Tag des Waldes: Fairtrade für den Walderhalt
Der internationale Tag des Waldes am 21. März wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ins Leben gerufen. Grund dafür: die globale Waldvernichtung. Heute ist das Thema dringlicher denn je – und beschäftigt auch Fairtrade. Denn Kleinbauern und -bäuerinnen in einkommensschwachen Ländern sind am stärksten von der Klimakrise betroffen, obwohl sie am wenigsten zu ihren Auswirkungen beigetragen haben.
Wälder entlang der Lieferketten schützen
Die Landwirtschaft trägt auch zum Klimawandel bei: Seit 1990 sind schätzungsweise 420 Millionen Hektar Wald durch Umwandlung in andere Nutzflächen verloren gegangen, so die FAO. Fairtrade sorgt dafür, dass Wälder entlang der zertifizierten Lieferketten geschützt werden: mit Aufklärung, Beratung, finanzieller Unterstützung und Projekten mit Partnern.
Die Initiativen bei Fairtrade sind vielfältig. In Westafrika etwa setzt ein Pilotprojekt mit der gemeinnützigen Organisation Earthworm Foundation auf moderne Technik: Mit Hilfe eines Satellitenüberwachungssystems werden Daten zu Waldbestand und Entwaldung bei Fairtrade-Kooperativen in Ghana und Côte d'Ivoire erfasst. Damit wird der Waldbestand überwacht und die betroffenen Gemeinden können beim Schutz der Waldlandschaften gezielt unterstützt werden.
Wiederaufforstung durch Crowdfunding und Fairtrade-Prämie
Fairtrade hat auch die Wiederaufforstung im Blick: Fairtrade-Produzent*innen in Lateinamerika und der Karibik haben im Rahmen der Aktion „Plant for the Future“ mehr als 300.000 Bäume gepflanzt. Mit der Crowdfunding-Organisation GrowAhead werden zudem Mittel gesammelt, um ein Projekt mit der Fairtrade-zertifizierten Kakaokooperative Kuapa Kokoo aus Ghana zu unterstützen. 150.000 Bäume und 30.000 Obstbäume sollen gepflanzt werden, um rund 12.000 Hektar aufzuforsten. In Asien möchte das Produzentennetzwerk NAPP eine Million Bäume in der Region pflanzen. Den Start macht ein Projekt in Nordindien, mit der Unterstützung von 20 Fairtrade-Kooperativen.
Fairtrade-Kooperativen engagieren sich seit vielen Jahren für den Umweltschutz – sie forsten Flächen auf, verwenden organischen Dünger, fördern den Einsatz sauberer Energiequellen und schärfen das Bewusstsein für den Klimawandel. Einige Fairtrade-Produzent*innen verwenden einen Teil ihrer Fairtrade-Prämie und auch für eigene finanzielle Ressourcen, um Bäume zu pflanzen und Baumschulen anzulegen.
Lobbyarbeit für Kleinbauernfamilien
Auch in der Politik setzt sich Fairtrade erfolgreich dafür ein, dass die Bauern und Bäuerinnen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft mitgedacht werden. Zum Beispiel bei der EU-Entwaldungsverordnung: Durch den Druck von Fairtrade und anderen Akteuren verpflichtete sich die EU dazu, einen umfassenden strategischen Rahmen zu entwickeln, um den Bedürfnissen lokaler Gemeinschaften und Kleinbauern besondere Aufmerksamkeit zu schenken und auch ihre volle Beteiligung am Prozess sicherzustellen.
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