bzgl. COVID 19 Präventionsmaßnahmen und Immunsystem stärkende Ernährung, sondern sie können auch ihre Existenz durch nachhaltigen Kakaoanbau, Nachernteverwertung und Vermarktung inklusive Zertifizierung langfristig sichern. So entwickeln sie wieder Perspektiven – ein Hoffnungsschimmer in dieser schwierigen Zeit.“
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