Tag des Kaffees: Fünf Dinge, die du noch nicht über Fairtrade-Kaffee wusstest

Mit Milliarden von Tassen, die jeden Tag getrunken werden, ist Kaffee eines der beliebtesten Getränke der Welt. Am Internationalen Tag des Kaffees präsentieren wir fünf Fakten über Fairtrade-Kaffee, die du vielleicht noch nicht kanntest.

Norvey Vaquiros baut Fairtrade-Kaffee an. Kaffee ist seine Leidenschaft. Sogar seine Frau lernte der Kolumbianer beim Kaffeepflücken kennen.

1. 25 Tausend Tonnen Fairtrade-Kaffee werden in Deutschland jährlich getrunken 

Kaffee ist das bekannteste und am weitesten verbreitete Produkt mit Fairtrade-Siegel. Fairtrade-Bäuerinnen und -Bauern haben allein im Jahr 2020 fast 900 Tausend Tonnen Kaffee auf den Markt gebracht. In Deutschland wurden letztes Jahr knapp 25 Tausend Tonnen Fairtrade-Kaffee getrunken. Das heißt, gut fünf Prozent des Kaffees in den Tassen der Deutschen ist Fairtrade-gesiegelt.

2. Rund 800 Tausend Bauern und Bäuerinnen in über 650 Kooperativen

Etwa 125 Millionen Menschen leben vom Kaffee – wie zum Beispiel Norvey Vaquiros, Kaffeebauer aus Kolumbien. Bei Menschen wie Norvey fängt unser Kaffeekonsum an. Sie bauen im sogenannten "Kaffeegürtel" entlang des Äquators Kaffeebohnen an.

Insgesamt mehr als 800.000 Bauern und Bäuerinnen wie Norvey bringt Fairtrade zusammen: Sie organisieren sich in Kooperativen und können so Herausforderungen effizienter bewältigen, Verträge aushandeln und Wissen untereinander teilen. So können sie die Fairtrade-Prämie und den Mindestpreis, denn sie als Teil von Fairtrade erhalten, optimal nutzen.

Derzeit gibt es 656 solcher Kaffee-Kooperativen auf vier Kontinenten. Die von Norvey liegt in Kolumbien und heißt ASOBRIS Coffee. Zu Norveys Story und seinem Traum, vom Kaffee zu leben.

3. Sicherheit in einem unberechenbaren Umfeld

Prognosen zufolge wird der weltweite Kaffeesektor im Jahr 2022 über 430 Milliarden Dollar erwirtschaften, bis 2028 könnte der Wert auf 500 Milliarden ansteigen. Gleichzeitig verdienen viele konventionelle Kaffeebauern und -Bäuerinnen weniger als einen Dollar pro Tag – meist aufgrund von Schwankungen des Kaffeepreises auf dem Weltmarkt, Klimawandel oder globalen Krisen, wie Corona.

Fairtrade ist eine Antwort auf diese Herausforderung: Starke Organisationsstrukturen, stabile Erzeugerpreise und ein zusätzlicher finanzieller Aufschlag, wie sie die Fairtrade-Standards vorschreiben, geben den Produzentenorganisationen gerade in Krisenzeiten Stabilität und stärken ihre Resilienz, wie eine Studie zur Wirkung von Fairtrade jüngst bestätigte.

4. Fairtrade-Prämie: 480 Millionen für Gemeinschaftsprojekte

Wenn Fairtrade-Bauern ihre Ernte verkaufen, erhalten sie den Fairtrade-Mindestpreis und eine Fairtrade-Prämie. Diese wird an die Kooperativen ausgezahlt, die die Gelder demokratisch verwalten und gemeinsam entscheiden, wie sie die Mittel am besten einsetzen. Die Fairtrade-Prämie kann zum Beispiel für Betriebsverbesserungen oder für die Umstellung auf Bio genutzt werden – aber auch für soziale Projekte für die lokalen Gemeinschaft. Das kann die Renovierung von Schulen sein, oder der Betrieb eines Gesundheitszentrums. Seit 2015 haben Fairtrade-Kaffeebauern und -Bäuerinnen durch die Fairtrade-Prämien 483 Millionen Euro erhalten. 

5. Golden Cup: Fairtrade-Kaffee bedeutet Qualität

Ein beträchtlicher Teil des Fairtrade-Kaffees ist Spezialitäten-Kaffee. Deshalb haben Fairtrade-Produzentennetzwerke den Golden Cup-Wettbewerb organisiert. Hier werden herausragende Fairtrade-Kaffees prämiert und dem internationalen Markt vorgestellt. Ziel ist die Förderung von Qualitätskaffee, der von Fairtrade-zertifizierten Kaffeekooperativen in der ganzen Welt produziert wird. Der Golden Cup ermutigt Produzent*innen, die Qualität ihres Kaffees zu verbessern und bietet ihnen gleichzeitig die Möglichkeit, Geschäftskontakte zu knüpfen.

Die aktuelle Fairtrade-Kampagne „Der beste Blend” startet pünktlich zum Tag des Kaffees am 1. Oktober und beleuchtet die Vorteile von Fairtrade-Kaffee in Bezug auf soziale Gerechitgkeit und hochwertige Qualität.