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Zwei Partner, ein Ziel: Kaffee-Kleinbauern langfristig stärken

Seit 2014 arbeiten Fairtrade International und Nespresso gemeinsam daran, Kaffee-Kleinbauern in nachhaltigem Kaffeeanbau und bei der Durchführung sozialer Projekte zu unterstützen.

Kaffeebauer bei der Ernte in Indonesien. Bild: Nathalie Bertrams

Nespresso hat zwei neue Fairtrade-Kaffees aus Indonesien und Kolumbien in ihrem dauerhaften Kaffee-Sortiment eingeführt. Die Fairtrade-zertifizierten Kaffeesorten „Master Origin Columbia“ und „Master Origin Indonesia“ sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Fairtrade und Nespresso, in der in der die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Kaffeebauern im Fokus stehen.

Das Farmer Future-Programm: Altersvorsorge für kolumbianische Kaffeebauern

„Die Zusammenarbeit mit Partnern wie etwa Nespresso hat unseren Kaffeeanbau revolutioniert“, erzählt José Arias González, kolumbianischer Kaffeebauer der Kooperative Aguadas, begeistert. Er spricht über das Farmer Future Programm – ein Projekt der Altersvorsorge für Kaffeebauern. Das Programm hat seine Kaffeekooperative gemeinsam mit Fairtrade International, Nespresso, dem kolumbianischen Arbeitsministerium und Expocafé mit Unterstützung des kolumbianischen Kaffeebauernverbands (FNC) im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft ins Leben gerufen. José erklärt, wie der Pensionsfonds funktioniert: „2014 haben wir beschlossen, einen Teil der von Nespresso bezahlten Fairtrade-Prämie in diesen neuen Fonds zu investieren. Die kolumbianische Regierung bezahlt dann 20% des Betrags dazu.“ Darüber hinaus fördert das Programm die Fairtrade-Kaffeebauern darin, ihre Ernteerträge zu steigern und die Qualität ihrer Kaffees zu optimieren.
Für die Kaffeebauern in der Region ist diese Art der Rentenkasse wirklich eine Revolution. Denn meist ist eine soziale Absicherung im Alter nur wohlhabenden Menschen in Kolumbien möglich. „Dieser Fonds ist ein bisschen wie ein kleiner Baum: Ich hege und pflege ihn, bis er eines Tages so groß ist, dass ich mich in seinem Schatten ausruhen kann“, beschreibt José die soziale Vorsorge.
Das Farmer Future Programm ist ein Vorzeigeprojekt, das Fairtrade und Nespresso auch auf andere Kaffeeanbauregionen ausweiten möchten.

Neuer Zusammenschluss von Fairtrade-Kleinbauern in Indonesien

2017 hat sich in der Provinz Aceh auf Sumatra in Indonesien eine neue Fairtrade-Kaffeekooperative mit der Unterstützung von Nespresso gegründet. Kaffee-Kleinbauern der Region Gayo haben sich zu einer demokratisch organisierten Kooperative mit 1.800 Mitgliedern zusammengeschlossen. Ähnlich wie in den kolumbianischen Anden sind hier die Voraussetzungen für einen Kaffee von Spitzenqualität in über 1.000 Metern Höhe optimal: Die kalten Nächte führen zu einer längeren Fermentierungszeit, die Trocknung der Kaffeebohnen in der heißen Sonne resultieren in einem besonderen Kaffeegeschmack. Über den Zwischenhändler OLAM bezieht Nespresso den Kaffee für die Sorte „Master Origin Indonesia“ von der Fairtrade-Kooperative in Gayo.

So wie der kolumbianische Fairtrade-Kaffee „Master Origin Columbia“ ist der indonesische Kaffee „Pure Origin“. Die Bezeichnung steht für Kaffee, der von einer einzigen Farm oder einer Kaffee-Kooperative in einer bestimmten Region stammt.

Zusammenarbeit zwischen Fairtrade International und Nespresso

Die Zusammenarbeit mit großen Unternehmen wie Nespresso ist wichtig, um die Kaffeebauern vor Ort zu stärken und Absätze von Fairtrade-Kaffee zu fördern. Denn ein höherer Kaffeeabsatz führt zu mehr Fairtrade-Prämienzahlungen, die in Gemeinschaftsprojekte investiert werden und den Kaffeebauernfamilien direkt zugutekommen. Alle Prämienprojekte haben gemeinsam, dass sie der sozialen, wirtschaftlichen oder ökologischen Entwicklung der Gemeinschaft dienen − die Entscheidung darüber erfolgt selbstbestimmt in einem demokratischen Prozess der jeweiligen Kooperativen. Die Kleinbauern erhalten alle Benefits des Fairtrade-Systems – schon lange bevor der Kaffee abgepackt bei uns in den Verkaufsregalen steht.

Und was ist mit der Verpackung der Nespresso-Kaffees aus Kolumbien und Indonesien? Nespresso ist sich seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst und hat ein umfassendes Nachhaltigkeitsprogramm vom Kaffeeanbau bis zur Wiederverwertung seiner Kapseln entwickelt. Das Recycling der Kapseln hat Priorität. In Deutschland hat Nespresso seine Kapseln bereits 1993 beim Grünen Punkt lizenziert. Bis 2020 soll auch die weltweite Rücknahmekapazität für die Aluminium-Kapseln von derzeit 86 Prozent auf 100 Prozent steigen.